Eine Änderung nahm KSC-Chefcoach Alois Schwartz im Vergleich zum Heimsieg gegen Erfurt vor: Fabian Schleusener rückte in die Startformation für Dominik Stroh-Engel. Mit dem Wechsel sollte noch mehr Druck in der Offensive ausgeübt werden, um endlich den ersten Auswärtssieg in Angriff zu nehmen. Doch zunächst stand etwas ganz anderes im Blickpunkt… War in den letzten Spielen die Defensive das Prunkstück der Badener, so gab es gleich in der siebten Spielminute einen riesen Schreckmoment. Uphoff kam bei einem hohen Ball weit aus dem Strafraum heraus, um vor dem heranstürmenden Marius Kleinsorge zu klären. Der Keeper verschätzte sich, dazu verlor dann auch noch Matthias Bader den Ball leichtfertig. Die Folge: Der Meppener konnte auf das leere Tor schießen. Mit allergrößter Mühe klärte Uphoff im letzten Moment per Faust, der Nachschuss von Benjamin Girth ging daneben. Nach 18 Minuten dann die erste starke Angriffsaktion der Gäste aus Baden. Marc Lorenz war es nach Flanke von Matthias Bader, der aus kurzer Distanz Erik Domaschke prüfte. In der Folge konnte der KSC sich leichte Vorteile erarbeiten. Doch daraus resultierten zu wenige Chancen. Torchancen. Mehlem (32.) und Anton Fink (35.) schossen jeweils links am Tor vorbei. Kurz vor der Halbzeitpause kam dann auch Meppen noch zu zwei Abschlüssen, doch diese blieben ebenso ungenutzt. So ging es mit dem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
Fink verschießt Elfmeter
Bitter für die Karlsruher, dass ausgerechnet ein Ballverlust zum Nackenschlag führen sollte. Girth fälschte einen Schuss ab und traf so für Meppen in Folge eines Konters zur 1:0-Führung (52.). Nur wenige Minuten später dann die Vorentscheidung. Kleinsorge traf zum 2:0 für die Emsländer. Erneut ging ein Ballgewinn in Höhe der Mittellinie voraus. Dieses Mal ließ sich Lorenz das Leder zu einfach abjagen. Hoffnung kam bei den Gästen noch einmal auf, als es Foulelfmeter für den KSC gab. Lorenz war im Strafraum gefoult worden. Doch Fink vergab diese hundertprozentige Chance! Fast wären die Karlsruher dann sogar noch zum dritten Mal ausgekontert worden, doch Girth stand (glücklicherweise) im Abseits. Vor allem die Szene mit Fink war aber irgendwie symbolisch für einen schwachen spielerischen Auftritt nach dem Seitenwechsel.
Der KSC versuchte noch einmal alles, Schwartz verstärkte in der Schlussphase die Offensivbemühungen. Doch dies blieb ohne Ertrag, auch weil Domaschke scheinbar unüberwindbar war. Damit konnte sich SVM-Trainer Christian Neithard über drei Punkte an seinem 49. Geburtstag freuen. Der KSC auf der anderen Seite bleibt auch nach dem sechsten Anlauf in der Fremde ohne Dreier - als einziges Team der Liga.
Schwartz ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Der SV Meppen hat einfach mehr ins Spiel reingelegt." Den Hausherren wäre demnach ein unbedingter Siegeswille anzumerken gewesen, "da waren sie uns überlegen", so seine Ansichten im Interview mit "Telekom Sport". Seine Truppe dagegen habe "zu pomadig gespielt" und "zu wenig investiert".
Aufstellung Karlsruher SC: Uphoff - Bader (82. Zawada), Gordon, Pisot, Föhrenbach - Muslija (73. Camoglu), Mehlem, Wanitzek, Lorenz - Fink (73. Stroh-Engel), Schleusener.