"Wir werden Meister". Diese Antwort gab Ricardo Moniz auf die Frage nach seiner persönlichen Saisonprognose. Dass er damit falsch lag, musste er schnell feststellen. Aus dem Trainer ist mittlerweile ein Ex-Trainer geworden, der nur ein kurzes Gastspiel auf der Löwen-Bank hatte. Nach nur sechs Punkten aus den ersten sieben Spielen musste der Niederländer seinen Hut nehmen.
Moniz-Nachfolger von Ahlen ist kaum erfolgreicher
Als Nachfolger wurde Markus von Ahlen vom Co- zum Cheftrainer befördert. Seine erste Partie gewann er auch prompt mit 2:0 gegen Greuther Fürth, danach lief jedoch nicht mehr viel. Bis heute holte man unter dem neuen Übungsleiter nur neun Zähler aus neun Spielen, unter dem Strich heißt die knallharte Realität: Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen. Mit 15 Punkten steht 1860 auf Platz 16 der Tabelle, nur viermal gab es einen Sieg.
Noch düsterer sieht die Heimbilanz der Münchner aus. Von den sieben Auftritten in der heimischen Allianz Arena gewannen sie nur einen, insgesamt sammelten sie nur fünf Zähler. Hier ist nur der FSV Frankfurt noch schwächer (drei Punkte). Vor allem die Offensive funktioniert bei mageren fünf Heimtreffern überhaupt nicht. In dieser Hinsicht ist niemand harmloser, wenn auf eigenem Geläuf gespielt wird.
Toptorjäger Okotie kehrt zurück - Neuzugänge funktionierten bisher nicht
Hoffnung macht dabei sicherlich, dass mit Rubin Okotie die Lebensversicherung wieder zurückkehrt. Der Österreicher kam im Sommer von Austria Wien an die Isar und schlug als einer der wenigen Neuzugänge voll ein. In 14 Einsätzen traf er schon zehnmal und steht damit gemeinsam mit Simon Terodde (VfL Bochum) an der Spitze der Torschützenliste. Ansonsten hatte Sportchef Gerhard Poschner nicht gerade ein gutes Händchen bei der Auswahl des neuen Personals. Mit Ausnahme von Keeper Stefan Ortega, der nach drei Spieltagen Gabor Kiraly verdrängte, enttäuschten die Verpflichtungen größtenteils.
Weder die als Talente geholten Spanier Edu Bedia und Ilie Sanchez (beide FC Barcelona B), noch erfahrene Kräfte wie zum Beispiel Gary Kagelmacher (AS Monaco) erfüllten bislang die Erwartungen. Insgesamt ist es schlicht zu wenig, was die Blauen in dieser Saison zeigten. Von den ehrgeizigen Zielen im Sommer mussten sie sich schnell verabschieden, es kommt nun darauf an, den Klassenkampf anzunehmen. "Wir müssen anders auftreten, energischer auf dem Platz sein", forderte Routinier Daniel Adlung. "Es ist jetzt wirklich kurz vor knapp." Die Spieler scheinen also verstanden zu haben.
Im direkten Vergleich liegen die Löwen gegen den KSC noch leicht in Front. 18 Mal gab es die Partie bereits im Unterhaus, achtmal gewannen die Münchner. Bei drei Unentschieden konnten die Badener nur sieben Siege einfahren. Dennoch spricht die Bilanz nicht unbedingt gegen das Team von Trainer Markus Kauczinski. In den letzten acht Duellen erzielten die Blau-Weißen stets einen Treffer, in der Vorsaison gingen beide Male die drei Zähler in die Fächerstadt. Herausragend war dabei sicherlich der 3:0-Sieg in der Allianz Arena im April dieses Jahres, bei dem Rouwen Hennings einen Dreierpack schnürte.
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