Mit Jens Todt sprach Peter Putzing.
Herr Todt, der KSC schaffte es, in zehn Zweitligaspielen lediglich neun Tore zu erzielen. Keine allzu gute Bilanz. Die Fans fragen sich: Wann kommt bei dieser Torflaute endlich mal Neuzugang Jung-Bin Park zum Einsatz? Das ist ein Offensivspieler, der Tore erzielen kann.
Er ist auf einem guten Weg, wird täglich besser. Aber: Er ist 19 Jahre alt. Wir lassen ihm Zeit. Für ihn gilt dasselbe wie für unsere anderen Talente: Er kommt wenn er so weit ist und der Trainer ihn dann bringt.
Der KSC spielt oft mit einem "Kindergarten" - mit vielen jungen Spielern. Muss da der Sportdirektor nicht generell darüber nachdenken, den Kader mit einem erfahrenen Spieler zu verstärken?
Sicher haben wir oft sechs Spieler, die knapp über 20 Jahre alt sind, auf dem Platz. Aber zum einen sind wir finanziell nicht auf Rosen gebettet, zum anderen: Wer auf junge Spieler setzt, muss Geduld haben. Wer "A" sagt muss auch "B" sagen. Junge Spieler brauchen Zeit - natürlich nicht unbegrenzt, denn unter dem Strich müssen auch die Ergebnisse stimmen.
Schließen Sie einen Neuzugang im Winter definitiv aus?
Nein, ich weiß ja nicht was passiert. Aber derzeit ist nichts geplant. Wir haben Vertrauen in unseren Kader.
Aber Gaetan Krebs, einer der erfahrenen Leistungsträger, wurde an der Hüfte operiert und fällt drei Monate aus. Werden Sie dennoch nicht nachrüsten?
Unser Kader ist stark genug, um das zu kompensieren. Klar wird Gaetan fehlen. Aber wir haben auch schon ohne ihn gut und erfolgreich gespielt. Unsere Mannschaft hat allen Grund, selbstbewusst zu sein!
Eine andere Frage drängt sich geradezu auf. Der KSC schaffte in den letzten sieben Spielen nur einen Sieg. Was nun?
Wir wissen, dass wir aus der 3. Liga kommen. Niemand von uns ist zufrieden mit den Ergebnissen der letzten Wochen, aber wir werden auch nicht nach den ersten Rückschlägen gleich den Notstand ausrufen. Es gibt keinen Grund, sich mit dem Rücken zur Wand zu fühlen.
Sie gaben das Ziel aus: "Eine sorgenfreie Saison spielen". Dieses Ziel ist in Gefahr.
Klar, der Relegationsplatz ist nur einen Punkt weg. Aber wir können unser Ziel noch erreichen und werden das auch.
Aber das nächste Spiel ist in Kaiserslautern…
Lautern ist ein bärenstarker Gegner. Aber gegen gute Mannschaften haben wir immer gut gespielt. Es ist für die Mannschaft absolut drin, auch auf dem Betzenberg zu bestehen. Wir haben überhaupt nur zweimal schlecht gespielt: In Aue und Paderborn. Die Punkte, die wir dort verschenkt haben, können wir in den nächsten Wochen zurückholen.
Aber Ihnen muss doch Angst machen, dass der KSC in den ersten acht Spielen fünf Gegentore kassierte und zuletzt gegen Aue und Köln auch fünf.
Jedes Gegentor ist schlimm, aber Angst haben wir ganz sicher nicht. Wir waren am Anfang sensationell stabil, das müssen wir uns wiederholen.