Mal wieder, zum zweiten mal innerhalb von drei Tagen, bekommt der Karlsruher SC die Quittung für einen ideenlosen Auftritt in der Offensive und geht verdient als Verlierer vom Platz. Die Gäste aus Sandhausen, mit Ex-KSC-Trainer Alois Schwartz, können hingegen drei wichtige Zähler im Abstiegskampf verbuchen.
Kontrolle zunächst bei den Blau-Weißen
Das Spielgeschehen im Wildpark war zunächst hektisch, beiden Teams war die Nervosität anzumerken. Der KSC war zwar gewillt, das Spielgeschehen an sich zu reißen, ließ allerdings erhebliche Chancen für den SVS zu.
Gleich zweimal musste Gersbeck gegen Sandhausens Angreifer Testroet in den ersten zwanzig Minuten sehenswert parieren. Erst in der Folge bekam die Eichner-Elf die Hektik aus dem Spiel und dieses in den Griff, so dass die Hausherren das Geschehen kontrollierten.

Die Kicker aus dem Hartwald zogen sich mehr und mehr zurück, agierten passiv und konnten auch durch Konter keine Nadelstiche setzen, die dem KSC hätten gefährlich werden können. Lorenz hatte dann nach etwas mehr als einer halben Stunde - die bis dahin beste Möglichkeit für den Sportclub - allerdings konnte Sandhausens Schlussmann Drewes sehenswert parieren.
Ruder zu spät herumgerissen
Dann erging es dem KSC, wie am vergangenen Samstag den Bremern: Während der KSC dort völlig aus dem Nichts zum Ausgleich getroffen hatte, war es diesmal der SVS der gegen den KSC wie aus dem Nichts zuschlug. Eine Minute vor der Pause schraubte sich Testroet nach einem langen, ruhenden Ball hoch und nickte zur Führung der Schwartz-Elf ein. Nach dem Seitenwechsel kamen die im ersten Durchgang besseren Gastgeber mit Tempo und Motivation aus der Kabine.

Jedoch offenbarten die Badener in der Defensive einige Lücken, die sich als gravierend herausstellen sollten: Denn immer wieder kamen die Gäste aus der Heidelberger Vorstadt zu besten Möglichkeiten, zunächst durch Berko und Soukou ungenutzt.
Karlsruhe hingegen kam gar nicht mehr in die Nähe des Sandhäuser Strafraums. Erst 20 Minuten vor Ende nahm die Eichner-Elf wieder mehr am Spielgeschehen teil und konnten die Gäste bis in die eigene Hälfte zurückdrängen.

Ein Kopfball durch Gondorf war das größte Ausrufezeichen des KSC in der zweiten Hälfte. Jener Kapitän trug sich unfreiwillig aber dennoch in der Torschützenliste des Spiels ein, als der 33-Jährige eine Flanke des Sandhäusers Zenga unbedrängt nach 85 Minuten ins eigene Tor beförderte und somit für die Entscheidung sorgte. Der Mannschaft von Christian Eichner gelang anschließend offensiv nichts mehr, einzig lange Bälle die zumeist keinen Abnehmer fanden, prägten die Schlussminuten.
Der KSC ist damit 2022 in der Liga weiter ohne Sieg und liegt auf Tabellenplatz elf mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Diesen wiederum konnte der SVS mit dem Dreier in der Fächerstadt verlassen und liegt nun mit 23 Punkten auf Rang 15.
