Mit 33 Jahren muss der Ex-U21 Nationalspieler (19 Einsätze) die Fußballschuhe endgültig ausziehen. „Ich habe alles versucht. Dauer-Reha, Spitzenkur, Operationen – alles“, sagt Franz, traurig und tief enttäuscht. Seit Mai 2014 kämpfte er um die Rückkehr ins das Profigeschäft. Anfragen und konkrete Angebote von Vereinen gab´s genug. Aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und auch aus Polen und den USA. "Iron" wollte weitermachen. Doch: Die Entscheidung fiel gestern, dass er nach Monaten der Hoffnung, nie mehr wieder auf den Fußballplatz als Profi zurückkehren wird. Franz trainierte erstmals wieder, unterzog sich einem Härtetest. Die Folge? "Das Knie wurde sofort wieder dick, ich hatte ganz starke Schmerzen." Für den Arzt war klar: "Da war´s. Dieses Knie ist nicht mehr für Profifußball geeignet."
Franz war kreidebleich. "Das ist ein richtig großer Schock. Es wurde mir bewusst, dass ich nie mehr vor 50- oder 60 000 Fans Fußball spielen werde. Der Knorpelschaden ist schlimm", sagt Franz, fügt dann aber mit Überzeugung hinzu. "Nie mehr Fußball spielen zu können ist hart. Aber es gibt schlimmere Schicksale. Ich denke an Malanda oder das furchtbare Geschehen in Paris." Also: Aus und vorbei ist die Profikarriere. Nach fast 15 Jahren, nach 191 Partien in Liga eins (Wolfsburg, KSC, Frankfurt, Hertha) mit zwölf Franz-Treffern, gibt es "Iron-Maik", wie ihn die KSC-Fans einst ehrfurchtsvoll tauften – nicht mehr. In Karlsruhe genießt Ex-KSC-Kapitän Franz noch heute Kultstatus.
Bei Franz gab´s während seiner aktiven Zeit nur zwei Möglichkeiten: Hassen oder lieben! Wer ihn abseits vom grünen Rasen kennenlernte, der wusste: Der sozial ungemein engagierte Maik Franz ist ein liebenswürdiger, gutherziger Mann. Doch sobald er den grünen Rasen betrat – gab´s nur noch: Gewinnen, mit aller Macht, mit vollem Einsatz. Jetzt erwartet ihn ein völlig neuer Lebensabschnitt – erstmals ohne Fußball. "Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich nach der Karriere machen werde. Aber im Moment bin ich leer. Ich kann nichts Konkretes sagen". Wahrscheinlich sei, dass er im Fußballgeschäft bleibt. "Ich habe fast 15 Jahre Profierfahrung, die werde ich nutzen."
Zunächst bleibt er in Berlin, doch auch die Rückkehr ins Badische - die hübsche Lebensgefährtin Eva stammt aus Karlsruhe - samt gemeinsamem Söhnchen Mian ist denkbar. „Aber: Diesen Schock muss ich erst verarbeiten.“
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!