Insgesamt brachte es Demirtas auf 52 Erstliga- und 24 Zweitligaeinsätze. Die fehlende Spielpraxis in der abgelaufenen Spielrunde ist ein Grund für den 25 Jahre alten, geborenen Offenbacher, zum Karlsruher SC zu wechseln. Dort will er sich den Platz des rechten Außenverteidigers erkämpfen.
ka-news: Herr Demirtas, man sagt, Sie hätten etliche Angebote gehabt. Warum dann die Entscheidung für den KSC?
Demirtas: Als das KSC-Angebot kam, habe nicht lange nachdenken müssen. Das ist ein richtig guter Verein. Ein Traditionsverein. Ich habe mich auch sofort mit dem Trainer verstanden.
ka-news: Und der Trainer Ede Becker baut eine völlig neue Mannschaft auf. Das ist doch schwierig, auch für Sie, oder?
Demirtas: Der KSC will den Umbruch. Ich bin optimistisch, dass da am Saisonanfang eine gute Mannschaft ins Rennen geht.
ka-news: Haben Sie sich Infos über den KSC geholt?
Demirtas: Nein, das war nicht nötig. Die Gespräche mit Trainer Becker haben mir gereicht.
ka-news: Sie wechseln vom Erstligaaufsteiger Mainz 05 zum Absteiger Karlsruher SC. Ist das ein Rückschritt in Ihrer Karriere?
Demirtas: Ich sehe das nicht als Rückschritt. Ich war fast ein Jahr verletzt, das heißt: Ich brauche Spielpraxis und die kann ich beim KSC bekommen. Für jeden Fußballer ist das A und O: Spielen, spielen und nochmals spielen. Und diese Möglichkeit sehe ich beim KSC.
ka-news: Auch wenn Stefano Celozzi bleiben sollte? Der ist immerhin auch auf der Position des rechten Außenverteidigers zu Hause, und bisher ist kein Verein bereit, die vom KSC geforderten drei Millionen Ablöse zu bezahlen.
Demirtas: Ich bin auf der rechten Seite vorgesehen. Sollte Stefano Celozzi bleiben, dann ist er eben da. Ich bin erfahren genug, habe meine Qualitäten schon bewiesen. Von daher brauche ich mich vor niemandem zu verstecken. Zudem: Konkurrenz belebt das Geschäft. Für den KSC ist das gut so. Und so entwickelt man sich weiter, so wird man stärker.
ka-news: Sie klingen sehr selbstbewusst. Für so einen Typen kann das Ziel mit dem KSC doch nur lauten: Sofortiger Wiederaufstieg!
Demirtas: Da warten wir mal ab. Ich weiß nicht welche Zielvorgabe der Verein ausgibt. Man muss schauen wie der Kader zusammengestellt ist. Wir werden versuchen das Beste daraus zu machen. Im Fußball ist alles möglich.
ka-news: Sind Sie über die Zusammensetzung des KSC-Kaders, sprich über weitere Neuzugänge informiert?
Demirtas: Ich weiß, was jeder weiß. Neuverpflichtungen sind Aufgabe von KSC-Manager Rolf Dohmen und Trainer Ede Becker.
ka-news: Sie sprachen davon, dass Sie fast ein Jahr verletzungsbedingt ausgefallen sind. Was hat Sie denn außer Gefecht gesetzt?
Demirtas: Ich hatte Probleme mit der Patellasehne.
ka-news: Und die sind jetzt behoben?
Demirtas: Absolut. Ich habe zuletzt auch ein paar Spiele bei den Mainzer Amateuren absolviert - völlig ohne Probleme.
ka-news: Werden Sie mit Frau oder Lebensgefährtin nach Karlsruhe kommen?
Demirtas: Nein - alleine.
ka-news: Dann kann sich die Karlsruher Damenwelt auf einen netten, jungen Mann freuen?
Demirtas (lacht): Ja natürlich. Schau' mer mal. Spaß beiseite: Ich bin natürlich in erster Linie da, um Fußball zu spielen.
(Interview: Peter Putzing)