Beim Training des KSC angekommen, hieß es zunächst mal: draußen bleiben. Heute kein Zutritt. Doch warum? Die Kicker aus dem Wildpark absolvierten ihre zweite Mittwochseinheit auf dem Gelände des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Das lässt nur die regelmäßig getesteten Profis und Verantwortlichen auf das Gelände, so die Erklärung von KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer vor Ort.

Schnell und dribbelstark

Die Trainingskiebitze mussten das Treiben also aus der Ferne beobachten. Eine erste Betrachtung von KSC-Neuzugang Xavier Amaechi wurde so erschwert. Doch auch den weit entfernten Zaungästen viel auf: der neue Linksfuß ist  pfeilschnell, dribbelstark und hat Zug zum Tor.

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In Sachen Kommunikation zeigt sich der Neue während der Einheit - verständlicherweise, es ist erst seine zweite im KSC-Dress - noch zurückhaltend. Während die neun Kollegen den Hardtwald mit lauten Anweisungen mit Leben erfüllen, war von Amaechi noch nichts zu hören. 

Schnelligkeit und Dribbling - hier sieht der 20-Jährige auch selbst seine Stärken. "Schnell sein, mit und ohne Ball und das 1vs1-Duell, das sind meine Stärken", sagt Amaechi mit breiten Grinsen über sich im Gespräch mit ka-news.de. 

Vor dem Training: Amaechi macht sich gemeinsam mit Trainer Christian Eichner und Co-Trainer Zlatan Bajramovic auf den Weg Richtung KIT.
Vor dem Training: Amaechi macht sich gemeinsam mit Trainer Christian Eichner und Co-Trainer Zlatan Bajramovic auf den Weg Richtung KIT. | Bild: Carsten Kitter

Mit diesem "Skillset" passt Amaechi zu seinen künftigen Mitspielern und Konkurrenten Dominik Kother, und Benjamin Goller. Beide Flügelspieler sorgen regelmäßig mit ihren schnellen Dribblings für Schweißtropfen bei gegnerischen Verteidigern. 

"Einfach spielen"

Trotz der zukünftigen Konkurrenzsituation, die Chemie passt nach dem Ersten  Kennenlernen. Kother und Amaechi unterhielten sich gut gelaunt nach dem Training und die HSV-Leihgabe gab bei ka-news.de zu Protokoll "von allen Teamkollegen und vom gesamten Trainerteam herzlichst empfangen worden zu sein." Nach dem schnellen Deal zwischen HSV und KSC ist Amaechi "glücklich in Karlsruhe zu sein und möchte dem Team so schnell wie möglich helfen und einfach spielen."

Schuhwechsel beim KSC-Neuzugang.
Schuhwechsel beim KSC-Neuzugang. | Bild: Carsten Kitter

Einfach spielen. Das war zuletzt beim HSV nicht der Fall. Bei den Rothosen konnte sich Amaechi, der sein fußballerisches Handwerk in der Jugend von Arsenal London lernte, nicht gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Seit seiner Ankunft im Norden Deutschlands konnte er lediglich 64 Einsatzminuten für die Profis verzeichnen. In der Regionalliga Nord kam Amaechi sechs Mal zum Einsatz und erzielte fünf Tore.

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Beim KSC soll der Arbeitsnachweis nun deutlich umfangreicher ausfallen als in Hamburg. Alle an dem Leih-Deal beteiligten erhoffen sich eine "Win-Win-Situation", wie es Christian Eichner bei der Bekanntgabe bezeichnete.

Lieblingsposition?

Bei den Blau-Weißen wird der in Bath in der Nähe von Bristol Geborene künftig die Nummer neun tragen. Als klassischer Mittelstürmer sieht sich Amaechi aber nicht. Mit seinen vorhandenen Fähigkeiten und einer Körpergröße von 179 Zentimeter hätte er dazu auch nicht unbedingt die besten Voraussetzungen. 

Amaechi im Austausch mit seinem neuen Trainer.
Amaechi im Austausch mit seinem neuen Trainer. | Bild: Carsten Kitter

Der U-Nationalspieler ist flexibel in der offensive einsetzbar, wie Oliver Kreuzer erklärte. Doch er selbst spielt "am liebsten dem Flügel. Ob rechts oder links ist egal“, erklärt der 20-Jährige.

Und: Die Position ganz vorne im Zentrum würde auch nicht zu seiner Schwäche passen. "Meine Schwäche ist das Kopfballspiel", gesteht Amaechi weiterhin mit breiten Lächeln im Gesicht. Doch daran arbeitet er regelmäßig, versichert der Flügelflitzer.