Nach dieser erneuten Auswärtsniederlage haben die Erzgebirgler den KSC in der Tabelle überholt. Karlsruhe ist auf einen Abstiegsrang abgerutscht.
Aue hatte in der zweiten Liga bis zur Partie gegen die Fächerstädter nur eines der letzten zehn Heimspiele gewonnen. Zum Rückrundenauftakt mit 2:1 gegen Heidenheim. Sieg Nummer zwei folgte gegen den harmlosen KSC…
Es bleibt dabei: Die Badener können auswärts einfach nicht mehr gewinnen. Seit fünf Monaten, seit dem 21. Oktober 2016 - da gewann der KSC mit 2:0 bei Aufsteiger Würzburger Kickers - hecheln die Fächerstädter vergeblich einem Auswärtsdreier hinterher.
Trainer Mirko Slomkas Bilanz ist noch bitterer: Er wartet seit April 2013, seit rund vier Jahren, auf einen Auswärtsdreier! Ligaübergreifend wartet Slomka seit 22 Auswärtsspielen auf einen Sieg. Drei Unentschieden schaffte er in diesen 47 Monaten. In dieser Zeit gewann er durchschnittlich 0,1 Punkte pro Auswärtsspiel. Damit dürfte er auf diesem Gebiet wohl der erfolgloseste deutsche Profitrainer sein.
Der KSC-Coach brachte in der siebten Partie unter seiner Regie die siebte Startaufstellung.Die Karlsruher hatten in Aue statistisch gesehen auf vielen Gebieten ein Übergewicht. Aber: Druck erzeugen oder gar Torchancen kreieren? Mangelware! Lediglich ein Kopfball von Stefan Mugosa sorgte ein wenig für Gefahr. Ansonsten fehlte dem KSC das Tempo im Spiel und die Ideen in der Offensive.
Vom Anpfiff an hatte der KSC beim Ballbesitz ein Übergewicht: 75 Prozent waren es nach zehn Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Karlsruhe gar 80 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Nach einer halben Stunde lag der Ballbesitz noch immer bei 53 Prozent, die Zweikampfquote war auf 50 Prozent gesunken.
Dreimal hatten die KSC-Profis geschossen in den ersten 30 Minuten – einer dieser Versuche traf das Tor der Gastgeber. Danach: Kein Schuss bis zum Halbzeitpfiff.
Bitter die endgültige Schussbilanz: Von 13 Schüssen trafen zwei das von Martin Männel gehütete Gehäuse. Das entspricht 15,4 Prozent Schussgenauigkeit. Dabei wurden acht Schüsse innerhalb des Strafraums, also aus weniger als 16 Metern Entfernung, abgegeben.
Ballbesitz am Ende: 59,2 Prozent. Aber: Es reichte nicht zu einem Punktgewinn. Eckballverhältnis: vier zu eins pro KSC. Zweikampfbilanz beim Abpfiff: 53,7 Prozent. Doch das spielentscheidende Duell konnte Jordi Figueras gegen Ex-KSC-Profi Pascal Köpke nicht gewinnen.
Gewonnene Tacklings: 70 Prozent. Insgesamt spielten die Badener 484 Pässe. Von den langen Pässen landeten lediglich 11,4 Prozent beim Teamkollegen. Von den zwölf Flanken fand nur jede vierte einen Abnehmer im KSC-Trikot.
Fouls: 22 auf Seiten der "Veilchen", 14 bei den Badenern. Die Laufleistung beider Teams war nahezu ausgeglichen. 114,45 Kilometer spulten die Hausherren ab, die KSC-Profis brachten es auf 114,20 Kilometer. Bei den Sprints war der KSC engagierter. Auer Akteure sprinteten 197 Mal, Karlsruher 212 Mal.
Der als Linksverteidiger nominierte Enrico Valentini hatte die meisten Ballkontakte:108. Moritz Stoppelkamp, der wieder auf der ungewohnten rechten Seite ran musste, brachte es auf eine Passquote von 94,44 Prozent. Der eingewechselte Oskar Zawada erreichte 60 Prozent.
Stürmer Stefan Mugosa schoss am häufigsten: Vier Mal. Mittelfeldmann Jonas Meffert spielte am meisten Foul: vier. Stoppelkamp würde fünf Mal gefoult. Da Grischa Prömel ausgewechselt wurde, war es erstmals seit Wochen ein anderer KSC-Spieler, der die größte Laufstrecke zurücklegte. Franck Kom legte 11,74 Kilometer zurück.
Der eingewechselte Hiroki Yamada war schnellster Wildparkakteur mit 32,92 km/h. Jordi Figueras ging in dieser Partie in sechs Zweikämpfe. Davon gewann er drei. Sein Kollege in der Innenverteidigung, der junge Benedikt Gimber, hat acht direkte Duelle absolviert, von denen er die Hälfte gewann. Der Grieche Dimitris Diamantakos warf sich in 15 Duelle, gewann davon sechs.