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Karlsruhe: KSC Interview: Ex-Teufel Robin Bormuth rechnet am Samstag "mit Gegenwind"

Karlsruhe

KSC Interview: Ex-Teufel Robin Bormuth rechnet am Samstag "mit Gegenwind"

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    Robin Bormuth
    Robin Bormuth Foto: Hammer Photographie

    Herr Bormuth, die Tage des Wiedersehens gegen weiter. Zuletzt gings für den und Sie gegen Düsseldorf, jetzt gegen Kaiserslautern. Zwei ihrer Ex-Clubs. Ist das noch etwas Besonderes?

    Aber sicher. Gegen Düsseldorf zu spielen, wird für mich immer etwas Besonders sein. Auch wenn von Mal zu Mal weniger Jungs dabei sind, mit denen ich gespielt habe. Aber im Staff gibt es noch etliche, zu denen ich guten Kontakt habe. Mentaltrainer, Physiotherapeut, Zeugwart, Arzt und, und, und… Da gibt es viele, die ich gerne wiedersehe.

    Und haben Sie noch Kontakte nach Kaiserslautern? Zu wem?

    Beim FCK habe ich letztes Jahr gespielt, da sind noch einige Jungs da. Zum Beispiel habe ich mit Philipp Klement regelmäßig Kontakt. Und dann ist da jetzt Friedhelm Funkel Trainer….

    …den Sie gut kennen?

    Friedhelm Funkel ist der Trainer, der mich zum Profi gemacht hat, in der Zeit, dreieinhalb Jahre, als ich in Düsseldorf gespielt habe. Er ist ein toller Trainer und sehr angenehmer Mensch. Bodenständig - top. Ich habe ihm viel zu verdanken.

    FCK-Coach Friedhelm Funkel kann den Ärger der Fans «ein Stück weit» nachvollziehen.
    FCK-Coach Friedhelm Funkel kann den Ärger der Fans «ein Stück weit» nachvollziehen. Foto: Daniel Karmann/dpa

    Wenn Sie Funkel und Klement so gut kennen. Laufen da Wetten?

    Nein. So etwas gibt es nicht. Ich freue mich, auf den Betze zurückzukommen, auch wenn es hinsichtlich meiner Person sicher etwas brisanter wird, weil ich da gespielt habe. Ich freue mich auf das Derby.

    Rechnen Sie mit Pfiffen?

    Ich rechne mit Gegenwind. So etwas ist auf dem Betzenberg auf der Tagesordnung. Dort ist immer eine heiße Atmosphäre. Das kenne ich, damit kann ich leben und komme zurecht. Aber dieses Spiel sollte man nicht auf meine Person reduzieren. Es geht um ein Derby, das ist wichtiger. Ich bin sicher, das wird eine tolle Partie.

    Sie kennen das FCK-Team. Was muss der KSC tun, um drei Punkte aus der Pfalz mitzunehmen?

    Ähnlich verbissen und entschlossen verteidigen wie wir es gegen Düsseldorf gemacht haben. Das wird ein heißes Spiel vor ausverkauftem Haus, erstes Heimspiel unter dem neuen Trainer Friedhelm Funkel. Da müssen wir sauber verteidigen und enorm auf die schnellen Spieler vom FCK achten. Und dann unser Spiel nach vorne durchbringen.

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    Foto: Mia

    In 22 Saisonspielen ist das KSC Team nur dreimal ohne Gegentor geblieben. Das muss einem Abwehrspieler doch weh tun…

    Ja, natürlich tut das weh. Aber wenn man die Liga anschaut: es gibt ganz wenig Spiele, in denen nur ein Tor fällt. Dass wir zu viele Gegentore kassieren, das wissen wir. Daher freut es mich, dass wir gegen eine offensiv sehr starke Mannschaft wie Düsseldorf hinten gut und sauber gestanden sind und ganz wenig zugelassen haben.

    Gegen Düsseldorf brachte Trainer Christian Eichner gegenüber der Partie eine Woche zuvor vier neue Spieler. Rechnen Sie wieder mit so vielen Umstellungen?

    Das ist Sache des Trainers. Aber ich rechne eigentlich nicht mit solchen Änderungen.

    Apropos Umstellungen. Das System wurde auch umgestellt. Man spielte mit zwei Sechsern und nur einem Stürmer. Welches System ist Ihnen lieber?

    Wir haben zuvor mit einem Sechser gespielt, das war auch OK. All das ist vom Gegner abhängig. Mir ist es eigentlich egal, das wäre eher eine Frage für die Mittelfeldspieler.

    Der KSC hat 29 Punkte auf dem Konto, ist im gesicherten Mittelfeld platziert. Dennoch spricht Eichner davon, den "Rückspiegel geputzt" zu haben, also auf die Abstiegsregion zu schauen. Schauen Sie auch in diese Richtung? Kein Blick nach vorne?

    Ich werde meinem Trainer auf gar keinen Fall, auf gar keinen Fall widersprechen. Man schaue nur auf die drei kommenden Spiele. Zuerst geht’s nach Kaiserslautern, dann kommt Fürth, dann geht es nach Kiel. Mächtig schwere Spiele.

    Bilder des KSC aus Estepona im Trainingslager am Montag, 8. Januar.
    Bilder des KSC aus Estepona im Trainingslager am Montag, 8. Januar. Foto: Michaela Anderer

    Deswegen - auch wenn es manche nervt - schauen, so schnell wie möglich viele Punkte sammeln, es ist eng in dieser Liga. Man denke an Braunschweig, die abgeschrieben waren und wieder da sind. Also: keine Luftschlösser bauen - bodenständig bleiben.

    Abschlussfrage: Kapitän Jerome Gondorf hat erklärt, dass er nach dem letzten Spieltag dieser Saison seine Karriere beenden wird. Ihre Meinung dazu?

    Das ist extrem traurig. Ein Schlag für uns alle. Auf dem Platz wie neben dem Platz. Ich habe in den letzten Wochen geradezu permanent versucht ihn zu beeinflussen, dass er weiter macht. Immer und immer wieder, nahezu tagtäglich habe ich auf ihn eingeredet. Ganz besonders nach Spielen wie in Hamburg.

    KSC vs Wehen Wiesbaden Jerome Gondorf
    KSC vs Wehen Wiesbaden Jerome Gondorf Foto: Michaela Anderer

    Für den Verein, die Mannschaft ist Jerome Gondorf eine Identifikationsfigur Er hat immens viel auf dem Platz gemacht, aber auch sehr viel daneben. Er hat viele Dinge von der Mannschaft weggehalten, hat aber auch Tacheles geredet. Er hat schon mal intern sagt: So geht’s nicht!

    Dass einer mal etwas rauer und lauter wird, um zu helfen, um wach zu rütteln - das braucht jedes Team. Ihn zu ersetzen, als Spieler und Persönlichkeit zu ersetzen, das wird schwer.

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