Herr Mauersberger, diese Saison lief bisher nicht gut für Sie. Sie wurden vom Stammspieler zum Bankdrücker. Schwer zu ertragen, oder?
Naja. Ich war in den Jahren beim KSC fast verletzungsfrei, jetzt hat es mich diese Saison erwischt. Die Sache mit dem Finger (Sehnenriss, Anm. d. Red.) war langwierig, ich kann erst seit Jahresbeginn ohne Schiene und ohne Tape trainieren. Die Schiene hat mich sehr behindert. Und w ir haben vier Innenverteidiger, die auf hohem Niveau agieren und zwischen denen es sehr eng zugeht, wenn es um die erste Elf geht. Für die Kaderqualität ist das gut. Als Trainer würde ich mir das auch so wünschen. Und dass der Trainer dann Spieler, die gut sind, nicht einfach rausnimmt, weil ein anderer wieder fit wird, ist auch klar.
Wie motiviert man sich in solch einer Situation?
Ich bim Profi und kenne Verletzungsphasen. In meinem Geschäft gehört das dazu. Da muss man sich voll auf die Reha konzentrieren. Das kann jeden treffen.
In Heidenheim wurden sie nach knapp 20 Minuten für Daniel Gordon eingewechselt. Merkt man da die fehlende Spielpraxis?
Kaum, ich habe in der Vorbereitungszeit vom Trainer ganz bewusst viele Einsatzzeiten bekommen, um diesem Problem aus dem Wege zu gehen. Zudem bin ich ein Spieler, der weiß, was er kann. Ich bin kein Überflieger oder Zauberer, keiner, der Überdinge macht. Mein Auftrag ist es, Zweikämpfe zu gewinnen, am Boden und in der Luft. Das ist mir ganz gut gelungen, darauf konzentriere ich mich. Das hat in Heidenheim gut geklappt – bei mir und meinen Kollegen.
Wie schätzen Sie das 1:0 in Heidenheim ein?
Wir haben einen guten Job gemacht, bei Bedingungen, die alles andere als einfach waren. Natürlich war bei dem Pfosten- und Lattentreffer etwas Glück dabei, aber wir hatten auch noch ein paar gute Chancen und ich denke, wir haben am Ende verdient gewonnen. Gegen Düsseldorf fehlte uns das Glück gänzlich – in Heidenheim war etwas davon da. Dass Heidenheim am Ende mit langen Bällen Druck macht, ist normal, wir sind gut gestanden.
Sie hatten mit 83 Prozent gewonnener Zweikämpfe die beste Bilanz aller KSC-Spieler. Leiten Sie daraus Ansprüche für eine Startelf-Nominierung am Samstag gegen den VfL Bochum ab?
Zunächst: Diese Bilanz war wichtig, um den Dreier zu machen. Wir haben uns alle reingehauen - nicht nur ich. Und was die Ansprüche betrifft: Ich stelle keine Ansprüche. Es gilt ja auch abzuwarten, wie sich die Verletzung bei "Gordi" (Daniel Gordon, Anm. d. Red.) entwickelt. Er hat bisher gut gespielt, ich habe eine gute Halbzeit hingelegt. Ich warte ab, wie der Trainer entscheidet. Ich bin Profi genug, um alles sachlich einschätzen zu können.
Ihr Trainer erklärte: "Es gibt Momente, in den wir über den Aufstieg reden." Reden Sie auch über den Aufstieg und wie sehen Sie die Chancen?
(lacht) Bei uns sind viele im Kader, die den Aufstieg von der dritten in die zweite Liga erleben durften, jeder weiß wie sich so etwas anfühlen würde. Aber für den Aufstieg gibt es andere, die da größere Ansprüche haben. Wir tun gut daran, keine große Klappe zu haben. Auch wenn es so ist, dass wir oben dran bleiben wollen, weil es da oben einfach schön ist.
Wie schätzen Sie den nächsten Gegner VfL Bochum ein?
Die haben am vergangenen Freitagabend unter dem neuen Trainer gegen Braunschweig gewonnen, kommen daher sicher selbstbewusst in den Wildpark. Vergangene Saison haben wir unser Heimspiel nicht gewonnen, obwohl wir besser waren. In Bochum haben wir verloren - also nur einen Punkt aus zwei Spielen geholt. Da kann man festhalten: Ein Dreier gegen Bochum wäre an der Zeit.