
Mit dem Slowenen, der aus St. Gallen zum KSC wechselte, sprach Peter Putzing
Herr Lavric, es kam etwas überraschend, dass Sie beim KSC einen Vertrag unterschrieben. Warum gehen Sie zu einem Zweitligisten, der nur hauchdünn dem Abstieg entgangen ist?
Natürlich kenne ich die Ergebnisse des KSC in der vergangenen Saison. Die waren nicht gut und der KSC wäre fast abgestiegen, konnte die Klasse nur mit etwas Glück halten. Aber ich weiß auch, dass der KSC ein Verein mit großer, positiver Tradition ist. Jetzt ist ein Neuaufbau, ein Neuanfang. Die neuen Spieler haben alle Qualität, das wird eine bessere Mannschaft als in der letzten Saison. Ich habe mit dem sportlichen Leiter Oliver Kreuzer gesprochen, den ich aus Graz kenne, und er hat mir seinen guten Plan verraten.
Und dieser gute Plan von Oliver Kreuzer lautet wie?
Sein erstes Ziel ist es, eine stabile Mannschaft aufzubauen. Dann wollen wir es besser machen als letztes Jahr, wollen bessere Ergebnisse erzielen. Wir wollen es schaffen, dass wir nicht gegen den Abstieg kämpfen müssen, sondern weiter vorne plaziert sind. Ich denke, mit diesem Kader ist all das möglich. Ich bin kein Typ, der sagt: Wir werden immer toll spielen. Aber ich weiß, dass wir es besser können als in der Saison 2010/2011. Ich weiß auch, dass die ganze Mannschaft und auch ich selbst alles geben werden, dass wir einen besseren Tabellenplatz als zuletzt erobern.
War es bei Ihrer Entscheidung zum KSC zu wechseln wichtig, dass dort Oliver Kreuzer Manager ist, oder war das egal?
Wie gesagt: Ich kenne ihn aus Graz und das war gut und hilfreich. Er rief mich an und sagte mir, dass er mich unbedingt haben will. Wir haben rund eine Woche immer wieder geredet und am Ende einen Weg gefunden, dass ich zum KSC gekommen bin. Jetzt freue ich mich, dass ich im Wildpark bin und hoffe auf eine gute Saison.
Sie standen schon einmal auf der Wunschliste des KSC. Der damalige Cheftrainer Ede Becker wollte Sie verpflichten.
Ja, es gab Kontakte als ich in Duisburg war. Aber da war eine andere Situation und es hat damals nicht geklappt.
Warum haben Sie damals überhaupt Deutschland verlassen?
Es war eine andere Zeit, ich habe damals ein richtig gutes Angebot aus Japan bekommen. Ich habe mich für Japan entschieden und das war auch rückblickend richtig. Jetzt bin ich ja wieder da und hoffe, wieder in der zweiten Liga gut zu spielen. Ich fühle mich in Deutschland wohl. Ich hatte hier eine gute Zeit. Ich kenne die zweite Liga. Das ist eine tolle Liga mit guten Mannschaften. Ich freue mich, da dabei zu sein.
"Die Punkte müssen wir mitnehmen"
Im ersten Zweitligaspiel der kommenden Saison geht es gegen Duisburg, ihren Ex-Club. Ist das noch ein besonderes Spiel?
Naja, ich kenne da niemanden mehr. Aber natürlich ist es immer besonders, gegen einen Ex-Verein zu spielen. Ich hatte dort drei schöne Jahre. Ich hoffe darauf, ins Duisburger Tor zu treffen, das Spiel kommt zur richtigen Zeit. Ich werde Gas geben und wir wollen die drei Punkte. Wir spielen zu Hause, da müssen wir einfach gewinnen, auch wenn wir keine Favoriten sind. Die Punkte müssen wir mitnehmen.
Alle erwarten, dass Klemen Lavric viele Tore schießt. Ist das nicht ein enormer Druck?
Egal wo ich hinging, egal wo ich war, wurde das erwartet. Und immer sage ich, dass ich gekommen bin, um Tore zu schießen. Ich sage nicht wie viele, ich muss eben am Ende genug geschossen haben, dass wir eine gute Saison gespielt haben.
Kannten Sie jemand aus dem KSC-Kader?
Persönlich nicht. Aber natürlich kenne ich Spieler wie Alexander Iashvili oder Delron Buckley, die auch in der ersten Bundesliga gespielt haben. Ich bin etwas länger als eine Woche da und kann sagen: Das sind alles tolle Jungs, alle haben nur Positives gezeigt. Wir haben eine gute Stimmung, eine gute Atmosphäre. Das sind gute Voraussetzungen, um etwas Gutes zu leisten.
Sie haben nur einen Vertrag bis Juni 2012. Ist diese kurze Laufzeit Ballast?
Nein, warum denn? Wenn es passt zwischen dem KSC und mir, dann setzen wir uns zusammen, dann kann das eine längere Zusammenarbeit werden.