ka-news-Konzertbericht von Franziska Bechtold
Ein eher gemütlicher Abend bahnte sich da an mit den Indie-Rockern als Auftakt und den Sportfreunden als Nachhut (so richtig Rock waren die ja auch noch nie). Ausrasten ist nicht mit Kettcar - dafür umso mehr Gänsehaut und das wohlige Gefühl, dass die Welt eigentlich doch ganz in Ordnung ist, wenn sie "Graceland" spielen. Oder "Balu". Smarte, melodische, spitzfindige Texte und diese herrlich eindringliche Stimme von Frontmann Marcus Wiebusch sollte eigentlich keinen kalt lassen. "Zeig mir einen, dem das egal ist und ich zeig euch einen Lügner", würden Kettcar antworten.
"Solange die dicke Frau noch singt..."
Aber es ist nunmal so mit Kettcar: Ein Konzert mit ihnen ist wie ein gutes Kneipengespräch mit deinem besten Freund – gemütlich und vielleicht übertrieben philosophisch, voller Weisheiten ("Wenn man vier Buchstaben bei 'Mama' ändert ergibt es 'Bier'") und nur ihr beide versteht, worum es geht. Und da viele im Publikum einfach nicht Teil dieses Kneipengesprächs waren, konnte der Funke auch nur bedingt überspringen. Die Herren hauten einen Klassiker nach dem Nächsten raus – von "Im Taxi weinen" über "Money Left To Burn" zu "48 Stunden" - doch es nützte nichts, das Publikum blieb sitzen. Auch dann noch, als "Landungsbrücken raus" zum Grand Finale den Hügel überschallte.
Schade, aber zu erwarten, denn sehr gesprächig waren sie nicht, die Hamburger Jungs und über ein "das nächste Lied handelt von Flaschen auf einem Balkon und das geht so..." kamen sie leider auch nicht hinaus. Musikalisch gaben Kettcar alles, der Hügel blieb reserviert.
Die Gewinner des Abends waren aber ganz andere: Die Franken vom Kellerkomando trieben nach den Sportfreunden die Stimmung noch mal auf Hochtouren. Es war irgendwas mit HipHop, Rock und Blasmusik, teils Ska-Punk, teils Volksmusik, teils Gossen-Rap - aber was auch immer es war, es war genial – das Moschpit bebte, die Menge sang und tobte. Ein großer Spaß!
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