Damit hat der Karlsruher SC seine beeindruckende Heimserie ausgebaut, blieb durch diesen Erfolg im fünften Heimspiel in Folge ohne Niederlage.
Nur ein Gegentor in den letzten fünf Heimspielen
Ein Beleg für die gewachsene Stabilität der Badener im Wildpark und in der Defensive. Wieder blieben die Badener ohne Gegentreffer. In den letzten fünf Heimspielen kassierte das Team nur ein Gegentor, erzielte selbst sechs Treffer. Eine blendende Bilanz.

Besonders bemerkenswert: Mit Rafael Pinto Pedrosa (17) und Louey Ben Farhat (18) standen zwei Nachwuchstalente in der Startelf – und sie machten ihre Sache mit erstaunlicher Abgeklärtheit.
Die Gäste attackierten vom Anpfiff an früh. Der KSC hatte Probleme, eigene Angriffe zu inszenieren. In der Anfangsphase eine mutige Aktion von Rafael Pinto Pedroso, der zum Dribbling ansetzte – er wurde per Foul gestoppt.
Keine Torchance in der Anfangsphase
Aber: Das war die einzige sehenswerte KSC-Aktion in der Anfangsphase. Nach 10 Minuten: 63 Prozent Ballbesitz, 78 Prozent gewonnene Zweikämpfe – zugunsten des KSC. Aber eben null Torgefahr. In der Anfangsviertelstunde gab es keine Torchance und keine gefährliche Aktion durch die Fächerstädter.
Das Spiel nach vorne war zu ungenau – und deshalb ohne Durchschlagskraft in der Offensive. Die 26.155 Zuschauer im Stadion sahen fußballerische Schmalkost.

Sportchef Sebastian Freis sah das exakt so: "Spielerisch war das nicht unsere beste Leistung, daher haben wir uns in der Offensive schwergetan. Hinten stehen wir gut, aber die Balance zu einem guten Offensivspiel bekommen wir aktuell nicht so gut hin, wie wir uns das vorstellen und wie wir da hinbekommen müssen."
In der 21. Minute hatte der KSC Glück: Nach einem Abwehrfehler war Noel Futkeu zur Stelle, sein Schuss klatschte an die Latte. Aufatmen bei den Blau-Weißen.
"Fußballerisch war es schwere Kost"
Abwehrchef Marcel Franke zu dieser Szene: "Bei dem Futkeu-Schuss hatten wir Glück. Wir mussten uns auf die langen Bälle anpassen. Im Spiel mit dem Ball müssen wir Schritte nach vorne machen. Wir müssen alle den Ball wollen. Wir kämpfen, wir arbeiten, wir werfen uns immer rein. Daher haben wir auch heute die Null gehalten. Wir haben keinen Druck, da kann es besser aussehen", so der Routinier, der bekannte: "Fußballerisch war es schwere Kost."
Der KSC hatte Probleme im Aufbauspiel. Und: Zweite Bälle wurden nicht gewonnen. Die Partie plätscherte gemächlich vor sich hin. In der 32. Minute: Toller Freistoß von Marvin Wanitzek – Leon Jensen kam daher frei zum Schuss, doch sein Abschluss war zu harmlos. Es war die erste echt gefährliche Aktion der Badener in dieser Partie.

Den KSC´lern fehlten die Tiefenläufe, die die gegnerische Abwehr vor Probleme hätten stellen können. Aber das KSC-Team arbeitete defensiv zuverlässig. In der 42. Minute: Foulspiel – Noah Loosli zupfte und zog am pfeilschnellen Ben Farhat. Elfmeter! Doch dann griff der VAR ein – und der Strafstoß wurde zurückgenommen. Kopfschütteln bei den Karlsruhern... So ging es nach einer "Gähn-Fußball-Halbzeit" mit einem mageren 0:0 in die Kabine.
KSC nach dem Seitenwechsel agiler
Auch nach dem Seitenwechsel wurden im Angriff keine Bälle festgemacht, so dass keine Spielkontrolle zustande kam. Dennoch: Nach dem Seitenwechsel wurde der KSC in der Offensive etwas agiler. In der 59. Minute kamen zwei neue Stürmer – Fabian Schleusener und Mikkel Kaufmann – sowie Nicolai Rapp für die Defensivzentrale des Mittelfelds. Dadurch wurden die Badener in der Offensive etwas zielstrebiger. Das war allerdings nur von kurzer Dauer. Dennoch: Die Fans honorierten das – lautstark.
Aber: Echte Torgefahr? Weiterhin Fehlanzeige. In der 75. Minute: Schleusener frei vor dem Gästekeeper – der wehrte mit dem Fuß ab. Doch die Badener gewannen endlich einen zweiten Ball. Leon Jensen passte stark auf Marvin Wanitzek, und der KSC-Kapitän nagelte die Kugel mit links ins linke Tordreieck. 1:0 (75.) – "Wannes’" elfter Saisontreffer.

Der eingewechselte Robin Heußer traf bei einem Konter nur den Pfosten des Gästegehäuses. Wanitzek Analyse: "In uns steckt mehr guter Fußball als wir im Moment zeigen. Mit dem Sieg bin ich sehr zufrieden. Wir haben die wichtigen drei Punkte geholt und zu null gespielt."