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Bretten: Die Schlacht um Brettheim: "Peter-und-Paul-Fest" von 3. bis 6. Juli

Bretten

Die Schlacht um Brettheim: "Peter-und-Paul-Fest" von 3. bis 6. Juli

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    Die Schlacht um Brettheim: "Peter-und-Paul-Fest" von 3. bis 6. Juli
    Die Schlacht um Brettheim: "Peter-und-Paul-Fest" von 3. bis 6. Juli

    Das Drehbuch fürs Festprogramm stammt aus der Feder eines Zeitzeugen: Die 1561 verfasste Chronik der Belagerung von Georg Schwarzerd ist Grundlage für die Darstellungen. So ist am Freitag das Leben in einer belagerten Stadt zu beobachten, "Bretten rüstet sich". Am Samstag dann kämpfen die Brettheimer und stellen um 19 Uhr mit über 300 Mitwirkenden in der Simmelturm-Arena den erfolgreichen Ausfall von 1504 nach: ihren Sieg gegen die angreifenden Württemberger (Vorverkauf zwei, regulär drei Euro).

    Vor und nach der "Schlacht um Brettheim" gibt's ein Extra-Programm unter dem Motto "Waffen, Kampf und Pulverdampf" (Samstag, 16.30 Uhr). Das Regiment der Landsknechte verspricht umrahmt von Fanfaren und Trommeln ab 17 Uhr Mittelalter-Flair, Schützen, Waffendrill und Schwertkampf wechseln sich ab mit Fechtduellen, dazu kommen Gaukler und Jongleure. Die Possenreißer unterhalten, mittelalterliche Gruppen stellen in ihren Lagern pralles spätmittelalterliches Leben dar. Ob Landsknechte, Bauern, Schäfer oder fahrendes Volk - stilecht zeigt sich das historische Spektakel. Handwerkskunst aus alten Zeiten bestimmt die Szenerie: Töpfer, Zimmerleute, Schmiede, Seifensieder, Drucker und viele andere üben auf den Straßen und Plätzen ihre alten Berufe aus und ermöglichen Einblicke in die Wurzeln des Handwerks.

    Die Bürgerwehr feiert ihr "Schützenfest"

    Die Freunde der napoleonischen Epoche finden sich in dem Fest ebenfalls wieder: "Peter-und-Paul" ist auch Treffen vieler Bürgerwehren und Milizen, Höhepunkt ist der große Zapfenstreich auf dem Marktplatz am Samstagabend um 22 Uhr. Der Montag ist seit vielen Jahrzehnten der "Tag des Schwartenmagens". Der Kindernachmittag bietet den Kleinen auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, nach bestandenen Prüfungen vom Knappen zum Ritter zu werden.

    Bereits Samstagnachmittags können Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren ab 15 Uhr beim Simmelturm mit Landsknechten spielen und üben: "Kleine Recken - Große Kämpfer" heißt das Familien- und Kinderprogramm dort. Wer's weniger kämpferisch mag: Auf dem Kirchplatz können Eltern und Kinder zur gleichen Zeit Mittelalter erleben - ohne Waffen. Narretei, Schabernack, Akrobatik, Kinderspiele von 1504 zum Mitmachen und Mittelaltertanz schon an frühen Nachmittag. Abends gilt's dann den Blick aus dem Krug gen Himmel zu richten: Ab 23.30 Uhr wird das Brilliantfeuerwerk über der Stadt abgefeuert. Und für alle Mittelaltermuffel ist der große Vergnügungspark auf dem Sporgassenparkplatz seit jeher Anlaufpunkt.

    In Tanzmeister Johans Fußspuren

    Doch das wahre "Peter-und-Paul" steigt in den Gassen und auf den Plätzen der Altstadt. Bettler, Bauer, Schäfer, Patrizier oder geistlicher Würdenträger - auch Nicht-Vereinsmeier haben längst Gefallen am Gewanden gefunden. Gern gesehen wird es vom überpeniblen Festkomitee nicht, wenn sich die Gewänder Kostüme schimpfen und nicht bis ins allerletzte Detail der Historie entsprechen. Und die verlangt nicht nur nach Kopfbedeckung: Neben dem Verzicht auf Nagellack, Modeschmuck, moderne Schuhe, Brillen und Handtaschen müssen sich bei strenger Auslegung sogar Schnitt, Stoff und Farbe den strengen Kleiderregeln des Spätmittelalters und der beginnenden Frührenaissance unterordnen.

    Der Festzug am Sonntag ab 14 Uhr ist traditionell einer der Fest-Höhepunkte. Wohlgeordnet zieht das Mittelalter vorüber, dazu Musikkapellen, Bürgerwehren sowie Fanfarenzüge. Danach beginnt wie schon tags zuvor das "Leben und Treiben im Juli 1504". Musik jener Zeit ertönt zum Tanz, auf dem Kirchplatz zum Mitmachen für alle Besucher bis tief in die Nacht hinein; mit einem Tanzmeister, für den Johans Fußspuren auch im fünften Jahr nach Freulig Geschrey - jener Spielmannstruppe, die den mittelalterlichen Schwoof für Jedermann mit historischen Instrumenten wie Dudelsack, Drehleiter und Trommel über 15 Jahre zur Institution gemacht hat (siehe "Peter und Paul: Ein freulig Knicks vorm Mittelalter") - noch zu groß sind.

    "Klassiknacht"und Karlsruher Gäste

    Wer sich aufs Zuhören beschränkt, ist bei der Groove Incorporation richtig (Marktplatz, Montag, 20 Uhr). Weitere Karlsruher Gäste sind die Mannen der Séan Tracy Band (Fanfarenlager, Montag, 20 Uhr). Noch mehr Live-Musik für alle Geschmäcker gibt's bei Acoustic-X-Perience, die den Sound der 60er und 70er spielen (Markplatz, Sonntag, 21 Uhr), der Deep River Band (Fanfarenlager, Sonntag, 20 Uhr) und der Rockband Track 1 (Marktplatz, Samstag, 0 Uhr). Für Sonntag ist ab 20 Uhr auf dem Marktplatz außerdem eine Neuauflage der "Klassiknacht" angekündigt.

    Die "Peter-und-Paul"-Festplakette für drei Tage kostet fünf Euro (im Vorverkauf bei der Stadtinformation Bretten beim Marktplatz und der Sparkasse Kraichgau vier Euro), das Zusatz-Festabzeichen fürs Sonderprogramm "Waffen, Kampf und Pulverdampf" am Samstag in der Simmelturm-Arena drei Euro (Vorverkauf zwei Euro). Weitere Infos unter Telefon 07252/957620. Da die Parkmöglichkeiten begrenzt sind, empfiehlt sich die Anreise via S4 (Haltestelle Stadtmitte, drei Minuten bis zum Festgelände) oder S5 (Haltestelle Rechberg, vier Minuten bis zum Festgelände).

    www.peter-und-paul.de

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