Herr Sallahi, gegen Frankfurt gelang Ihnen Ihr erster Zweitligatreffer. Wurde der richtig gefeiert?
Weniger gefeiert, aber ich habe mich sehr gefreut, auch weil es ein Stück weit unerwartet kam. Meine Einwechslung kam ja in erster Linie zustande, weil sich Dennis Kempe leider verletzte. Vielleicht habe ich mich umso mehr gefreut, eben weil es überraschend gekommen ist.
Es war ein Riesenschuss. Volley - voll getroffen.
Das habe ich gespürt. Ich habe den Ball wirklich voll getroffen, aber ehrlicherweise muss man auch dazu sagen, dass der nicht völlig unhaltbar war.
Sie kämpfen seit langem darum, endlich Ihre vorhandenen Qualitäten auf dem Platz zeigen zu können. Kann da dieses Tor eine Art Befreiung bewirken, dass es jetzt besser läuft?
Auf jeden Fall tut so ein Erfolgserlebnis gut. Ich habe viel getan, dass so etwas kommt. Das letzte Jahr war für mich alles andere als einfach. Ich musste sehr viel lernen. Nicht fußballerisch, sondern allgemein: Wie Fußball funktioniert; was man alles dafür tun muss, um Erfolg zu haben. Es kommt nicht immer einfach so, wie man will. Dann muss man lernen, zu warten bis die Chance kommt und in dieser Zeit konzentriert arbeiten. Ich glaubte immer daran, dass diese Chance kommt.
Dennis Kempe wird wegen seiner tiefen Fleischwunde wohl drei Wochen ausfallen. Das könnte eine große Chance für Sie sein, sich fest zu spielen.
Das tut mir erst einmal leid für Dennis. Ich versuche, diese Chance wahrzunehmen, trainiere wie in den letzten Wochen immer Vollgas. Dann entscheidet der Trainer. Ich hoffe, dass ich helfen kann, dass es der Mannschaft gut tut, wenn ich dabei bin.
Gegen Frankfurt war noch ziemlich viel Sand im KSC-Kombinationsgetriebe.
Das kann man so sagen. Es war vieles verkrampft. Das war nicht unser Spiel. Wir sind wieder viel gelaufen, aber es hat das Tempo im Spiel nach vorne gefehlt. Nach vorne war es sehr mager.
Viele im Wildpark reden noch immer davon, dass es noch eine Chance gibt, nach ganz vorne zu kommen. Wie sehen Sie das?
Das hat man natürlich immer im Hinterkopf, man muss positiv denken. Aber: Wir müssen immer die kommende Aufgabe lösen, den Spruch "Von Spiel zu Spiel denken" werden wir beherzigen. Ich habe Duisburg im Kopf. Was dann kommt, das kommt. Dann, in drei oder vier Wochen sehen wir klarer, wo die Reise hingeht. Jetzt stehen wir in der Mitte der Tabelle, das ist Fakt. Ich wünsche mir natürlich, dass es noch nach vorne geht.
Klar ist auch: Wenn der KSC in Duisburg antritt - bei einem abstiegsgefährdeten Team - dann kann man nur mit Kampf bestehen.
Nur mit fußballerischen Mitteln wird man in Duisburg keinen Erfolg haben. Das wissen wir. Es muss Kampf und Zweikampfhärte rein, zudem mehr Tempo im Spiel nach vorne. Allein mit Fußball ist dort nichts zu holen.
Die Fragen stellte Peter Putzing.