"Welcher Scheiß-Trainer hat sich denn diese Übung ausgedacht", sprach Co-Trainer Zlatan Bajramovic und hatte die Lacher auf seiner Seite, als er dies nach Ende einer schweißtreibenden Einheit mit Tempodribblings durch einen Stangenwald, seiner Trainingsgruppe zurief, die er gerade bis an ihre Grenzen gefordert hatte.
Die Freude ist zurück
Diese kleine Episode mag ein Ausdruck davon sein, dass der Spaß an der Arbeit beim KSC wieder zurückgekehrt ist, obwohl die Einheiten, die auf dem Trainingsprogramm von Cheftrainer Mirko Slomka stehen, sehr intensiv und fordernd sind. "Die Spieler sind wieder mir Freude dabei.
Das ist regelrecht zu spüren", meinte denn auch Sportdirektor Oliver Kreuzer, der das Geschehen auf dem Trainingsplatz aufmerksam mitverfolgt. Am Ende der gestrigen Einheit und einem Spiel "Rot gegen Blau", das aber torlos blieb, gab es ein Elfmeterschießen, bei dem sich die KSC-Spieler treffsicherer zeigten, als aus dem Spiel heraus.
Ein von Karlsruher SC (@karlsruhersc) gepostetes Foto am 9. Jan 2017 um 1:19 Uhr
Hoffer erkältet, Stoll angeschlagen
Allerdings fehlte dabei der Torschützenkönig aus dem Hader13-Cup, denn Erwin Hofer musste erkältet das Bett hüten und kann auch heute Nachmittag beim ersten Testspiel in diesem Trainingslager nicht eingesetzt werden. Das gilt auch für Martin Stoll, der wegen Schmerzen am Hüftbeuger das Training abbrechen musste und heute ebenso im Hotel bleiben wird.
Der Rest der Truppe machte sich nach einem kurzen Vormittagstraining auf den Weg nach Alhaurin El Grande, wo Erstligist Werder Bremen auf die Mannschaft von Mirko Slomka wartete, der ebenfalls in Spanien "überwintert".
Das gilt übrigens auch für eine Reihe anderer Fußballmannschaften, die Spanien, beziehungsweise die Costa del Sol als ideale Trainingsstätte entdeckt haben, nachdem die Türkei als Winterquartier mittlerweile komplett "out" ist. So ist beispielsweise auch der FC Vaduz in Estepona zu Gast. Bei den Liechtensteinern, die in der ersten Schweizer Liga spielen, ist auch einer dabei, der als Jugendspieler beim KSC ausgebildet wurde und dort vier Jahr lang spielte.
Fußball-Reisender Thomas Konrad
Von 2008 bis 2012 gehörte Thomas Konrad dem KSC an. Zuerst als Jugendspieler in der U19, dann beim KSC II und schließlich erhielt der Innenverteidiger auch einen Vertrag bei den Profis, wo er aber seinerzeit keine Perspektive sah, und zum Regionalligisten Eintracht Trier wechselte.

Zwei Jahre blieb der mittlerweile 27-Jährige an der Mosel, als er ein Angebot für ein Probetraining in Schottland bekam und beim dortigen Erstligisten FC Dundee einen Vertag erhielt. Dort wurde er schnell zum Stammspieler, kehrte aber nach Ablauf seines Kontraktes wieder aus Festland zurück, wo er seither in Liechtenstein seine Zelte aufgeschlagen hat.
"Schottland war ein Riesenabenteuer, das unvergessen bleibt, aber in der ersten Liga der Schweiz zu spielen, hat mich doch gereizt", meinte Konrad im ka-news-Gespräch in der Hotel-Lobby des "Estepona Palace", wo er mit seinem Team untergebracht ist. Seit August vergangenen Jahres spielt Konrad für den FC Vaduz.
"Näher an der Heimat"
Sein Vertrag dort läuft bis zum Sommer und er ist gerade in Gesprächen über eine weitere Verlängerung. "Für mich ist das nochmals ein Schritt nach vorne. Fußballerisch gesehen, ist die Schweizer Liga stärker als die schottische", sagt er und ergänzt, dass es sich in Liechtenstein zudem sehr gut leben lässt, auch wenn das nicht gerade preiswert ist.
"Neben der sportlichen Verbesserung bin ich jetzt auch näher an der Heimat, denn nach Karlsruhe brauche ich nicht mehr als vier Stunden", freut er sich auch über diesen Aspekt. Dass er mittlerweile so etwas wie ein "Weltenbummler" im Fußball ist, "war so eigentlich nicht geplant, aber es hat sich halt so ergeben", meint er und lacht. Den KSC verfolgt er noch immer und hofft, dass er die Klasse hält.
Ein fußballerisches Zusammentreffen mit seinem alten Verein gab es allerdings nicht. Der FC Vaduz absolvierte sein Testspiel gegen den SC Freiburg und verlor dieses am Sonntag mit 1:3. Über den KSC-Test gegen Bremen wird ka-news berichten.