"Wir haben sehr gut gespielt. Schade, dass es nicht zum Sieg reichte. Aber mit dieser Leistung kann man absolut zufrieden sein", so die Analyse von KSC-Sportdirektor Jens Todt. Die Badener überließen den Gastgebern die Initiative, wussten um die Anfälligkeit der HSV-Elf bei Kontern. Daher lautete der Matchplan: Defensiv agieren und schnell umschalten. Das trug schon in der vierten Minute Früchte, als Torjäger Rouwen Hennings die komplette HSV Abwehr geradezu übertölpelte und zum 0:1 einlochte.
Dass die HSV-Akteure wesentlich mehr Ballbesitz als die Badener hatten – war unerheblich und "so zu erwarten", meinte KSC-Coach Markus Kauczinski. Nur etwas mehr als 30 Prozent Ballbesitz hatten die Fächerstädter in der Hansestadt, so wenig wie nie zuvor in der abgelaufen Spielrunde. Auch die Passquote - 82 Prozent zu 64 Prozent - sprach klar für die Hanseaten. Die Zahl der Pässe ebenso: HSV 365, KSC nur 154. Und dennoch konnten die HSV´ler nicht gewinnen.
Die Passgenauigkeit der Badener lag bei 60,4 Prozent – gut genug um den HSV fast permanent in Schach zu halten. Auch bei der so oft entscheidenden Zweikampfbilanz sah es besser für die KSC-Profis aus. 54,2 Prozent aller Duelle wurden gewonnen. In der Luft waren es sogar 58,3 Prozent, die der KSC für sich entscheiden konnte. Die Herren der Lüfte? Dominic Peitz und Daniel Gordon mit jeweils über rund 80 Prozent gewonnener Luftduelle. Gewonnene Tacklings: 57,1 Prozent.
Die Viererkette des KSC ließen die Hamburger Stürmer Pierre-Michel Lasogga und Ivica Olic fast nie zum Zuge kommen. Jeder der vier KSC Abwehrspieler gewann mehr als 60 Prozent der direkten Duelle. Den Bestwert lieferte der Jüngste ab: Der 21-jährige Philipp Max gewann beeindruckende 77 Prozent.
Beim HSV dagegen verloren drei der vier Verteidiger mehr als die Hälfte der direkten Duelle. Besonders schwach: Heiko Westermann, mit gerade einmal 36 Prozent erfolgreich gestalteter Zweikämpfe. Im Wildpark wird Westermann am kommenden Montag nicht dabei sein – er sah die fünfte gelbe Karte, ist gesperrt. Wie sein Teamkollege Gojko Kacar. Auf Seiten des KSC sah "Kampfmaschine" Dominic Peitz die zehnte gelbe Karte, muss am Montag zuschauen.
Bei den Flanken stand beim Schlusspfiff auf den Zetteln der Statistiker: Elf zu acht pro HSV. Bei den Fouls 20 HSV, 17 KSC. Auch bei den Eckbällen lag der HSV mit sechs zu drei vorn - kam aber dennoch lediglich zum Ausgleich durch Ivo Ilicevic.
Wieder einmal über 11 Kilometer legten die bekannten Dauerläufer im Team des KSC zurück: Dimitrij Nazarov und Jonas Meffert. Meffert hatte zudem eine Passquote von nahezu 80 Prozent, war wieder einmal der "Mister Zuverlässig" im Mittelfeld des KSC. Bei den Lattentreffern klar im Vorteil – der KSC. Sowohl Manuel Torres wie auch Nazarov trafen den Querbalken.