Mit Spannung war das Derby in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart erwartet worden. Mit zunächst rund 1.000 Einsatzkräften begleitete die Polizei am Sonntag das Geschehen rund um das Fußballspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC. Auch ein Hubschrauber der Polizei ist im Einsatz. Dabei zeigten beide Fanlager deutlich, was sie voneinander hielten: Wie die Polizei berichtet, kam es zu Provokationen und Auseinandersetzungen.
Für Schlagzeilen sorgte vor allem das Verhalten von KSC-Anhängern vor und während des Spiels. So stehen KSC-Anhänger im Verdacht, eine S-Bahn schwer beschädigt zu haben. Die Randalierer rissen dabei Verkleidungen von der Decke und schlugen Fensterscheiben ein:
Fazit der S-Bahn Sonderfahrt der #KSC-Fans von Stuttgart Hbf nach Untertürkheim. Fan sein geht anders? #VfBKSC @bpol_bw pic.twitter.com/5EvwE4yVWr — Bundespolizei BePo (@bpol_bepo) 9. April 2017
In der Mercedes-Benz-Arena zündeten Anhänger des Karlsruher SC dann Pyrotechnik und warfen diese aufs Spielfeld. Schiedsrichter Christian Dingert unterbrach die Partie, drohte mit Spielabbruch.
Aber haben sich auch Stuttgarter Fans zu einer Provokation hinreißen lassen? Der Verdacht liegt nahe. So ziert ein eindeutiger Schriftzug derzeit ein Gebäude des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Bereits aus weiter Entfernung ist "Derbysieger VfB" lesbar. Wer für den Schriftzug verantwortlich ist, ist derzeit noch unklar. Beim KIT ist die Aktion bekannt. "Alles weitere wird in die Wege geleitet", so eine Pressesprecherin gegenüber ka-news.

"Nach so einer Leistung muss man mit Retourkutsche rechnen"
Bei den Studenten auf dem KIT-Campus trifft die Aktion auf geteiltes Echo. Student Abdul, seines Zeichens weder KSC- noch VfB-Fan, ist sich sicher, dass die Aktion die Karlsruher Anhänger ärgern wird - aber genau deswegen sei der Platz für einen solchen Schriftzug richtig gewählt.
KSC-Fan Chris wiederum findet die Aktion alles andere als schön. Aber: "Nach den ganzen Niederlagen hat der KSC es nicht anders verdient", meint Chris. Ähnlich sehen das auch drei weitere Studenten, die ihren Namen nicht veröffentlicht haben wollen. Sie allen waren einmal KSC-Anhänger. "Nach so einer fußballerischen Leistung muss man mit einer Retourkutsche rechnen", darin sind sie sich einig.
Aktualisierung, 8.15 Uhr:
Das Graffiti ist mittlerweile nicht mehr zu sehen. Wie in den sozialen Netzwerken berichtet wird, wurde es mittlerweile durch ein anderes Motiv übermalt.
Schluss mit Derbysieger #VfBKSC #KSC #VfB #derbysieger #KIT pic.twitter.com/xt6D7qbSbx — Michael (@mobilemicha) 11. April 2017