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Die Planungen sehen vor, das Badische Staatstheater in einem ersten Bauabschnitt um einen Neubau eines Schauspielhauses zu erweitern. Anschließend soll die Erweiterung der Werkstätten und des musikalischen Apparats erfolgen. In einem abschließenden Bauabschnitt ist die Sanierung des Bestandgebäudes vorgesehen.

Planungswettbewerb im Jahr 2014 durchgeführt

Für die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters wurde im Jahr 2014 ein Planungswettbewerb durchgeführt. Die drei Preisträger des Wettbewerbs wurden aufgrund der Empfehlung des Preisgerichts mit einer Überarbeitung ihrer Entwürfe beauftragt. Das Büro Delugan Meissl, Wien, mit Wenzel + Wenzel, Karlsruhe, hat sich nach Abschluss der Überarbeitung gegen die Mitbewerber durchgesetzt und soll mit den weiteren Planungen beauftragt werden.

Kunstministerin Theresia Bauer erklärte: "Mit dem Planungsauftrag erfolgt eine wesentliche Weichenstellung für die weitere Entwicklung eines der wichtigsten Theater im Land. Damit kann das Badische Staatstheater auch in Zukunft exzellente künstlerische Produktionen verwirklichen und weiter um Spitzenpositionen konkurrieren. Durch die Baumaßnahmen werden optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatstheaters und wesentliche Verbesserungen für den Spiel- und Probebetrieb geschaffen."

"Entwurf der Architekten mit hervorragender gestalterischer Qualität"

"Der Entwurf der Architekten zeichnet sich insbesondere durch seine hervorragende gestalterische und funktionale Qualität aus", teilte Finanzstaatssekretär Peter Hofelich auf der gestrigen Pressekonferenz anlässlich der Entscheidung mit. "Die Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe ist eine wichtige Investition in die Kulturlandschaft des Landes Baden-Württemberg", so Hofelich.

"Der Entwurf der Architekten bestätigt erneut die hervorragende Bedeutung der Kultur für die Stadtentwicklung insgesamt, denn mit der baulichen Sanierung und Erweiterung des Badischen Staatstheaters wird an der Nahtstelle zwischen Innenstadt und Südstadt ein großartiger Kulturbau entstehen, der nicht nur der Kunst dient, sondern auch eine besondere Begegnung im Stadtraum ermöglicht. Dies freut mich umso mehr, da damit auch die Arbeitsbedingungen für alle im Theater erleichtert und verbessert werden können", so OB Frank Mentrup.

"Das Staatstheater ist seit 1975 im Dauerbetrieb"

Generalintendant Peter Spuhler: "Ich bin glücklich darüber, dass wir mit dem Büro Delugan Meissl weltweit renommierte Architekten als Partner bekommen, die Experten im Theaterbau sind. Die Ideen des Ursprungarchitekten Helmut Bätzner werden voller Respekt weiterentwickelt. Wichtig sind bei diesem Entwurf
auch die hohe Transparenz des Theaters hin zu einem offenen Haus und die hervorragende Aufteilung des Foyers, die vielfältige ganztägige Nutzungen und Tagesgastronomie ermöglicht. Schön für Karlsruhe ist, dass mit Wenzel + Wenzel als Partner auch ein lokales Büro beteiligt ist."

Spuhler sprach weiter davon, dass der "richtige Zeitpunkt" für die (Bau-)Maßnahmen gekommen sei, das Staatstheater sei "seit 1975 im Dauerbetrieb" und man wolle "nicht zu spät kommen". Zudem sei ihm ein "hohes Maß an Transparenz wichtig", und weiter, die "Stadt sei ein toller Partner" für das Projekt.

Konzept der Architekten soll Bestandsarchitektur stärken

Das Staatstheater Karlsruhe soll nach den Plänen der Architekten Delugan Meissl aus Wien in Partnerschaft  mit dem Büro Wenzel + Wenzel aus Karlsruhe erweitert und saniert werden. "Das Konzept der Architekten soll die Bestandsarchitektur stärken und in überzeugender Art fortzuschreiben. Gleichzeitig verspricht es, die Erwartungshaltung des Publikums ebenso wie die hohen Anforderungen an den künstlerischen und wirtschaftlichen technischen Betrieb zu befriedigen. Das um die Hälfte gewachsene bisherige Bauvolumen  behauptet sich überzeugend im Stadtraum und stärkt die stadträumlichen  Qualitäten in der Schnittstelle zwischen Kernstadt und Südstadt".

"Die architektonische Erscheinung des  Bestands wird mit besonderer Betonung der innenräumlichen Atmosphäre und der Materialität erhalten. Es soll dort sinnvoll funktional erweitert werden, wo dies der heutige Spielbetrieb erfordert oder ehemalige räumlich skulpturale Qualitäten verloren gegangen sind. Die  Inszenierung des Weges zu den Spielstätten mit seinem differenzierten Flächenangebot für Begegnung, Vermittlung und Gastronomie tragen künftig wesentlich zur Identität des Hauses bei."

"Barrierefreiheit und gute Orientierung sind gewährleistet"

"Die Zuschauerräume aller Spielstätten sind direkt am Foyer angeordnet. Barrierefreiheit und gute Orientierung sind gewährleistet. Die neuen Schauspielbühnen verfügen über direkte Sichtbezüge zwischen Innen und Außen. Dadurch werden auch spannende Einblicke tief in das Innere des Hauses ermöglicht. Der Zuschauerraum des Opernhauses bleibt in seiner Gestalt erhalten. Maßnahmen im Bereich des Orchestergrabens sollen behutsam im Sinne der bestehenden Architektur umgesetzt werden."

"Die Umsetzung in Abschnitten, die den laufenden Spielbetrieb berücksichtigen, soll anhand eines modularen Konzeptes erfolgen. Als erster Schritt soll mit der Realisierung des Schauspielhauses unter Einbeziehung des Jungen Staatstheaters, des Studios und Werkstattbühne begonnen werden. Es schließen sich die Werkstätten  und der musikalische Apparat bis hin zu der umfänglichen Sanierung und Ertüchtigung des Bestandes an. Mit  der Realisierung sollen sich künftig neben einer erhöhten Funktionalität die einzelnen Spielstätten,  Probebühnen und Werkstätten stärker visuell vermitteln können, damit der Theaterlandschaft hinter den  Kulissen eine adäquate Bedeutung zukommt."

Neuer Kaufmännischer Direktor ist Johannes Graf-Hauber

Auch personell hat sich etwas getan: Der Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters hat in seiner Sitzung am 10. Juli Johannes Graf-Hauber zum Kaufmännischen Direktor gewählt. Kunstministerin Theresia Bauer und Oberbürgermeister Mentrup dazu: "Mit Johannes Graf-Hauber wurde eine kompetente Persönlichkeit gewählt, die der Bedeutung der Bereiche Finanzen und Controlling am Badischen Staatstheater gerecht wird."

www.staatstheater.karlsruhe.de