Das Verkehrsmuseum Karlsruhe bietet eine fesselnde Reise durch 200 Jahre Mobilität auf Straße und Schiene. Das Museum, beheimatet in der Stadt der Erfinder Karl Freiherr Drais und Karl Benz, würdigt die Pioniere, die die Fortbewegung revolutionierten. Drais' bahnbrechende Erfindung von 1817, die nach ihm benannte Draisine, präsentiert ein einspuriges Zweirad, auf dem man sich sitzend und mit den Füßen am Boden abstoßend fortbewegte. Karl Benz, der Autopionier, wurde im Karlsruher Stadtteil Mühlburg geboren. Sein dreirädriger Motorwagen von 1885, das erste Automobil der Welt, erhielt 1886 deutsche und internationale Patente.
Über vier Stockwerke erstreckt sich die beeindruckende Ausstellung mit über 200 Exponaten, die die Entwicklung von der Draisine bis zum modernen Automobil dokumentiert. Die Prunkstücke des Museums umfassen den 53 Jahre alten Dienst-Mercedes des früheren Oberbürgermeisters Günther Klotz, eine historische Limousine Typ 280S und das seltene „Bergmann Liliput“ Volks-Automobil von 1905, eines von nur zwei verbliebenen Exemplaren.

Im dritten Stock beeindruckt eine der größten Modelleisenbahnen Deutschlands mit ca. 80 Quadratmetern Fläche. Jeden Sonntag ziehen mehr als 25 Züge auf der in den 60er-Jahren erbauten Anlage ihre Runden. Neben Blecheisenbahnen gibt es Modelle im Maßstab 1:10 und viele weitere Details rundum die faszinierende Welt der Modelleisenbahn.

Das ehrenamtlich betriebene Museum hat seit 1969 seinen Platz in einer ehemaligen Fabrik für Elektrogeräte im Hinterhof der Werderstraße 63 gefunden. Es ist nicht nur ein Ort der Mobilitätsgeschichte, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Stadtgeschichte von Karlsruhe. Ein Haus mit Geschichte, das Besucher dazu einlädt, die Entwicklungen und Innovationen auf dem Gebiet der Mobilität hautnah zu erleben.
Der Neue im Verkehrsmuseum

Im Verkehrsmuseum Karlsruhe debütiert der restaurierte DKW-Schnellaster von Pneuhage, ein seltenes Relikt aus den 50er und 60er Jahren. Das 1960 erbaute Fahrzeug, Typ 3/F800, wurde von 2019 bis 2021 aufwendig restauriert und repräsentiert eine Ära, in der solche Fahrzeuge wesentlicher Bestandteil der Liefer- und Serviceflotte von Pneuhage waren. Die zeitgemäße Lackierung mit alten Logo-Motiven aus dem Firmenarchiv verleiht dem Schnellaster authentische Ausstrahlung. Neben diesem Neuzugang gibt es einen weiteren DKW von 1956, der für Roadshows genutzt wird.
Die Überstellung des Fahrzeugs wurde von Achim Crocoll, seit 44 Jahren im Marketing bei Pneuhage, organisiert. Die Kooperation mit dem Verkehrsmuseum Karlsruhe wird als besondere Wertschätzung für die historische Bedeutung des Fahrzeugs betrachtet. Diese Fahrzeuge dienen nicht nur als Blickfang für Oldtimer-Fans, sondern sollen auch als Kulturgut für kommende Generationen erhalten bleiben. Insbesondere anlässlich des 70-jährigen Firmenjubiläums 2023 wird die Erhaltung der Fahrzeuge als Hommage an den Unternehmergeist der Familie Schütterle, Gründer von Pneuhage im Jahr 1953, betont. Der erste Betrieb befand sich weniger als einen Kilometer entfernt vom Verkehrsmuseum, was eine lokale Verbindung zur Unternehmenshistorie schafft.
Öffnungszeiten
Jeden Sonntag von 10 bis 13 Uhr
Werderstraße 63, 76137 Karlsruhe
E-Mail Kontakt