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Karlsruhe: "Ich habe mich entschieden, es zu tun" - Mario Eggimann über seine neue Position beim KSC

Karlsruhe

"Ich habe mich entschieden, es zu tun" - Mario Eggimann über seine neue Position beim KSC

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    Mario Eggimann möchte auf seine Erfahrungen als KSC-Vizepräsident nicht verzichten.
    Mario Eggimann möchte auf seine Erfahrungen als KSC-Vizepräsident nicht verzichten. Foto: Thomas Riedel

    Herr Eggimann, warum hat es so lange gedauert, bis eine Entscheidung bezüglich des neuen Sportgeschäftsführers getroffen wurde?

    Zum Prozess kann und darf ich nichts sagen. Wir haben uns von Anfang an darauf committed, dass wir einen gewissen Ablauf durchziehen – und das haben wir getan. Ob das nun einen Monat länger oder kürzer dauert, war nicht planbar.

    Sie waren zu Beginn der Suche "nur" KSC-Mitglied, ohne Position beim KSC und hatten daher keinen Einfluss. Erst als Vizepräsident war das anders. Eines ist offensichtlich: Diese Suche war sehr teuer. Der KSC schaltete sogar einen bezahlten Headhunter ein – ohne Ergebnis.

    Da ich in dieser Phase noch nicht involviert war, kann ich dazu nichts sagen. Übrigens: Es gibt etliche Vereine, die Headhunter einsetzen. Das ist eine falsche Information. Es wurde zu keiner Zeit, auch im vorherigen Prozess, von der Geschäftsführung oder dem Beirat ein Headhunter hinzugezogen oder bezahlt.

    Mario Eggiman bei einem KSC-Testspiel (Archivbild).
    Mario Eggiman bei einem KSC-Testspiel (Archivbild). Foto: Michaela Anderer

    Viele Kandidaten wurden geprüft, "gecastet". Warum war kein Kandidat so gut und qualifiziert wie Mario Eggimann?

    Das fragen Sie mich?

    Sie gehörten der Auswahlkommission an. Der Präsident erklärte, Sie seien bei der Auswahl gar federführend gewesen. Dann ist es doch außergewöhnlich, dass jemand, der bei der Auswahl mitbestimmt und andere Kandidaten beurteilt, am Ende selbst den Job bekommt.

    Ich habe den Prozess geleitet. Das ist etwas völlig anderes als das Auswahlgremium zu leiten.

    Also auch die Auswahl und die Casting-Veranstaltung in Frankfurt, bei der etliche Kandidaten nach ihrer Präsentation beurteilt – und letztendlich abgelehnt wurden?

    Ich hatte eine von fünf Stimmen.

    Verabschiedung KSC Spieler 2024/25  Thomas Hock, Michael Becker, Holger Siegmund-Schultze und Mario Eggimann.
    Verabschiedung KSC Spieler 2024/25 Thomas Hock, Michael Becker, Holger Siegmund-Schultze und Mario Eggimann. Foto: Michaela Anderer

    In Frankfurt war auch Timon Pauls dabei. Er wurde damals nicht ausgewählt, kommt jetzt aber als Sportdirektor von Hertha BSC zum KSC. Auch eher ungewöhnlich…

    Sie sprechen über Namen, die nicht bestätigt sind. Nochmals: Über Inhalte des Auswahlprozesses kann ich nichts sagen.

    Eines steht fest: Sie wurden als bester Kandidat ausgewählt, obwohl Sie ursprünglich gar kein Kandidat waren. Da haben Sie also nicht mit abgestimmt?

    Man hat mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte – und dann habe ich mich entschieden, es zu tun. Selbstverständlich war ich bei der Beratung über die Anfrage nicht dabei.

    Mario Eggimann möchte zwar mehr Mannschaftsnähe, auf der Bank will er aber trotzdem nicht sitzen.
    Mario Eggimann möchte zwar mehr Mannschaftsnähe, auf der Bank will er aber trotzdem nicht sitzen. Foto: Thomas Riedel

    Hatten Sie so etwas nicht schon zuvor im Hinterkopf?

    Nein. Ich wurde zwar zuvor darauf angesprochen, aber zu dem Zeitpunkt, als ich im Auswahlprozess war, habe ich klar gesagt: Nein. Hinweis: ich war nie im Auswahlprozess. Ich wurde darauf angesprochen, war aber zu dem Zeitpunkt nicht im Auswahlprozess.

    Dann hat sich etwas verändert – und Sie wurden KSC-Sportgeschäftsführer. Was sagen Sie jemandem, der behauptet, Sie seien ein Lückenfüller?

    Gar nichts. Jeder kann das so beurteilen und interpretieren, wie er es für richtig hält.

    Dann sehen Sie sich selbst nicht als Lückenfüller?

    So sehe ich mich nicht.

    KSC beim Elf gegen Elf in La Nucia Mario Eggimann und Olaf Malolepski von den Flippers
    KSC beim Elf gegen Elf in La Nucia Mario Eggimann und Olaf Malolepski von den Flippers Foto: Michaela Anderer

    Wären Sie ohne Bewerbung und ohne Beteiligung am Prozess und am Auswahlgremium Sportgeschäftsführer geworden?

    Das ist eine hypothetische Frage, die ich nicht beantworten kann.

    Haben Sie zuvor überhaupt über den Job des Sportgeschäftsführers nachgedacht?

     Darüber nachgedacht – ja, vielleicht schon mal. Aber ich hätte es nicht für so realistisch gehalten, dass ich mich aktiv beworben hätte.

    Was sind Ihre großen Stärken für diesen stressigen Job?

    Ich bin sehr breit aufgestellt, kenne das Fußballgeschäft in all seinen Facetten und bin in allen Bereichen gut vernetzt.

    Holger Siegmund Schultze und Mario Eggimann
    Holger Siegmund Schultze und Mario Eggimann Foto: Michaela Anderer

    Welcher Bereich steht denn aktuell im Fokus?

    Die Kaderplanung ist derzeit sehr präsent, das hat große Aktualität. Zu meinem Aufgabenbereich gehört auch die Teamführung unserer Mitarbeiter - das habe ich in den letzten Jahren gemacht. Und: Ich weiß, wie eine Kabine funktioniert - aus meiner Zeit als Spieler. Ich weiß, wie der Staff, also alle rund um das Team denken und arbeiten.

    Sie erwähnten die Vernetzung. Sehen sich da bei sich eine ausreichende Expertise?  

    Vernetzung ist sehr wichtig. Ich bin gut vernetzt - aber das hängt nicht nur von mir ab. Mit Matthias Cuntz und Matthias Wallenwein habe ich zwei Mitarbeiter, die ebenfalls sehr gut vernetzt sind. Und: Unser Trainerteam hat auch viele Kontakte. Mein Netzwerk ist vielfältig und kommt dazu – die Kombination macht uns stark. Wir ergänzen uns sehr gut.

    Mario Eggimann spielte einst auch für den 1. FC Union Berlin.
    Mario Eggimann spielte einst auch für den 1. FC Union Berlin. Foto: Jens Wolf/dpa
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