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Karlsruhe: KSC-Sturmtalent Manzon: "Hier muss man in jedem Training hundert Prozent geben"

Karlsruhe

KSC-Sturmtalent Manzon: "Hier muss man in jedem Training hundert Prozent geben"

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    Vadim Manzon
    Vadim Manzon Foto: Caro Reisenauer

    Herr Manzon, von der Millionenstadt Moskau ging´s ins beschauliche Karlsruhe. Haben Sie sich eingewöhnt?

    Ja, und dass das es so schnell ging, dazu haben der Verein und die Teamkollegen beigetragen, die mir sehr geholfen haben. Ich habe auch schnell eine  Wohnung gefunden, denn ich konnte die von Philipp Klingmann, der ja den KSC verließ, übernehmen.

    Was fehlt Ihnen am meisten aus der Heimat?

    Die Familie. Meine Eltern wollen demnächst einmal kommen. Zum Glück ist im Moment meine Freundin Olga für eine paar Tage da. Aber ich habe schon Freunde gefunden. Im Team und auch daneben.

    Zu wem aus dem Team haben Sie Kontakt?

    Zu allen. Wir gehen ab und zu gemeinsam aus. Dominic Peitz hat mir schon ein paar Mal geholfen. Im Hotel bin ich mit Grischa Prömel auf einem Zimmer.

    Sie spielten in Russland in der dritten Liga. Ist das ein großer Unterschied zu Deutschlands zweiter Liga?

    Ein sehr großer. Hier wird schneller gespielt, schneller gedacht und härter in die Zweikämpfe gegangen. Und: Hier muss man in jedem Training hundert Prozent geben, sonst kommt man nicht zum Zug. In Russland ist dieser Druck nicht so groß.

    Gegen Freiburg gelang Ihnen Ihr erster Zweitligatreffer. Es läuft, oder?

    Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat. Das ist eine großartiges Gefühl, vor so vielen sensationellen Fans den verdienten Ausgleich gegen Freiburg erzielt zu haben. Ich war nur wenige Minuten im Spiel – toll.

    Was haben Sie sich vorgenommen als der Wechsel zum KSC feststand? Sofort Stammspieler werden, langsam herantasten? Oder: 20 Saisonstore schießen?

    Schritt für Schritt gehen. Erst mal in den Kader und auf die Bank kommen. Dann in Kurzeinsätzen zeigen was ich kann und natürlich will ich irgendwann in der Startelf stehen. 

    Auf welcher Position? Im Angriff als einziger Stürmer?

    Ich habe in Russland immer als Stoßstürmer agiert. Hier hat mir das Trainerteam gezeigt, wie ich mich als zweiter Angreifer verhalten muss. Das ist kein Problem mehr.

    Ihr Trainer meint: Sie seien eine Art ungeschliffener Edelstein. Sie hätten einen guten Körper, ein gutes Kopfballspiel und Präsenz auf dem Platz. Aber an allem könne man etwas verbessern. Stimmt das?

    Ich spüre, dass die Trainer mir helfen wollen und zuversichtlich sind. Verbessern kann man sicher noch einiges. Da hat der Trainer absolut Recht. 

    Wo liegen ihre Stärken, wo die Schwächen?

    Ich bin über 190 Zentimeter groß – daher liegen meine Stärken im Kopfballspiel. An der Technik am Boden muss ich noch arbeiten.

    Haben Sie ein Vorbild? Zum Beispiel Russlands ehemaligen Topstürmer Oleg Blochin?

    Ich habe ein Vorbild, aber das ist kein Stürmer und kein Russe. Das ist der Mittefeldmann Frank Lampard.

    Was machen Sie, wenn Sie nicht auf dem Fußballplatz stehen?

    Ich studiere weiterhin nebenbei an der Uni in Moskau Wirtschaftswissenschaften. Dieses Studium dauert noch ein Jahr. Man hat mir die Möglichkeit gegeben, das als Fernstudium zu beenden. Und ich will das unbedingt zu Ende bringen. Zudem lerne ich deutsch. Dreimal pro Woche mit einem Lehrer, dazu täglich alleine.

    Die Kontakte zum KSC kamen über Sergej Kiriakov, den Ex-KSC-Profi zustande. Was er Ihnen über den deutschen Fußball, den KSC - über Karlsruhe erzählt?

    Er hat mir gesagt, dass man sich hier in jedem Training total verausgaben muss. Der KSC sei ein toller Verein, die Stadt schön und die Fans toll. In Russland habe ich ab und zu - bei minus 20 Grad - vor 150 Zuschauern gespielt. Was die KSC Fans hier abliefern ist sensationell. Ich bin jedes Mal riesig begeistert.

    Von den vielen Staus auf den Karlsruher Straßen sind Sie aber bestimmt nicht begeistert?

    (lacht) Der Verkehr in Karlsruhe läuft wesentlich besser als der in Moskau. Daher ist es hier kein Problem für mich.

    In die U21 Nationalelf ihres Heimatlandes haben Sie es geschafft. Wann kommt die erste Berufung die A-Nationalelf?

    Mein großes Ziel ist es, bei der WM 2018 in meinem Heimatland im Kader zu stehen.

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