Was überwiegt: Die Enttäuschung, den direkten Aufstieg verpasst zu haben, oder die Freude über das Erreichen der Relegation?
Todt: Ganz klar die Freude. Es ist eine Riesenfreude, weil es ein ganz großer Erfolg für den KSC ist. Die Mannschaft hat sich gegen 1860 München super präsentiert, sie haben wahnsinnig viel investiert und verdient gewonnen.
Wurde die Relegationsteilnahme richtig gefeiert?
Unser Präsident Ingo Wellenreuther, das Trainerteam und ich, wir haben gemeinsam etwas gegessen, uns besprochen und Pläne für die kommende Woche gemacht. Die Spieler haben vielleicht ein Bierchen oder ein Glas Wein getrunken - da war's.
Wie sieht die Vorbereitung auf das Spiel beim HSV aus? Gibt es etwas Besonderes?
Nein. Wir werden am Mittwoch den Reisetag haben und voraussichtlich mit dem Zug nach Hamburg fahren. Was das Training angeht, ist jeden Tag eine Einheit angesetzt. Da werden die Trainer vorsichtig dosieren, denn wir haben einige angeschlagene Akteure und einige, die die auf dem Zahnfleisch gehen...
... zum Beispiel?
Hiroki Yamada hat wieder Probleme mit der Wade. Er wird ein, zwei Tage aussetzen, dann wird man sehen, ob es bei ihm geht oder nicht.
Für Sie wird diese Partie eine Rückkehr zu einem ehemaligen Arbeitgeber. Ist das mit besonderen Emotionen, Erinnerungen verbunden?
Ich habe total Lust auf diese Begegnung. Ich habe dort zwei Jahre gearbeitet, und es waren zwei gute Jahre. Ich kenne noch etliche beim HSV. Zudem war es Dietmar Beiersdorfer - ein Freund von mir - der mir die Rückkehr in den Profifußball ermöglichte. Aus zwei Wochen Hospitation bei ihm ist etwas entstanden, daraus wurden zwei Jahre Anstellung. Das war mein Wiedereinstieg ins Profigeschäft.
Aber Ihre Dankbarkeit geht doch nicht so weit, dass Sie dem HSV die Daumen drücken?
Nein, aber ich kenne eben noch viele der handelnden Personen. Ich weiß, was dort in den letzten Wochen und Monaten abging, und dass es leichtere Jobs als eben im Moment beim HSV gibt.
Wie ordnen Sie die Chancen des KSC beim Bundesliga-Dino Hamburger SV ein?
Der KSC ist Außenseiter, das ist logisch. Wenn man die finanziellen Möglichkeiten beider Clubs anschaut, wird das noch deutlicher. Aber ich sage auch: Wir brauchen zwei gute Tage - dann ist alles drin. Chancenlos sind wir auf gar keinen Fall. Das sind im Prinzip zwei Pokalspiele - alles oder nichts. Wir haben nichts zu verlieren, sondern nur etwas zu gewinnen. Der Bundesligist hat mehr Druck, kommt eher aus einer Negativphase - der Zweitligist aus einer Euphorie. Aber: unter Bruno Labbadia wurde der HSV insgesamt viel stabiler.