Die Badener rutschen in der Tabelle immer weiter nach hinten, der Tabellenkeller kommt näher. Es war wie so oft in den letzten Wochen: Die Karlsruher bemüht - aber defensiv enorm schwach. Zudem: Offensiv ineffizient.
KSC beginnt stark, bleibt aber weiterhin zu zahm
Und - wie immer in dieser Spielrunde präsentieren sich Wildpark-Profis als liebe, nette Mannschaft. Die Foulbilanz nach einer Stunde: drei Fouls durch KSC Profis. Zwölf auf Seiten der Gäste. Beim Abpfiff: Vier Fouls KSC - 16 Kiel, die Störche sahen zudem vier gelbe Karten, die Karlsruher -keine… Die Fächerstädter sind zum einen auf dem Weg zum fairsten Team der Liga - zum anderen gehts in die Abstiegszone.

Der KSC hat stark begonnen – aber noch stärker abgebaut. Nach einer halben Stunde wirkten die Blau Weißen überfordert. Ohne Ideen - ohne echte Zweikampfhärte. Beim KSC fehlen Tiefenläufe. Sprintstarke Spieler. Die Frage stellt sich: Ist dies auch der Fall, weil die Hälfte der Feldspieler in der Startelf die 30-Jahre-Grenze überschritten hat? Ist das die unumgängliche Konsequenz der katastrophalen Kaderplanung der vergangenen Jahre? Sind die 15 Gegentore auch eine klare Sprache der personellen Misswirtschaft durch die Sportverantwortlichen im Management?
Die Karlsruher dominieren die Partie - das Tor bleibt aus
Der KSC begann gut, war taktisch clever eingestellt, attackierte vom Anpfiff an und hatte schon nach hundert Sekunden eine Chance durch Paul Nebel. Doch dessen Schuss wurde vor der Linie geblockt. Kurz danach wurde ein Schuss vom freistehenden Marvin Wanitzek aus sieben Metern gerade noch abgewehrt. Kiel war unterlegen, war um Beruhigung des Spiels bemüht, doch der KSC bestimmte die Partie. Die Eichner Elf machte Druck, hatte alles im Griff. Mehr Ballbesitz - aber eben keinen Treffer erzielt.

Nach zwei schnellen Gegentoren ergibt sich der KSC seinem Schicksal
Dann: Doppelschlag für Kiel. Badischer Blackout. Zweimal der KSC im Tiefschlaf und es stand nach 27 Minuten 0:2. Zunächst verlor Marcel Franke ein Kopfballduell gegen Nicolai Remberg, dann kam Robin Bormuth zu spät - 0:1 durch Benedikt Pichler. Danach waren alle KSC Profis bestenfalls interessierte Statisten und Außenverteidiger Tom Rothe markierte das 0:2. Wieder einmal: die KSC Defensive unkonzentriert. Kurz danach: Ein Katastrophenpass von Leon Jensen. Marcel Franke spielte, um zu retten was noch zu retten war, den Ball mit der Hand - Elfmeter. Nach 0:2, die Badener völlig von der Rolle. Steven Skrzybski lief in der 34. Minute an – schoss, aber KSC Keeper Patrick Drewes parierte prächtig.

Der KSC verlor absolut die Oberhand, lief hinterher, kam nur noch selten an den Ball. Der starke Drewes verhinderte ein mögliches 0:3. Der KSC – nur noch defensiv unsicher. Offensiv - engagiert aber nicht effektiv, ungenau. Flanken kamen nicht an. In der Abwehr standen alle Blau Weißen permanent zu weit vom Gegenspieler entfernt.
Individuelle Fehler und schlechte Chancenverwertung
Paul Nebel sah das ebenso: „Beim 0:1 stehen wir zu weit weg, vor dem 0:2 passiert ein individueller Fehler. Das darf uns einfach nicht passieren. Kiel macht 90 Minuten keine Fehler - wir machen zu viele Fehler. Wir stehen das zusammen durch, die Mannschaft mit dem Trainer. Letzte Saison hatten wir auch eine harte Hinrunde – wir machen weiter. Wir sind nicht sicher in unserem Spiel, weil wir keinen Sieg haben. Aber: Wir machen zu viele individuelle Fehler.“ Abwehrspieler Bormuth: „Um erfolgreich zu sein, müssen wir es schaffen, kein Tor zu bekommen. Kiel geht mit der ersten Halbchance in Führung, nach Standard das 0:2, es gibt deutlich angenehmere Phasen als die momentan. Wir sind selbstverschuldet da reingekommen. Aber: Ich sehe wie wir arbeiten, daher bin ich überzeugt davon, dass wir da wir rauskommen. Wir werden das wegstecken.“

Bei gegnerischen Eckbällen - die KSC Defensive wie Wackelpudding. Bemüht - aber ratlos. Eigene Eckbälle - rund 50 KSC-Ecken gab’s diese Saison - die meisten verpufften harmlos. Eine Viertelstunde vor Schluss stellte Eichner auf Dreierkette um. Nach 80 Minuten ein wenig Gefahr nach einem Drehschuss von Fabian Schleusener. Kurz darauf sorgte ein „Schleuse“ Kopfball für etwas Gefahr.