Ein Auswärtssieg und der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrüge für den KSC sieben Zähler. Bei dann noch vier ausstehenden Spielen käme dies möglicherweise schon einer Vorentscheidung gleich. Umgekehrt könnten die Preußen mit einem Heimsieg das Rennen um den Aufstieg noch enger machen, als es ohnehin schon seit Wochen ist. Alleine diese Vorzeichen verdeutlichen die Wichtigkeit dieser Partie des 34. Spieltags der 3. Liga.
Ausverkauftes Haus beflügelt den SCP
Ob dieser Ausgangssituation ist die Euphorie im Münsterland riesig. Bereits letzte Woche war ein Großteil der rund 15.000 Tickets verkauft, man darf also mit einem ausverkauften Haus rechnen. Das Preußenstadion soll so zu einem Hexenkessel werden, in dem den Gästen ein heißer Tanz geboten werden soll. Dass dies das Team von Cheftrainer Pavel Dotchev zur Höchstleistung treiben kann verdeutlicht ein Blick auf die Heimtabelle. Der SCP ist nämlich als einzige Mannschaft vor eigenem Publikum noch ungeschlagen, sammelte in 16 Auftritten 36 Punkte (10 Siege, 6 Unentschieden).
Die letzte Niederlage liegt fast genau ein Jahr zurück, am 21. April 2012 verlor man gegen den späteren Aufsteiger SV Sandhausen mit 1:2. Mit dem Selbstvertrauen von acht Spielen in Serie ohne Niederlage und zuletzt zwei Auswärtssiegen bei den Kickers Offenbach und dem VfB Stuttgart II (jeweils 1:0) im Rücken kann die Preußen-Elf mit breiter Brust antreten. Doch selbst bei solch imposanten Zahlen bleiben kleinere Probleme nicht aus.
Torjäger Taylor in der Krise - Kara springt ein
Da wäre zum Beispiel der Topscorer Matthew Taylor, der bislang 12 Treffer erzielte und zu fünf Toren auflegte. Die Crux an der Sache ist, dass er in diesem Kalenderjahr unter einer ausgeprägten Ladehemmung leidet und erst ein Mal traf und nur eine Vorlage vorweisen kann. Dennoch ist der US-Boy weiterhin als Sturmspitze in Dotchevs 4-2-3-1-System gesetzt, auch wenn mit Marco Königs (7 Tore) ein weiterer gefährlicher Angreifer zur Verfügung stünde. Der 23-Jährige kam allerdings in dieser Saison noch nicht dauerhaft über den Status des Jokers hinaus.
Ein Grund dafür, dass die Krise des Torjägers im Hinblick auf die Ergebnisse kaum ins Gewicht fällt, ist Mehmet Kara. Der offensive Mittelfeldmann kehrte im Winter nach zwei Jahren und Stationen beim SC Paderborn und Genclerbirligi Ankara an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der 29-Jährige avancierte sofort zum Schlüsselspieler und beeindruckt mit einer Ausbeute von sieben Toren in zehn Einsätzen.
Starke Defensive macht die Preußen zur harten Nuss
Doch es ist längst nicht nur die Offensive, die im Saisonverlauf überzeugen konnte. Auch die Defensive präsentierte sich sehr stabil. So bekam nur der KSC selbst weniger Gegentore (21) als die Münsteraner (26). Es ist also nicht gerade ein leichtes Unterfangen den 35-jährigen Routinier im Tor der Preußen, Daniel Masuch, zu überwinden. Unmöglich ist es selbstverständlich aber nicht, vor allem in der Anfangsphase ließ man sich immer wieder überrumpeln. Die Hälfte aller Gegentreffer gab es nämlich in der ersten halben Stunde.
Auf den KSC wartet also ein harte Nuss. Vor der großen Kulisse im Preußenstadion wird es auch darum gehen einen kühlen Kopf zu bewahren, und über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Leistung abzurufen. Ein solcher Auftritt gelang bereits im Hinspiel, als man trotz Unterzahl einen 2:1-Sieg im heimischen Wildparkstadion feiern konnte.
Weitere Informationen: www.scpreussen-münster.de