Seit Sommer ist der 1. FCN mit acht Abstiegen aus der Bundesliga alleiniger Rekordhalter in dieser Statistik - eine Bestmarke, auf die sicherlich niemand stolz ist. Auch deshalb gibt es in diesem Jahr nur ein Ziel, das da heißt: sofortige Rückkehr ins Oberhaus. Ganz nebenbei würden sie mit dem achten Aufstieg einen weiteren Rekord aufstellen.
In Nürnberg ist Dampf auf dem Kessel
Davon ist man im Frankenland jedoch noch weit entfernt. Zu schwach kam der Club bislang daher, zu mager ist die Ausbeute. Nach fünf Partien stehen lediglich sechs Punkte und Tabellenplatz Zehn zu Buche. Der große Personalumbruch mit 22 Abgängen und 19 Zugängen stellt sich schwerer dar als erwartet. Kein Wunder also, dass es bereits jetzt mächtig brodelt in Nürnberg. Im Zentrum der Kritik steht der neue Cheftrainer Valérien Ismael. Der ehemalige Bundesligaprofi kam vom VfL Wolfsburg, wo er die zweite Mannschaft betreute.
Bereits vor dem Start der Spielzeit warnte er, man werde eine Zeit brauchen, um sich einzuspielen. Dennoch formulierte er ganz klar die Zielsetzung Wiederaufstieg und sprach davon, dass es jedem klar sei, wo man hin wolle. Ebenfalls unter Druck geriet nach dem misslungenen Saisonstart samt Erstrundenaus im DFB-Pokal beim MSV Duisburg der Manager Martin Bader. Immerhin zeichnet er hauptsächlich verantwortlich für die Kaderzusammenstellung. Beide brauchen dringend positive Ergebnisse, um in Ruhe weiterarbeiten zu können.
Schäfer, Pinola, Polak: Der Kader hat reichlich Bundesligaerfahrung
Eben jener Kader ist dabei durchaus prominent besetzt. In den Reihen des 1. FCN tummeln sich namhafte Akteure wie Raphael Schäfer, Javier Pinola, Jan Polak oder Peniel Mlapa. Allesamt verfügen über Bundesligaerfahrung, die Erwartungen in sie sind groß. Bislang konnten sie dieser Erwartungshaltung jedoch nicht gerecht werden. Einzig Polak muss von der Kritik ein wenig ausgenommen werden, da der Kapitän wegen einer zwischenzeitlichen Verletzung erst zwei Spiele bestreiten konnte.
Ebenfalls mit großen Vorschusslorbeeren gekommen ist Stürmer Jakub Sylvestr. In der letzten Spielzeit traf er stolze 15 Mal für Erzgebirge Aue und legte sechs weitere Treffer auf. An diese Leistungen konnte er bis dato nicht anknüpfen. Seine Statistik in der laufenden Runde weist nur einen Treffer aus - ausgerechnet am ersten Spieltag gegen seinen Ex-Klub Aue.
In zehn Spielen gab es nur einen KSC-Sieg
Man darf gespannt sein, wie sich das Team vom Valznerweiher am Sonntag im Wildpark präsentiert. Vorsicht ist jedenfalls geboten, denn das Potenzial wurde bisher definitiv noch nicht ausgeschöpft. Nach dem gelungenen Saisonstart sollte das den KSC aber nicht weiter beschäftigen, denn man kann selbst auf genügend Stärken zurückgreifen. Wenn dies auch mit Sicherheit eher unwichtig ist, so würde ein Heimsieg zusätzlich die miese Bilanz im direkten Vergleich etwas schönen.
In der 2. Bundesliga konnten die Badener nämlich nur ein einziges Mal bei zehn Versuchen gegen den Club gewinnen. Siebenmal stand man am Ende mit leeren Händen da, zweimal gab es immerhin einen Zähler.
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