Die Leidenszeit für Alois Schwartz ist vorbei. Im Februar 2020 wurde er beim KSC als Cheftrainer entlassen – jetzt stieg er beim badischen Ligakonkurrenten, dem SV Sandhausen, als neuer Chefcoach ein. Seine Aufgabe: Die Sandhäuser vor dem Abstieg retten. Gelingt das, würde sich sein Vertrag beim SVS automatisch verlängern. Die vertragslose Zeit sei für ihn "die Hölle" gewesen, sagte Schwartz, weil er "nicht das machen konnte, was man gerne machen möchte."
Schwartz war bereits erfolgreich beim SVS
"Alu" hat mit dem SV Sandhausen schon dreimal den Klassenerhalt geschafft. Daher erhielt der Wahl-Mannheimer, und nicht ein anderer Ex-KSC-Trainer – Tomas Oral - den Zuschlag, Nachfolger des entlassenen Trainerduos Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits zu werden. Der 54-Jährige kehrt nach fünf Jahren zum SV Sandhausen zurück.

Ein Vorteil: Sein Wohnort Käfertal ist nur einen Katzensprung vom Hardtwald entfernt. Mit dabei einer, der mit Schwartz schon im Wildpark arbeitete: Dimitrios Moutas. Der Ex-Profi war einst Co-Trainer beim KSC, als Schwartz dort das Trainingszepter schwang, assistiert nun in Sandhausen. Übrigens: Schwartz arbeitete mit großem Erfolg in der Fächerstadt.

Der Punkteschnitt, den er mit dem KSC erreichte: Beachtliche 1,81 Zähler! Dass er trotz ausgesprochener Jobgarantie nur kurze Zeit später entlassen wurde, hat er "abgehakt." Da sei nichts zurückgeblieben. Er blicke eh nach vorne. Natürlich hat er während der Zeit ohne Trainerjob den Fußball verfolgt, war hin und wieder Experte im TV. Da bekannte er, dass er etwas intensiver auf seine Ex-Clubs Sandhausen, Nürnberg und den KSC schaue.
Schwartz bringt den KSC zurück
Seinem Nachfolger im Wildpark, Christian Eichner, bestätigt er einen guten Job zu machen, freue sich über den Aufwärtstrend der Karlsruher. Dazu hatte er den Grundstein gelegt. Als Schwartz zum KSC kam, kämpfte der in Liga drei um den Klassenerhalt. Er katapultierte das Team in die Relegation, verpasste da knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Jahr danach gelang ihm dann das Kunststück: Rückkehr in Liga zwei.

Als man da in die Abstiegsregion abgerutscht war – musste er gehen. Vergessen, dass er vom Sommer 2017 bis Februar 2020 die Badener vom Tabellenkeller der Dritten Liga in die Zweite Liga geführt hatte. Jetzt soll er das wiederholen, was ihm, beim KSC und in Sandhausen so gut gelungen war. Die Klasse halten!

Dabei setzt er auf gute Defensivarbeit. 2013 machte er aus der "Schießbude" Sandhausen ein Abwehr-Bollwerk, danach gelang ihm das beim KSC. Seine Vorgaben: Er soll den SVS zu alter Stärke und zum Klassenerhalt führen. Keine leichte Aufgabe, denn: Nach sieben Spieltagen sind die Kurpfälzer Drittletzter der Tabelle, punktgleich mit dem Vorletzten FC Ingolstadt.