Herr Vollath, nach Ihrer tollen Leistung gegen den VfL Bochum wurden Sie enorm gelobt. Das muss doch richtig gut getan haben.
Vollath: Das hat wirklich richtig gut getan. Denn es war eine lange Durststrecke für mich. Ich sehe mich nicht als Trainingstorwart, sondern ich will spielen. Und zuletzt war ich Trainingstorwart. Aber man muss auch sagen: Dirk Orlishausen hat immer super gespielt. Da muss man warten, bis die entsprechende Situation eintritt - um zu spielen. Es ist im Fußball eben immer wieder mal so: Wenn der eine Pech hat, dann hat der andere Glück.
Jetzt geht's nach Nürnberg zum 1. FC. Rechnen Sie mit einem Einsatz? Anders gefragt: Stellen Sie nach dieser Topleistung Ansprüche zur Startelf zu gehören - oder setzen Sie sich wieder klaglos auf die Bank?
Ich bin als klare Nummer Zwei in die Saison gegangen, eben weil Orle so stark gespielt hat. Daher muss ich davon ausgehen, dass Orle wieder spielt, sobald er fit ist. Und das akzeptiere ich, denn wenn es andersrum wäre, wenn ich die Nummer Eins wäre, würde ich auch davon ausgehen, wieder zu spielen, sobald ich fit bin.
Sie haben mehrfach Ihre Zweitligatauglichkeit nachgewiesen. Sie wären bestimmt bei etlichen Zweitligateams die Nummer Eins. Das muss doch absolut unbefriedigend sein, auf der Bank sitzen zu müssen, wenn man weiß, dass man es drauf hat.
Es ist natürlich nicht schön. Als ich mich für den KSC entschied, habe ich die Chance gesehen, hier zu spielen. Das hat leider nicht so geklappt. Auch weil Orle gut spielt - und eben nur ein Torhüter zum Zuge kommt. Ein Feldspieler hat es da leichter, der wird nach guten Trainingsleistungen eher mal reingeworfen. Als Torwart Nummer Zwei bist du noch mehr davon abhängig, was der Konkurrent bringt. Dafür gibt es viele Beispiele. Auch daher war das Spiel gegen Bochum für mich so wichtig, damit ich zeigen konnte, was ich drauf habe.
Wie lange läuft Ihr Vertrag beim KSC?
Bis zum Sommer 2015…
...und dann? Denken Sie darüber nach, zu einem Verein zu gehen, bei dem Sie spielen würden?
Natürlich denkt man über so etwas nach. Fakt ist aber: Der KSC ist mein erster Ansprechpartner. Es wird sich zeigen, was passiert. Ich wäre allerdings verblendet, wenn ich sagen würde: Ich bin der begehrteste Torhüter Deutschlands. Ich habe eineinhalb Jahre fast nicht gespielt. Das ist die Realität.
Der KSC ist auf Aufstiegskurs. Wird dieses große Ziel erreicht?
Es ist alles sehr eng. Wir wollen natürlich weiter alles dafür tun, um oben dran zu bleiben. Wir müssen jeden Punkt mitnehmen, den wir bekommen können. Der Punkt gegen Bochum wurde durch die Niederlage des 1. FC Kaiserslautern in Frankfurt wertvoller. Wenn wir alle zusammenhalten, dann kann hier am Ende etwas Großes herauskommen.