"Wir haben einen hohen Preis für eine schlechte Saison bezahlt", so ein völlig konsterniertet Coach Marc Patrick Meister. Der Trainer Nummer vier des KSC in dieser Chaossaison empfand eine "große Stille, große Leere – große Ernüchterung und Enttäuschung." Denn der Coach hoffte wohl irgendwie noch immer, mit dem KSC die Liga zu halten.
Meister trifft am wenigsten Schuld am peinlichen KSC-Abgang und daran dass der Wildparkclub schon drei Spieltage vor Saisonschluss raus ist. Von den aktuell Verantwortlichen – da übernimmt keiner Verantwortung für das Desaster. Die schieben alles weit weg von sich, schieben die Schuld einem in die Schuhe, der nicht mehr da ist: Ex-Sportdirektor. Zu einfach. Und vor allem: Nicht ganz richtig!
Zweikampfbilanzen blieben schwach
Meister setzte in der Partie gegen den FCK vorwiegend auf Akteure, die wohl auch in der kommenden Saison das Trikot des KSC tragen werden. Und diese Spieler waren durch den frühen Rückstand in der vierten Minuten - Lauterns Marcel Gaus flankte, Kacper Przybylko köpfte ins Tor – schnell völlig verunsichert. Der Beweis für diese These? Ballbesitz nach 15 Minuten: Nur beschämende 27,8 Prozent.
Von den Zweikämpfen gewannen die Badener bis dahin nur 35,8 Prozent gegen die Pfälzer. Die Gäste brachten Ruhe in ihr Spiel, der KSC trabte ruhig hinterher. Die Werte steigerten sich im Laufe des Spiels, über 46,5 Prozent Ballbesitz zur Halbzeit. Am Ende waren es immerhin 53,2 Prozent, was die Steigerung der KSC-Elf auf diesem Gebiet belegt. Die Zweikampfbilanzen blieben jedoch schwach. Beim Pausenpfiff konnten die Schützlinge von Trainer Meister noch mäßige 43,9 Prozent der direkte Duelle für sich verbuchen.
Beim Abpfiff waren es nur schwache 41,7 Prozent. Mit solchen Zweikampfwerten ist es schier unmöglich, in der zweiten Liga Spiele für sich zu entscheiden. Einer von vielen Gründen, warum der KSC nach vier ungeschlagenen Partien in Folge, erstmal wieder gegen die Roten Teufel verlor. Bitter auch für den KSC: Bisher holten die Pfälzer in der kompletten Saison auswärts nur neun Punkte – das war Vereins-Negativrekord im Unterhaus.
Die Gäste zielten besser
Bisher schafften die Lauterer nur einen Saisonsieg auf gegnerischem Gelände, beim KSC gelang Nummer zwei. Bei der Torschussbilanz hatten die Karlsruher die Nase vorn: 15 Schüsse zu sieben pro Wildparkakteur. Doch die Gäste zielten besser. Schussgenauigkeit FCK: 51,7 Prozent. Bei KSC waren es 26,7 Prozent. Sprich: Vier von 15 Versuchen trafen das Gästegehäuse. Die KSC Passgenauigkeit war mit 75,9 Prozent gut. Beim altbekannten Übel, den langen Pässen, da reichte es zu 11,4 Prozent.
Eine Verbesserung im Vergleich zu den vorherigen Partien gab es bei den Flanken. Diesmal erreichten 56,3 Prozent der Flanken den Mitspieler. Bei den Fouls waren die Fächerstädter wesentlich aktiver. 23 KSC Fouls standen 14 des FCK entgegen. Der agile Fabian Reese schoss am häufigsten: Vier Mal. Aber vergeblich, im Tor landet keiner der Schüsse. Die meisten Torschussvorlagen gab Yann Rolim: Vier. Der gegen Ende der Partie am Oberschenkel verletzte Dennis Kempe hatte die meisten Ballaktionen. 74. Oskar Zawada spielte bei seinem Startelfdebüt am meisten Foul: Sechs Mal.
Schwache Laufwerte
Schwach, die KSC Laufwerte: Den nur 107,24 Kilometern der KSC´ler standen 109,46 Kilometer der Roten Teufel gegenüber. Einen total misslungenen Auftritt lieferte der eingewechselte Stefan Mugosa ab. Der von 1860 München ausgeliehene Angreifer hatte eine katastrophale Passquote: Nicht ein einziger der von ihm gespielten Pässe landete beim Mitspieler. Es waren immerhin 13 Versuche.
Die beste Passquote hatte Routinier Martin Stoll mit 91,8 Prozent. Matthias Bader, insgesamt schwach, sprintete am häufigsten: 24 Mal. David Kinsombi, der per Freistoß mit seinem ersten Saisontreffer den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 markiert, war schnellster bei den Blau-Weißen mit 32,52 km/h. Franck Kom legte die größte Strecke zurück: 11,22 Kilometer. Eckballverhältnis: Sechs zu zwei pro KSC.
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