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Karlsruhe: Fehlende Durchschlagskraft: Erste KSC-Niederlage nach fast 100 Tagen

Karlsruhe

Fehlende Durchschlagskraft: Erste KSC-Niederlage nach fast 100 Tagen

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    Christian Eichner beschwerte sich lautstark über die Rasenqualität im Stadion.
    Christian Eichner beschwerte sich lautstark über die Rasenqualität im Stadion. Foto: Mia

    Nach acht erfolgreichen Partien, in denen 16 Punkte verbucht wurden, mussten die Fächerstädter wieder ohne einen Zähler im Gepäck vom Feld gehen. 

    Zu wenig Torgefahr nach Standards

    Und das, obwohl die Eichner Elf enorm viel Ballbesitz hatte, sehr viele Eckbälle erarbeitete – aber eben kein Tor erzielte. Elf Ecken bekamen die Fächerstädter zugesprochen - gefährlich wurde das Team danach nie.

    Eine Schwäche in dieser Saison: Der KSC hat in 21 Spielen erst sechs Tore nach Standards erzielt. In Braunschweig blieben die Badener fast gänzlich ohne Torgefahr. Es fehlten Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft.

    Die Karlsruher suchten die Lücke im Abwehrbollwerk der Gastgeber. Aber ohne Kreativität. Ohne Tempo. Ohne Ideen. Der KSC trat nicht auf wie eine Mannschaft, die fast hundert Tage ohne Niederlage war. Viel zu wenig wurde der Ball gefordert. Meist nach hinten gepasst.

    Erste Großchance nach wenigen Sekunden

    Kaum war das Spiel bei strahlendem Sonnenschein angepfiffen, hatten die Badener die erste Chance. Aber Kapitän Jerome Gondorf, der eine starke Partie ablieferte,  haderte damit, dass die Großchance nach 25 Sekunden nicht genutzt wurde. 

    KSC vs Osnabrück Jerome Gondorf
    KSC vs Osnabrück Jerome Gondorf Foto: Michaela Anderer

    Budu Zivzivadze, der insgesamt sehr blass blieb, traf in guter Position den Ball nicht richtig. "Wären wir da in Führung gegangen, wäre das Spiel anders gelaufen", so Gondorf. "Wir wollten körperliche Präsenz zeigen, wollten zweite Bälle gewinnen, das Spiel unter Kontrolle haben." Das sei in Halbzeit eins gelungen. Doch durch den Elfmeter sei es für Braunschweig zu einfach gewesen, zu treffen.

    Die Karlsruher kamen gut ins Spiel, störten früh, verhinderten so einen klugen Spielaufbau der Gastgeber. Der KSC zu Beginn: Aggressiv. Spielbestimmend. Selbstbewusst mit viel Ballbesitz.

    Ernüchterung in der 13. Minute

    Dann: In Minute 13 - die Ernüchterung. Die überraschende Führung für die Gastgeber. Christoph Kobald handelte unklug, schubste Ermin Bicakcic im Strafraum mit beiden Händen von hinten. Nicht clever - Elfmeter. Den verwandelte Hasan Kurucay zum 1:0.

    KSC besiegt Elversberg  christoph Kobald
    KSC besiegt Elversberg christoph Kobald Foto: Michaela Anderer

    In der 20. Minute Glück für die Badener, dass der Kopfball des Braunschweigers Ivanov am KSC-Gehäuse vorbeiflog. Die Wildpark-Profis nach dem Rückstand - verunsichert. In dieser Phase: Viele leichtfertige Ballverluste.

    Dennoch: Die KSC’ler waren immer engagiert. Hatten nach 30 Minuten rund 70 Prozent Ballbesitz, waren zwar spielerisch besser, aber gefährliche Aktionen, klare Chancen waren Rarität. Es gab einige schöne KSC-Kombinationen, die allerdings in Strafraumnähe verpufften, die nicht zu Torchancen führten.

    Fehlende Zielstrebigkeit und Konsequenz

    Es fehlte die Zielstrebigkeit und Konsequenz in Tornähe. Das zuletzt so erfolgreiche Sturmduo Zivzivadze und Matanovic war - unsichtbar. Es fehlte jegliche Durchschlagskraft.

    Auch nach Seitenwechsel war der KSC spielbestimmend. Und weiterhin auf der Suche nach Torgefahr. Gondorf dazu: "Wir haben uns viel bewegt, wir wollten ordentliche Angriffe fahren, der Wille war da. Es hat uns die Durchschlagskraft gefehlt."

    Die Gastgeber liefen rund 1,3 Kilometer mehr als der KSC, die Badener gewannen 47 Prozent der Zweikämpfe, hatten 72 Prozent Ballbesitz. Das lag vor allem daran, dass Braunschweig nur in Defensive stand, nur auf Konter aus war.

    "Der letzte Zug zum Tor hat uns gefehlt"

    Marvin Wanitzek schlug in die gleiche Kerbe wie Gondorf: "Ohne Elfmeter gehen wir mit 0:0 in die Pause. Das war eine unnötige Aktion, mit beiden Händen schubsen", so der Vize-Kapitän, der bekannte: "Der letzte Zug zum Tor hat uns gefehlt, Braunschweig hat es gut verteidigt, wir haben uns zu wenig durchgesetzt. Die Durchschlagskraft hat uns gefehlt."

    KSC vs Braunschweig Marvin Wanitzek
    KSC vs Braunschweig Marvin Wanitzek Foto: Mia

    Der KSC rannte an. Aber: Das Passspiel war zu langsam. Es wurde meist quer gespielt - selten in die Angriffsspitze. Die Karlsruher suchten die Lücke im Abwehrbollwerk der Gastgeber. Aber - ohne Kreativität. Es fehlte das Tempo, die Ideen.

    In der 71. Minute eine tolle Reaktion von Keeper Patrick Drewes, der bei einem Konter der Löwen gegen Fabio Kaufmann rettete. Kurz danach war Drewes wieder zur Stelle, reagierte wieder richtig stark. Bei Eckbällen der Braunschweiger waren die Karlsruher unsicher und wurden in Minute 75 bestraft. Abwehrspieler Bicakcic nutzte die Unordnung - 2:0.

    "Weiter Gas geben, weiter punkten"

    Erst in Minute 93 die beste KSC-Chance im Spiel. Aber Braunschweigs Keeper Ron-Thorben Hoffmann entschärfte Igor Matanovics Schuss. Der erfahrene Gondorf mahnte nach der Niederlage: "Die Liga ist eng, das sieht man Woche für Woche. Heißt für uns: Weiter Gas geben, weiter punkten."

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