Neben dem Profifußball absolviert er seinen Zivildienst im Städtischen Klinikum in Karlsruhe. Mit Langkamp sprach Peter Putzing über die momentane Lage des KSC und seine persönliche Zukunft.
ka-news: Herr Langkamp, diese peinliche 0:1-Niederlage beim Abstiegsaspiranten Oberhausen war in der zweiten Halbzeit ein Rückfall in alte, lethargische, leblose KSC-Zeiten.
Langkamp: In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht und folglich die Partie im Griff gehabt. Aber wir haben es wieder einmal verpasst, aus den Chancen ein Tor zu machen. Wenn wir die Dinger reinmachen, gewinnen wir das Spiel - zumal der Gegner nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt hat. Die zweite Halbzeit war wirklich schwach.
Bei allem Respekt vor Rot-Weiß Oberhausen: Dieses Spiel müssen wir einfach gewinnen.
ka-news: Liegt diese erneut schwache Leistung vielleicht daran, dass einige die Saison nach den beiden Seriensiegen gegen Bielefeld und Augsburg schon abgehakt haben?
Langkamp: Kann ich mir nicht vorstellen.
Man muss nur daran denken, dass Frankfurt gewonnen hätte - dann wäre unser Vorsprung auf magere vier Pünktchen geschrumpft. Wir sind noch lange nicht raus aus dem Schneider. Das ist uns aber bewusst.
ka-news: Jetzt kommt Fortuna Düsseldorf. An diesen Gegner haben sie gute Erinnerungen, denn in Düsseldorf waren Sie - laut Fachzeitschrift Kicker - der mit Abstand beste Akteur auf dem Platz.
Langkamp: Gute Erinnerungen? Wir haben verloren, da ist die persönliche Leistung nicht so in Erinnerung. Und weil wir verloren haben, haben wir am Samstag gegen die Fortuna etwas gut zu machen.
ka-news: In der laufenden Saison war überraschend, dass Sie sich mit Neuzugang Marvin Matip in der Innenverteidigung richtig gut verstehen.
Langkamp: Wir reden und dirigieren beide viel, das hilft. Marvin ist ein guter Spieler und auch neben dem Platz ein prima Typ. Ich habe auch das Gefühl, dass wir jetzt etwas stabiler stehen.
ka-news: Der KSC wollte unbedingt drei Spieler halten, deren Verträge auslaufen Lars Stindl, Michael Blum –und Sebastian Langkamp. Stindl und Blum verlassen den Wildpark. Wie sieht es mit Langkamp aus?
Langkamp: Wir sind in Gesprächen. Ich bin ganz ehrlich: Derzeit ist noch alles offen! Ich habe mich noch nicht entschieden.
Ich respektiere die Planungen des KSC, respektiere dass der Verein Planungssicherheit haben will, aber ich muss auch ein wenig auf mich selbst schauen. Muss schauen, wie meine sportliche Zukunft aussehen könnte. Ich setze mich da nicht unter Zeitdruck, um zu überlegen, was richtig für mich ist.
ka-news: Wie sehen die Gespräche mit dem KSC inhaltlich aus?
Langkamp: Der KSC bemüht sich um mich, die Gespräche sind gut. Das sage ich nicht nur so daher - das ist so. Aber: Die erste Liga reizt. Doch auch eine weitere Saison mit dem KSC würde mich reizen, weil ich der Meinung bin, dass die Mannschaft sehr gutes Potential hat, das man das abrufen kann.
Aber wir brauchen auch zwei, drei Verstärkungen, um vorne angreifen zu können. Ich glaube das ist möglich. Mittelfristig ist mein Ziel natürlich die erste Bundesliga.
ka-news: Sie sprachen von Planungen seitens des KSC. Gibt es ein Ultimatum, das ihnen der Verein hinsichtlich Ihrer Entscheidung gesetzt hat?
Langkamp: Nein, die Gespräche sind offen und ehrlich, jeder weiß um die Überlegungen des anderen. Eines muss man aber auch ganz ernsthaft sagen: Die Situation ist in der Liga nicht so, dass wir gerettet sind, daher gibt es wichtigere Dinge als die Personalie Sebastian Langkamp.
ka-news: Mit welchen anderen Vereinen gibt es denn Gespräche?
Langkamp: Dazu sage ich nichts.
ka-news: Es ist bekannt, dass Sie schon vor der laufenden Saison ein Kandidat in Hoffenheim waren und dass sich der Trainerstab kürzlich Ihre Handynummer besorgt hat. Gibt es da Kontakte?
Langkamp: Aus Hoffenheim hat sich bei mir niemand gemeldet, vielleicht haben die ja meine Handynummer wieder verloren (lacht).
ka-news: Gibt es Kriterien, die Sie an den Verein stellen, für den Sie in der Saison 2010/2011 spielen werden?
Langkamp: Ich muss das Gefühl haben, dass der Trainer unbedingt auf mich bauen will, dass er ehrlich zu mir ist.
Und er muss mich weiterbringen. Ich weiß was ich kann –und was nicht. Mich zu verbessern, daran müssen wir gemeinsam arbeiten. Mit geht es nicht darum, ein paar Euro mehr zu verdienen. Ich muss wissen: Bei dem Verein, bei dem ich spiele - da entwickelt sich etwas.
ka-news: In der Liga geht es für den KSC darum, den Klassenerhalt so schnell wie möglich in trockene Tücher zu bringen, oder?
Langkamp: Richtig und dann müssen wir uns anständig aus der Saison verabschieden. Wir müssen den Fans zeigen, dass hier etwas entstanden ist, dass wir auf einem guten Weg sind, auch wenn sich das bisher nicht immer in den Ergebnissen widerspiegelt.
Nach erreichen des Nahziels Klassenerhalt, müssen wir dafür sorgen, dass der positive Funke auch hinsichtlich der kommenden Saison überspringt.
ka-news: Da wäre ein Sieg über Düsseldorf ein guter Start.
Langkamp: Ein Sieg bei RWO wäre das auch gewesen.
Düsseldorf steht gegen uns unter Druck, die müssen gewinnen, um noch eine Aufstiegschance zu haben. Das ist eine gute Voraussetzung für ein gutes Spiel, denn es geht für die Fortuna und für uns um viel.
(Interview: Peter Putzing)