Was bei der Mannschaftsaufstellung sofort ins Auge fiel, Toptorjäger Hofmann saß nur auf der Bank. Wird der Torjäger die Karlsruher etwa doch noch in dieser Transferphase verlassen? "Auf eigenen Wunsch" habe sich der 27-Jährige im Vorfeld den Platz auf der Bank verordnet, bestätigte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer vor der Partie. Union Berlin wird großes Interesse am besten KSC-Torschützen der Vorsaison nachgesagt.

Philipp Hofmann (KSC 33) beim Einmarsch in das Stadion zum Spiel gegen Berlin.
Philipp Hofmann (KSC 33) beim Einmarsch in das Stadion zum Spiel gegen Berlin. | Bild: Carmele|TMC Fotografie

Im Spiel selbst sollte Gueye Hofmann im Sturmzentrum ersetzen, insgesamt agierte der KSC im 4-3-3 System, die Gastgeber aus Niedersachsen hatten ihre taktische Grundausrichtung von 4-4-2 auf ein 3-4-2-1-System umgestellt. Und die Blau-Weißen legten einen feurigen Start hin und setzten die Hannoveraner mit ihrem konsequenten Pressing unter Druck und zwangen den Favoriten zu Fehlern, allerdings mangelte es beim KSC daran daraus zählbaren Ertrag zu erzielen.

Blackout ebnet Hannover die Führung

Schon gegen Union Berlin im Pokal eine Woche zuvor verpasste es die Eichner-Elf sich für seine guten Ansätze zu belohnen. Als die Gastgeber nach und nach besser ins Spiel kamen, servierte der KSC dann den 96ern die Führung auf dem Silbertablett: Einen Fehlpass von Bormuth vor dem Strafraum wussten Weydandt, Ducksch und schließlich Kaiser als Vollstrecker zur Führung für Hannover zu nutzen.

Aufregung gab es nur wenige Minuten später: Diesmal im Fokus, der Video-Assistent. Der Kopfballtreffer von Djuricin und damit einhergehende Ausgleich wurde nach Ansicht der Bilder durch Schiedsrichter Tobias Stieler wieder zurück genommen. Einen leichten Schubser gegen Ducksch wollen die Unparteiischen erkannt haben, eine fragwürdige Entscheidung, die den Diskussionen rund um den VAR neues Futter geben wird. Nach dieser Aktion blieb der KSC im Offensivspiel bis zur Pause weiter bemüht. Doch die nötige Durchschlagskraft nach vorne ließ der KSC vermissen.

Unangenehmer Gegner - mit fehlender Torgefahr

"Wir haben es Hannover sehr sehr schwer gemacht und sie in meinen Augen nicht ins Spiel kommen lassen, erst durch einen individuellen Fehler - wo das 1:0 entsteht. Aber auch danach haben wir so mutig weiter gespielt. Wir sind defensiv kompakt gestanden, haben Hannover immer wieder zu Fehlern gezwungen. Und es ist sehr sehr schade, dass wir hier mit null Punkten nach Hause fahren", befand Kapitän Jerome Gondorf nach der Partie.

Neuer Kapitän Jerome Gondorf (KSC 8) beim Shakehands mit den Schiedrichtern, zu Spielbeginn.
Neuer Kapitän Jerome Gondorf (KSC 8) beim Shakehands mit den Schiedrichtern, zu Spielbeginn. | Bild: Carmele|TMC Fotografie

"Ich glaube, dass meine Mannschaft ein sehr ordentliches Auswärtsspiel gemacht hat bei einem der Topfavoriten der Liga." Aufwand und Ertrag standen wie schon gegen Union nicht im Verhältnis. "Am Ende entscheiden die Tore nun mal das Spiel", so Trainer Christian Eichner.

Christian Eichner (KSC Trainer) beim Auftakttraining, klammert den Ball.
Christian Eichner (KSC Trainer) beim Auftakttraining, klammert den Ball. | Bild: Carmele | TMC-Fotografie

Diese sollte der KSC in den nächsten Wochen dann machen, um sich für das couragierte Auftreten auch zu belohnen. Mitte der zweiten Halbzeit stellte Hannover auf eine Viererkette um, indem sie ihre Grundformation von 3-4-2-1 auf 4-2-3-1 änderten. So sollten die KSC-Flügelangriffe eingedämmt werden. Allerdings standen sich die Blau-Weißen durch Probleme im Aufbauspiel dabei immer wieder selbst im Weg. Fünf Minuten vor dem Ende nutzten die Hausherren die Schnelligkeit von Joker Maina, der den Ball an Schlussmann Gersbeck vorbei zum 2:0-Endstand in die Maschen schob.