Durch dieses Unentschieden brauchen die Badener ein Fernglas, um den Relegationsrang noch zu sehen. Die Aufstiegsränge können die Karlsruher selbst mit einem Feldstecher nicht mehr ins Visier nehmen.
Neun Punkte beträgt der Rückstand, zudem haben die Karlsruher eine wesentlich schlechtere Tordifferenz gegenüber Fortuna Düsseldorf, das Rang drei inne hat. Damit müssen wohl die Aufstiegshoffnungen, bei noch fünf auszutragenden Partien, begraben werden.
KSC mit einer sehr guten Saison
Trainer Christian Eichner hatte schon vor der Partie in Ostwestfalen erklärt: "Um vorne mitzuspielen müssen in sechs Spielen sechs Siege her." Das ist nicht mehr möglich. Dennoch muss man festhalten: Das KSC Team liefert eine sehr, sehr gute Saison ab.

Eichner lobte denn auch sein Team: "Seit der 0:3-Heimniederlage im Hinspiel gegen Paderborn hat die Mannschaft inklusive der heutigen Partie in 17 Spielen 31 Punkte geholt. Das zeigt unseren Weg und da muss man ihr auch mal eine nicht so gute Leistung zugestehen", so der Coach, der nichts beschönigte: "Das war heute nicht das oberste Regal, keine beste Unterhaltung und kein gutes Fußballspiel. Aber ich bin froh, dass es nicht wieder den Automatismus gibt, dass ich Paderborn zum Sieg gratulieren muss. Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden."
Coach Eichner musste sein Team umbauen. Angreifer Budu Zivzivadze fehlte krankheitsbedingt. Für ihn rückte Dzenis Burnic in die Startelf. Taktisch wurde auf den Ein-Mann-Sturm mit Igor Matanovic umgestellt.
KSC anfangs gut im Spiel
Dennoch waren die Blau Weißen anfangs an gut im Spiel. Waren mutig und selbstbewusst. Nach zwei Minuten Patzer vom Paderborner Keeper. Paul Nebel kommt zum Schuss, rutscht aus - vorbei. Dann: nach sechs Minuten erste Abstimmungsprobleme zwischen den Innenverteidigern Christoph Kobald und Marcel Beifuß. SCP-Angreifer Adriano Grimaldi kommt zum Kopfball - die Kugel fliegt knapp vorbei.
Der KSC agierte engagiert und variabel. Nach 15 Minuten hatten die Fächerstädter rund 70 Prozent der Zweikämpfe gewonnen - aber nur einen Schuss auf das Tor der Gastgeber abgegeben. Es fehlte Tempo und Präzision im Spiel nach vorne.
Herold verletzt ausgewechselt
Dann verletzte sich Linksverteidiger David Herold, musste erst behandelt werden, dann vom Feld. Der KSC kurz in Unterzahl und ungeordnet. Leon Jensen wollte klären, schlug den Ball aber zum Paderborner Sirlord Conteh - und der traf, die Badener lagen mit 0:1 zurück. Daniel Brosinski kam dann für Herold.

Der KSC schlug schnell zurück. Dzenis Burnic spielte Matanovic frei. Der traf nach einer Superaktion zum 1:1. Abgezockt, clever und mit toller Technik schob er die Kugel ins Netz. Der Torschütze: "Im Endeffekt sind wir mit dem 1:1 nicht zufrieden, denn das ist nicht unser Anspruch. Von hinten haben wir gut herausgespielt, aber vorne haben wir zu viele Bälle verloren."
Er habe da auch Aktien drin gehabt. Zu seinem Tor sagte er: "Ich gehe immer nach, egal wie gut oder schlecht der Schuss ist." Fügte dann hinzu: "Gegen Hertha wird so eine Leistung nicht reichen."

Nach einer halben Stunde Glück für den KSC Nachdem einige zu verhalten agierten, kam Grimaldi zum Schuss - knapp vorbei. Nochmals Glück für die Badener, dass man nach 36 Minuten, nachdem der Ball an die Hand von Kobald flog, keinen Elfmeter hinnehmen mussten. Die rund 2.000 mitgereisten KSC Fans konnten aufatmen.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit gerieten die Fächerstädter immer mehr unter Druck. Keeper Patrick Drewes bekam Arbeit, die er souverän meisterte. Der KSC spielte nun zu verhalten, zu abwartend, stand zu tief.
KSC selten torgefährlich
Nach rund einer Stunde waren die Badener bei einem Konter erneut unsortiert - Grimaldi zielte wieder vorbei. Obwohl Eichner sehr oft wechselte - Torgefahr war auf Seiten der Blau Weißen eine Seltenheit. Auch die Hereinnahme der Offensivkräfte Fabian Schleusener und Lars Stindl änderte daran nichts.
Nach diesem 1:1 muss Eichner weiterhin auf den ersten Sieg gegen ein von Lukas Kwasniok trainiertes Team warten.