ka-news:
Herr Mutzel, was haben Sie sich denn für das Jahr 2010 vorgenommen?
Mutzel: Vor allem, dass ich, meine Freundin und meine Familie gesund bleiben.
ka-news: Und sportlich? Ist der Aufstieg ein Wunsch für 2010?
Mutzel: Natürlich wünscht man sich den Aufstieg. Aber zum jetzigen Zeitpunkt darüber zu reden wäre Schwachsinn.
ka-news: Aber sechs Punkte Rückstand, das ist einholbar. Vor allem bei einem Sieg in Aachen.
Mutzel: Ein Sieg in Aachen wäre wunderbar. Und: Das ist machbar!
ka-news: Sie haben sich Gesundheit gewünscht. Wie geht es Ihrer zuletzt entzündeten Achillessehne?
Mutzel: Gut. Das war nur eine leichte Reizung durch die Belastung im Trainingslager.
Ich habe einen Tag ausgesetzt. Aber das ist inzwischen gar kein Problem mehr.
ka-news: Sie könnten also in Aachen spielen, wenn der Trainer Sie nominiert?
Mutzel: Klar, gegen Frankfurt habe ich 90 Minuten durchgespielt und hatte keinerlei Probleme mit meiner Achillessehne.
ka-news: Aber zuletzt in Fürth saßen Sie wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne.
Mutzel: Richtig - und da war es schweinekalt.
ka-news: Ihre Chance ist: Godfried Aduobe hat Wadenprobleme. Er wird wohl zuschauen müssen.
Mutzel: Die Chance auf einen Platz in der Startelf? Diese Frage stellt sich für mich nicht.
Ich bin in guter Verfassung und denke nicht, dass ich auf eine Verletzung von Godfried hoffen muss, um von Beginn an zu spielen.
ka-news: Und wie sieht's bei Kapitän Iashvili aus?
Mutzel: Ich bin kein Arzt, aber Iashi hat nicht mit der Mannschaft trainiert.
Die medizinische Abteilung arbeitet fieberhaft dafür, dass er in Aachen dabei sein kann. Abwarten und hoffen.
ka-news: Wie zu lesen war, ist das Trainingslager optimal gelaufen, oder?
Mutzel: Das kann man sagen. Die Bedingungen waren super, die Plätze toll. Das einzig Negative war, dass Iashi und Godi ausgefallen sind. Die Stimmung war sehr gut.
Wir haben alle Einheiten mit Vollgas durchgezogen und auch in den Testspielen ordentliche Leistungen abgeliefert. Es war so, wie man es sich erhofft.
ka-news: Also: Es wurden in Belek die Voraussetzungen geschaffen, um in Aachen zu überzeugen und zu punkten?
Mutzel: Die Voraussetzungen sind prima, aber das Spiel in Aachen wird etwas völlig anderes als die beiden Testspiele.
Die Aachener werden mit Sicherheit brutal aggressiv sein und alles dafür geben um zu gewinnen, da sie in ihrem neuen Stadion bisher zu wenig Punkte geholt haben. Wir müssen wach sein und aufpassen. Gute Voraussetzungen bringen nichts - wir müssen es auf dem Platz zeigen.
ka-news: Mit Serhat Akin und Matthias Zimmermann wurde der Kader mit zwei Neuzugängen erweitert.
Mutzel: Matthias Zimmermann hat schon längere Zeit immer wieder bei uns mittrainiert. Er ist also kein Neuer. Er ist ein sehr guter Nachwuchsspieler, hat einen guten Eindruck hinterlassen. Vor allem wenn man bedenkt, dass Matze erst 17 Jahre jung ist.
ka-news: Und Akin? Hat der auch einen guten Eindruck hinterlassen? Kann Akin der Mannschaft helfen?
Mutzel: Ich denke schon. Er ist ein sehr sympathischer Typ. Er hat in seiner Karriere schon viele Höhen und Tiefen erlebt und diese Erfahrung hilft uns mit Sicherheit weiter.
Trotz seiner Vita ist Serhat sehr bescheiden aufgetreten und das kommt in der Mannschaft sehr gut an.
ka-news: Mit Akin für die Offensive und Zimmermann für das Mittelfeld ist der KSC dort gut besetzt. Wo es hapern könnte, wäre in der Innenverteidigung. Sollte der KSC da einen Spieler holen?
Mutzel: Das habe ich nicht zu entscheiden. Ich denke wir haben etliche Spieler, die vielseitig sind und mehrere Positionen spielen können.
ka-news: Wie muss man in Aachen antreten, um zu gewinnen?
Mutzel: So wie wir das in den letzten Spielen gemacht haben.
Wir müssen die Aachener unter Druck setzen, dürfen die gar nicht spielen lassen, sondern müssen von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir gewinnen wollen. Wir sollten versuchen nach vorne zu spielen, das Selbstvertrauen dazu ist da. Ich bin guter Dinge. Es passt im Team. Der Umgang miteinander ist prima, ist respektvoll - es macht im Moment richtig Spaß.
ka-news: Man kann im Moment mit keinem KSC-Spieler ein Interview führen. ohne nach den Unruhen in der Führungsetage zu fragen.
Mutzel: Es wurde ruhiger und das ist gut so. Im Trainingslager gab es auch einige Gespräche. Da wurde einiges klar gestellt, einiges ausgeräumt.
Sportlich sind wir meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg, wenn es drumherum ruhiger wird, kann das sicher nicht schaden.
ka-news: Kann es vielleicht sein, dass die Mannschaft durch diese Unruhe zusammengeschweißt wurde, dass ein "Jetzt-Erst-Recht-Effekt" eingetroffen ist?
Mutzel: Ja, ich denke schon.
Im Endeffekt ist es ja so, dass mehr Ruhe im Verein und im Umfeld herrscht, wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind. Dafür werden wir alles tun.
(Interview: Peter Putzing)