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Karlsruhe: 40-Punkte Marke geknackt: KSC mit taktischer Finesse zum Heimsieg gegen St. Pauli

Karlsruhe

40-Punkte Marke geknackt: KSC mit taktischer Finesse zum Heimsieg gegen St. Pauli

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    Tor Paul Nebel KSC vs St Pauli
    Tor Paul Nebel KSC vs St Pauli Foto: Michaela Anderer

    Schon nach weniger als 120 Sekunden schoss Innenverteidiger Marcel Franke im mit 33.000 Zuschauern ausverkauften Wildparkstadion die Badener gegen den Tabellenführer in Führung.

    KSC-Auftakttraining 2. Januar 2024 Marcel Franke
    KSC-Auftakttraining 2. Januar 2024 Marcel Franke Foto: Mia

    Durch das 2:1 konnte der KSC die 40 Punkte-Marke knacken. Der Klassenerhalt ist sechs Spiele vor Ende der Saison sicher. Eine Leistung, auf die die Verantwortlichen stolz sein können. Auch vor dem Hintergrund, dass der Relegationsrang noch nicht unerreichbar weit weg ist. Abstand: Sechs Punkte.

    Trainer Christian Eichner, gewohnt badisch bodenständig, demütig und zurückhaltend: "Glückwunsch an Karlsruhe zum Klassenerhalt. Man muss das erwähnen, man muss Respekt vor der Liga haben, in der es immer enger wird."

    KSC vs St Pauli Christian Eichner
    KSC vs St Pauli Christian Eichner Foto: Michaela Anderer

    Eichner hatte seinem Team einen tollen Plan mitgegeben. Man verdichtete das Zentrum. Den ballsicheren Gästen begegnete man nicht mit Angriffspressing, wohlwissend dass den Kiezkickern auch unter Druck selten fußballerische Fehler unterlaufen.

    KSC setzte auf Konter

    Sondern man agierte variabel, meist klug abwartend, die Räume verengend. Auffallend: Der KSC ließ sich nicht locken - und setzte auf Konter. Mit viel Laufarbeit, enorme viel Einsatz, Geduld und Disziplin erarbeitete das KSC Team im Kollektiv einen Heimsieg.

    Ein taktisch cleverer Auftritt, bei dem ein Plan umgesetzt wurde. Die Effektivität in  den entscheidenden Momenten - zum Beispiel bei dem überragend gespielten Konter, der durch Paul Nebel zum 2:1 führte - entschied letztendlich.

    KSC vs St Pauli Jubel
    KSC vs St Pauli Jubel Foto: Michaela Anderer

    Diese Partie belegte: Nicht immer gewinnt das fußballerisch bessere Team. Der KSC war ein Klasse-Kollektiv, das in den essentiellen Momenten treffsicher war.

    Verteidiger Sebastian Jung, der ein Topspiel ablieferte: "Pauli hatte mehr Spielanteile, aber nur ein kleines Chancenplus. Wir hätten es aber auch früher klar machen können. Wir haben uns in alles reingeworfen was geht, haben alles verteidigt."

    Sebastian Jung
KSC vs St Pauli
    Sebastian Jung KSC vs St Pauli Foto: Michaela Anderer

    Der Ex-Nationalspieler fügte hinzu: "Wir haben uns diesen Sieg erarbeitet. Jeder hat alles gegeben, aber so muss man auch gegen St Pauli spielen, um zu bestehen."

    "Schauen was in Richtung Platz drei noch geht"

    Sich nicht locken zu lassen, sei der Plan gewesen. "Nicht alles anlaufen, nicht locken lassen, eher sicher zu stehen und etwas abwarten, das ging ganz gut auf." Jetzt heißt es für Jung: "Genießen! Die Hinrunde war schwer. Die letzten Wochen haben wir eine Mega-Leistung abgerufen, jetzt können wir frei aufspielen. Schauen was in Richtung Platz vier, fünf oder drei noch geht."

    Zum dritten Mal in Folge nominierte Trainer Eichner die gleiche Startelf. Die war sofort gut im Spiel. Nebel erzwingt einen Eckball. Den schlägt der filigrane Feintechniker nach innen. Kapitän Jerome Gondorf kommt zum Kopfball, Torhüter Nikola Vasilj kann den Ball nicht festhalten, KSC Abwehrchef Marcel Franke ist hellwach, trifft zum 1:0 (2.).

    KSC vs St Pauli Jerome GOndorf
    KSC vs St Pauli Jerome GOndorf Foto: Michaela Anderer

    Pauli hatte dann mehr Ballbesitz, bestimmte das Spiel. Glück für den KSC, dass ein Schuss von Manolis Saliakas an die Querlatte klatschte und nicht im Netz flatterte. Das war eine Phase, in der die Gäste immer dominanter wurden - der KSC etliche Zweikämpfe und so auch etwas die Spielkontrolle verlor.

    Nach einer Viertelstunde rund 70 Prozent Ballbesitz bei Pauli  - aber klare Chancen blieben Mangelware. Im Spiel: Enorm viel Tempo. Der Druck der Gäste wurde größer. Der Ausgleich in der 36. Minute war verdient. Marcel Hartel schlug eine Ecke nach innen. Jackson Irvine konnte ungehindert einköpfen - 1:1.

    KSC vs St Pauli  Leon jensen
    KSC vs St Pauli Leon jensen Foto: Michaela Anderer

    Auffallend in Halbzeit eins: Das KSC Sturmduo sorgte kaum für Gefahr. Nach dem Seitenwechsel, die Gäste mit Vollgas um Vorwärtsgang. Die größere spielerische Qualität kam immer mehr zur Geltung. "Das waren 20 Minuten, in denen wir dramatisch in den Seilen hingen", so Eichner. Doch sein Team befreite sich. Nach einem gelungenen Konter kam Marvin Wanitzek zum Schuss. Kein Problem für den Gäste Keeper.

    Prächtige Paraden von Drewes

    Dann: Prächtige Paraden von KSC Torwart Patrick Drewes. Zunächst rettete er bei einem Kopfball von Johannes Eggestein. Dann gegen Irvine. Der KSC kam bei gegnerischen Eckbällen immer wieder in Schwierigkeiten.

    KSC vs St Pauli Igor Matanovic und Fabian Schleusener
    KSC vs St Pauli Igor Matanovic und Fabian Schleusener Foto: Michaela Anderer

    In der 62. Minute wieder ein schöner KSC Konter. Wieder kam Wanitzek zum Schuss - und wieder parierte Vasilj. Langsam bekamen die Fächerstädter die Partie wieder besser in Griff. Eine Traumkombination über Wanitzek und den eingewechselten Fabian Schleusener brachte die erneute Führung. Nebel schob den Schleusener Pass ein. Pech kurz vor dem Abpfiff: Lattentreffer von Wanitzek. Egal - der tolle Dreier war in trockenen Tüchern.

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