Feiern, Party, Bässe im Ohr - bei Culcha Candela ist drin was drauf steht. Auch wenn die kritischen Rhymes inzwischen weitestgehend von kommerziellen Club-Schinken abgelöst wurden, zündet der dennoch verlässliche Culcha-Sound mit seinen Einflüssen aus Reggae, Hip-Hop und Latin-Rhythmen beim Partyvolk.
Ein Konzertbericht
50.000 hatten zum "Flätrate"-Clubbing die Klotze gestürmt, wo die sieben Heißblüter als letzter Headliner die Menge mit ihren hämmernden Hauptstadt-Beats zum Grooven brachten. "Je flacher desto besser" war dabei nicht nur das Motto im Chorus der gleichnamigen Single, sondern größtenteils des ganzen Repertoires.
Viel Proll-Manier, wenn das "Wilde Ding", die "Hamma-Bräute", das "Monsta" oder die "Geile Sau" besungen werden, unterbutterte in der Masse die seltenen noch puren souligen Tunes und A-capella-Einlagen der eigentlich ambitionierten Weltverbesserer ("Schöne neue Welt").
"Eines der besten Festivals in Europa"
Ungeachtet dessen - freilich waren sie ja zum Party-Machen gekommen - versorgte die Culcha-Combo aus Johnny Strange, Itchyban, Larsito, Mr. Reedoo, Don Cali und DJ Chino aber astrein mit der tanzbaren Mugge, die ihnen nicht nur Gold und Platin einbrachte, sondern nach der auch die randvolle Hütte verlangte. Energiegeladen, flippig und lässig ließen sie bis zum Schluss auch den Hügel nicht müde werden. Der dankte die 90-Minuten-Power-Show mit heißeren Kehlen.
Geflasht gab's das Kompliment zurück: "Das ist eines der besten Festivals in Europa", waren die Berliner nicht überdrüssig zu betonen und zogen den imaginären Hut: Dies sei einer dieser Momente, wo man wüsste, warum man Musiker geworden ist, bekräftige Larsito obendrauf. Chapeau für dieses Kompliment!