Dabei dachte er, er habe das Spiel des Lebens begriffen: Das mit dem Bumsen, der Liebe und dem Lügen. "Still halten. Nichts machen. Dann laufen einem die unglaublichsten Frauen über den Weg", das war sein Credo. Jahrelang war er damit durchgekommen. Bis jetzt. Aber nun bekommt seine Freundin ein Kind - wenn es sein muss ohne ihn! Helmut versteht die Welt nicht mehr, vor allem nicht sich selbst: Er liebt Tina, will sogar ein Kind - wovor läuft er also weg? Und alsbald fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Da gibt es immer noch eine unerledigte Angelegenheit in seinem Leben: Britta, die Überfrau aus längst verblassten Teenager-Tagen. Er muss sie wiedersehen.
Subtiler Humor und ein glänzender Hauptdarsteller
Ein Mann zwischen allen Frauen (Foto: pr) |
Regisseur Hendrik Handloegten hat mit "Liegen lernen" sein Gespür für den 80er-Jahre-Zeitkolorit bewiesen. Ohne die sattsam bekannten Eighties-Klischees, ohne Rührseligkeit oder Nostalgie, dafür mit pointierter Lakonie und präzisem Blick für Gefühle und Geschehnisse besticht sein Film vor allen Dingen auf sehr angenehme Art und Weise durch leisen, stets subtilen Humor. Das zweite Qualitäts-Standbein ist sein Hauptdarsteller: Zwar wurde mit dem Licht ein wenig nachgeholfen, dennoch ist bemerkenswert, wie es Fabian Busch geschafft hat, dass man ihm sowohl den 18-jährigen Schulbuben als auch den Anfangs-30er ohne Weiteres abnimmt.
"Liegen lernen" ist zweifelsohne seit langer Zeit - und die geht weit über "Good Bye, Lenin!" (ka-news berichtete) hinaus - der erste deutsche Film, der das Zeug hat, zum echten Kult-Streifen zu avancieren. Rein gehen. Still halten. Nichts machen. Dann laufen die unglaublichsten Filme über die Leinwand - in Karlsruhe in der Schauburg sowie im Filmpalast am ZKM.