Die Zeit war kurz zwischen den Ligapartien gegen Dresden und zu Hause gegen Kiel. Dennoch langte Sportdirektor Oliver Kreuzer auf dem Transfermarkt noch einmal ordentlich nach und holte zwei Kräfte für den zuletzt lauen KSC-Sturm. Neben Babacar Guèye vom SC Paderborn wurde auch der langjährige Bundesliga-Profi Änis Ben-Hatira, zuletzt vereinslos, verpflichtet.

Zu Beginn mussten es aber die “altbewährten“ Spieler beim KSC richten. Groiß, Camoglu und Lorenz rotierten im Vergleich zum Dresden-Spiel in die Startelf von Trainer Alois Schwartz. Und im Vergleich zum Gastspiel in Sachsen ist es ein flotter Beginn, bei dem Philipp Hofmann die erste Möglichkeit gehörte.
Auch Kiel wollte Schwartz offensiv Akzente setzen und tat das vor allem mit einem jungen Mann, der im Wildpark bestens bekannt ist: Fabian Reese spielte im ersten Halbjahr 2017 als Leihspieler von Schalke 04 für den Karlsruher SC.

Und der 22-jährige Stürmer war kaum zu bremsen, wirbelte die Karlsruher Defensivformation mit seinen Tempodribblings ordentlich durcheinander. Nach 26 Minuten veredelt Reese technisch sehenswert eine Hereingabe per Direktabnahme zur Kieler Führung.
Der KSC auch in der Folge mit Torchancen, allerdings ohne Erfolg im Abschluss.

Der ehemalige Karlsruher Fabian Reese macht im ersten Durchgang den Unterschied im Wildpark, zudem nutzt Kiel seine Chancen im Gegensatz zum KSC deutlich effizienter und kam so zu zwei Treffern bei drei Torgelegenheiten.
Auch der zweite Kieler Treffer resultierte durch eine starke Vorarbeit von Fabian Reese: Ein starkes Dribbling und eine feine Flanke auf Mitspieler Finn Porath veredelt dieser zum 0:2. Schon am Mittwoch verdarb mit Marco Terrazzino ein Spieler mit Karlsruher Vergangenheit den Tag.
Wie unbefriedigend der Auftritt der Badener bis zu diesem Zeitpunkt war, zeigte auch die Reaktion von Alois Schwartz. Noch vor der Pause nimmt der 52-Jährige einen Doppelwechsel vor: Mit Djuricin und Fink brachte er zwei Offensivspieler für Thiede und Gordon. Letzterer war zudem rot-gefährdet.

Die beste Phase im Spiel hatte der Karlsruher SC mit Beginn des zweiten Durchgangs. Kiels Torhüter Gelios musste einen Schuss von Fink entschärfen, kurze Zeit später verfehlte ein Schuss von Marvin Wanitzek das Tor knapp. Auch der in der Schlussphase eingewechselte Neuzugang Guèye konnte den Karlsruher Torknoten nicht lösen.
Wir sind Aufsteiger und das in einer sehr ausgeglichenen 2. Liga, ich glaube auch wir haben heute kein schlechtes Spiel gemacht und hatten genug Chancen, um auch ein, zwei oder drei Tore zu machen“, ordnete Neuzugang Jerome Gondorf das Spiel ein.

Am Ende fehlt dem Karlsruher SC Kraft und letztendlich auch ein wenig die spielerische Klasse um den Kielern an diesem Nachmittag noch das Wasser zu reichen.
Zu allem Überfluss verlor der KSC in der Nachspielzeit auch noch Abwehrstütze Damian Roßbach, der nach Videobeweis mit rot vom Platz gestellt wurde. "Wir haben uns auch was raus gespielt, aber der Gegner war heute einfach effektiv und wir waren im letzten Drittel einfach nicht genau oder fahrlässig“,ordnete Alois Schwartz die Niederlage ein.

Vor Alois Schwartz und seinem Trainerteam liegt viel Arbeit, um im Abstiegskampf die dringend benötigten Punkte einzufahren. Durch die Niederlage rutscht der KSC auf den Relegationsplatz ab und kann auch noch vom 1. FC Nürnberg über- und Schlusslicht Dresden eingeholt werden, da beide noch ein Spiel weniger haben. Im DFB-Pokal kommt am Mittwoch vor allem eine moralische Prüfung gegen Regionalligist Saarbrücken auf den KSC zu.