Da er vor der Spielrunde über keine Zweitligaerfahrung verfügte, ist er zufrieden. Er will sich weiter entwickeln und dem Team helfen, die hintere Tabellenregion zu verlassen. Mit Kinsombi sprach Peter Putzing.
Herr Kinsombi, bisher wurden Sie immer da eingesetzt, wo Not am Mann war. Fühlen Sie sich etwas wie der Notnagel?
Im Gegenteil. Ich glaube, es kommt mir zugute, dass ich auf verschiedenen Positionen ausgebildet wurde. Und so richtig Not am Mann war nur gegen Bochum in der zweiten Halbzeit, als ich Linksverteidiger spielte. Gegen den VfB fielen leider Bjarne Thoelke und Martin Stoll aus, daher stand ich wieder in der Innenverteidigung.
Und auf der Position des Innenverteidigers wurden Sie immer besser. Liegt ihnen diese Position am besten?
Ich bin 20 Jahre alt und es wäre fatal, wenn ich mich auch nur ein kleines bisschen beschweren würde, wenn der Trainer sagt, dass ich im Mittelfeld spielen soll. Ich bin froh, wenn er sagt: David, du spielst. Aber: Die größte Anzahl der Spiele, die ich bisher bei meinen Clubs gemacht habe, waren in der Innenverteidigung. Zuletzt in den sechs Monaten in Magdeburg immer. Vielleicht habe ich dadurch dort etwas mehr Routine und es fällt mir da etwas leichter.
Haben Sie sich jetzt im Abwehrzentrum bzw. im Team festgespielt?
Wir sind eines der Teams, das personell oft rotiert. Es gab bisher nur eine Partie, die wir mit der gleichen Elf wie zuvor begonnen haben. Der Trainer schaut auf die Trainingsleistungen. Wir haben einen leistungsmäßig gleichmäßig und eng besetzten Kader und der Trainer will so den Konkurrenzkampf fördern. Eben weil wir doppelt und dreifach besetzt sind. Da gibt es kaum einen, der sich "festgespielt" hat. Man kann sich nicht auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen...
Sie erwähnten, dass Trainer Oral oft wechselt. Wäre es nicht besser, wenn die Spieler die Sicherheit hätten, zu wissen, dass sie dabei sind, und dass man so Automatismen einüben kann?
Es kommt darauf an, was man wie verändert. Ob ein Trainer sechs, sieben Positionen durchwechselt oder zwei, drei. Bei uns sind es nicht viele. Ich sehe diese Wechsel als Zeichen an die Spieler, dass gute Arbeit im Training belohnt wird. Dass man nach guten Trainings seine Chance bekommt, zu spielen.
Sie spielten zuletzt mit Jordi Figueras zusammen. Sie sind sehr jung – Figueras schaffte es aufgrund seiner Leistung teilweise nicht einmal in den Kader. Wer war da der Chef im Abwehrzentrum?
Es widerstrebt mir zu sagen: Ich bin der Abwehrchef – der andere nicht. Dann würde ich dem anderen meinen Spielstil aufzwingen. Das Gute ist, dass unsere Innenverteidiger im Kader unterschiedliche Stile haben, sich aber immer abstimmen. Ich profitiere von jedem. Jordi ist sehr erfahren, wir helfen uns gegenseitig. Er ist acht Jahre älter. Da kann ich mir einiges abschauen.
Woran lag es, dass der KSC das Derby gegen den VfB verlor?
An der Konsequenz bei den Torchancen und kleinen Details. Wir waren angriffslustig, konnten über weite Phasen die Zuschauer mitreißen. Wir wollen gewinnen, haben versucht mit der Unterstützung der Fans nach vorne zu spielen. Dann kommt das erste Tor zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Wir hätten zuvor in Führung gehen können. Gut war dann, dass wir uns nicht lange aus Ruhe bringen ließen. Wir kommen zurück, haben die ein oder andere Chance, die wir leider nicht genutzt haben. Die letzten 20 Minuten machen wir Druck, schaffen es aber nicht eine klare Torgelegenheit zu kreieren. Dass wir dann zum 1:3 ausgekontert werden, war sehr bitter.
Ist die Einschätzung richtig: Der KSC steckt mitten im Abstiegskampf?
Das ist schwer zu sagen. Wenn man nur die Tabellensituation betrachtet: ja. Aber wenn man die Spiele selbst betrachtet - nein. In den letzten Wochen konnten wir unsere Leistung steigern, haben uns nicht wie eine Mannschaft präsentiert, die ängstlich ist und im Abstiegskampf steckt. Wir gehen selbstbewusst auf den Platz, wollen nach vorne spielen, haben aber nicht die Punkteausbeute, die wir verdient hätten. Es wird Zeit, dass wir uns wieder belohnen.
Die Partie in Heidenheim wird eine richtig harte Nuss. Was erwarten Sie?
Natürlich wird das hart. Heidenheim hat viel gepunktet, gut gespielt und eine gute Stimmung. Das wird knifflig. Aber wir haben in Würzburg gezeigt, zu was wir auswärts in der Lage sind. Auch das war ein harter Brocken, den wir besiegt haben.
Was muss man tun, um in Heidenheim zu bestehen?
Wir werden in Heidenheim konzentriert sein und punkten. Davon bin ich überzeugt.
Bei einer Niederlage könnte der KSC auf einen Abstiegsplatz rutschen...
Ich denke nicht an eine Niederlage.