Der Unterhaltungsfaktor im Wildpark hielt sich wie schon gegen St. Pauli auch gegen Eintracht Braunschweig in Grenzen. "Ich glaube, das war insgesamt kein so hochwertiges Spiel. Es gab auch gar nicht so viel Chancen. Am Ende ist das 0:0 leistungsgerecht, aber wir hätten uns über die drei Punkte auch gefreut", resümierte Schlussmann Marius Gersbeck die 90 Minuten im Wildpark. Der 25-Jährige war hinten der Garant für die Null.
Allerdings steht die nun schon seit vier Heimspielen auch vorne. "Ich glaube, da fehlt auch so ein bisschen das letzte Quäntchen Glück. Zum Beispiel am Ende mit dem Elfmeter. Vor ein paar Wochen hätten wir den wahrscheinlich bekommen und auch gemacht. Dann gewinnst du hier, bist zufrieden und alles ist toll. Es liegt immer sehr nah beieinander. Wir nehmen uns das nicht so sehr zu Herzen, wie es manche machen", so Gersbeck über die fehlende Offensivpower.

Dennoch sieht Gersbeck auch einiges Positives in dem Ergebnis: "Wir werden hinten immer stabiler. Wir haben wieder zu null gespielt und haben nicht viel zugelassen. Aber uns fehlt das Tor. Das werden wir nächste Woche hoffentlich besser machen."
"Haben im letzten Drittel zu viel vermissen lassen"
Dann ist der KSC in Paderborn gefordert. "Das Positivste am heutigen Tag ist der Punktgewinn und dass wir zu null gespielt haben. Wir haben seit Wochen einen überragenden Schlussmann und eine sehr präsente Innenverteidigung. Nach vorne haben wir aus meiner Sicht, abgesehen von den ersten Minuten, zu keiner Phase Druck aufbauen können. Die klareren Chancen lagen allesamt beim Gegner. Wir haben im letzten Drittel zu viel vermissen lassen. Das müssen wir hinterfragen", so Eichner selbstkritisch, aber auch zufrieden mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft.

Gleichzeitig wollte der 38-Jährige aber auch noch mal daran erinnern, wo der KSC herkomme und man aktuell eine Phase habe, wo man sich vorne etwas schwertut. "Wir sind sehr dankbar, Mitte März in dieser sehr privilegierten Situation zu sein", erklärte Eichner.
Strittiger Eingriff des VAR
Lang schien es, als bekäme der KSC kurz vor dem Ende mit einem Elfmeter die große Chance zum Lucky Punch, ehe Schiedsrichter Heft das Video-Symbol in die Luft malte und auf Abseitsstellung vor dem Foulspiel entschied, sodass der einschussbereite Hofmann enttäuscht von dannen zog.
Braunschweigs Trainer Meyer zeigte sich über die Entscheidung erleichtert, da er die Aktion nicht zwingend als elfmeterwürdiges Foul bewerten wollte. "Das wäre richtig bitter gewesen, wenn das Elfmeter gegeben hätte. Ich bin daher froh, dass wir noch eine Abseitsstellung gefunden haben, denn es war aus meiner Sicht kein elfmeterwürdiges Foul", kommentierte Meyer die Szene.

Eichner sah die Szene etwas differenzierter: "Ich denke, der VAR hat den Fußball insgesamt gerechter gemacht und wenn wir da hinkommen, dass Mannschaften durch falsche Entscheidungen nicht ins Hintertreffen geraten. Wenn das das Ziel ist, hat man das erreicht."
Eichner: "Hatte kein Geodreieck dabei"
"Ich habe aber auch eine andere Meinung, die losgelöst von dieser Szene ist und die lautet, dass ich diesen Videobeweis nicht brauche. Wer Fußball gespielt hat, weiß, wir müssen Dinge akzeptieren und uns am nächsten Tag darüber unterhalten können. Das ist mir so ein bisschen abhandengekommen. Ich denke, die Entscheidung wird schon seine Richtigkeit haben, ich hatte kein Geodreieck dabei", so Eichner bei der Pressekonferenz zur Abseitsentscheidung durch den VAR vor dem Foulspiel, dass zum Elfmeter führte. Insgesamt macht der KSC weiter einen guten Eindruck und grüßt in der Tabelle von Platz fünf.