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Karlsruhe/ Kaiserslautern: FCK-Schlussmann Jan-Ole Sievers: Der Badener auf dem Betze!

Karlsruhe/ Kaiserslautern

FCK-Schlussmann Jan-Ole Sievers: Der Badener auf dem Betze!

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    Jan-Ole Sievers wurde in Karlsruhe geboren, spielt nun beim Liga-Konkurrenten Kaiserslautern.
    Jan-Ole Sievers wurde in Karlsruhe geboren, spielt nun beim Liga-Konkurrenten Kaiserslautern. Foto: 1. FC Kaiserslautern

    Der Torhüter wurde in Karlsruhe geboren. Logisch, dass er mit seinem Talent beim KSC landete. Dass er mit 16 Jahren zu einem englischen Profiteam wechselte, dort viel lernte, zwei Jahre danach aber beim großen Lokalrivalen 1. FC Kaiserslautern landete, ist ungewöhnlich.

    Doch der Reihe nach: Sein Trainer im Wildpark war Tim Walter, inzwischen Chefcoach beim Zweitligisten Holstein Kiel. Der beschreibt Jan-Ole Sievers als "einen zurückhaltenden, aber ehrgeizigen Jungen, der gut erzogen ist." Und einer der auf dem Platz immer mit hundertprozentiger Einstellung überzeugte. "Eine Geschichte bleibt mir immer in Erinnerung. Jan-Ole hätte mir fast mal den Kopf weggeschossen. In der U15, als wir im Winter auf engem Raum gespielt haben", berichtet Walter. 

    Im Teenie-Alter ins Mutterland des Fußballs

    Marcel Mehlem, damals auch in der KSC-Jugend und inzwischen Profi in Belgien, erinnert sich schmunzelnd an die Szene, wenn auch ein wenig anders: "Jan-Ole hielt den Kasten immer ohne Rücksicht auf Verluste sauber. Tim Walter hat mitgespielt - bis er im Luftzweikampf von Jan-Oles Fäusten auf die Bretter geschickt wurde. Daraufhin hat er das Training abgebrochen." Bald danach, mit 16 Jahren, packte Sievers das Fernweh, es zog ihn auf die Insel. Er wollte etwas Neues kennenlernen und besser werden. Er wollte ins Mutterland des Fußballs - nach England. Ein Scout der Bolton Wanderes hatte ihn entdeckt.

    Der Club fragte an, ob bei einem Wechsel eine Ablöse fällig wäre. Da der KSC seinem Talent keine Steine in den Weg legen wollte, verzichtete man auf eine Ausbildungsentschädigung. Kurze Zeit später ging es zum Traditionsverein vor die Tore Manchesters. Sievers flog zum Probetraining, überzeugte mit seinen Flugkünsten und seiner ruhigen Art – und unterschrieb nur 14 Tage später, im August 2011, einen Vertrag bis 2013. Danach bezog er ein winziges Zimmer bei Gasteltern in einem schmalen Backstein-Reihenhaus. England pur für den damaligen Teenager. 

    Rückkehr nach Deutschland: Betze statt Wildpark

    Bei einem Heimattrip wurde er nach dem Luxus in der Premier League, nach Wohltaten bei den Bolton Wanderers gefragt. Doch da antworte er: "Fehlanzeige! Glamour gibt's nicht." Harte Arbeit in einem tristen Umfeld war angesagt.

    Überragende Stimmung in Kaiserslautern: 41.000 Zuschauer sahen den Auftakt gegen 1860 München.
    Überragende Stimmung in Kaiserslautern: 41.000 Zuschauer sahen den Auftakt gegen 1860 München. Foto: Uwe Anspach

    Obwohl er hin und wieder sogar bei den Profis mittrainieren durfte und ordentliche Perspektiven hatte, wechselte er nach zwei Jahren England zurück in die deutsche Heimat. Der KSC hatte Interesse und wollte ihn verpflichten. Doch Sievers, dessen Eltern noch in Ettlingen wohnen, entschied sich für den 1. FC Kaiserslautern. "Das Paket aus Lautern hat besser gepasst. Das Internat war prima, die Nähe zu Karlsruhe zudem gut", begründet der heute 23-Jährige seine Entscheidung.

    Sievers kennt im aktuellen KSC-Kader niemanden mehr

    Jetzt fiebert er der Partie gegen seinen Ex-Club entgegen. "Das Spiel gegen den KSC ist natürlich etwas Besonderes. Gegen den alten Verein in einem Derby - das ist richtig geil", so der 1,89 große Keeper. Auch wenn er aus der aktuellen KSC-Mannschaft niemanden mehr kennt. Ex-Mitspieler Marcel Mehlem verließ die Badener im Sommer in Richtung Belgien. Auch andere Ex-Kollegen aus der KSC-Jugend schafften den Sprung ins Profigeschäft, doch keiner spielt noch beim KSC. Kevin Akpoguma, spielt für Hoffenheim, Felix Lohkemper inzwischen in Magdeburg und Philipp Förster steht in Sandhausen unter Vertrag. "Torwarttrainer Kai Rabe ist noch dabei, mit dem habe ich auch viel gearbeitet", erinnert sich Sievers.

    Klar, dass Vater Kai Sievers das Derby live auf dem Betzenberg verfolgt - und für die Roten Teufel die Daumen drückt, obwohl er eigentlich KSC-Anhänger ist. "Doch jetzt drückt er die Daumen natürlich für den Club, bei dem ich spiele", berichtet Sievers. Dem Derby blickt Sievers zuversichtlich entgegen: "Ich gehe davon aus, dass wir gegen den KSC gewinnen. Die haben viele Abgänge, müssen sich auch noch finden."

    Sievers glaubt an Sieg gegen Ex-Klub

    Den bisher eher durchwachsenen FCK-Saisonverlauf analysiert er so: "Der Start war gut, aber dass wir dann in der englischen Woche so einbrechen, das war schlimm. Und die zwei späten Freistoßtore gegen Preußen Münster – die waren bitter!". Das Ziel sei jedoch klar der Aufstieg. "Das will doch jeder Verein, der aus der zweiten Liga runter muss“, sagt er. "Am besten gehen wir direkt hoch, ohne Relegation. Aber wenn es sein muss, nehmen wir auch diesen Umweg", gibt der Torhüter selbstbewusst zu verstehen. Wichtig sei, dass man am Ende unter den ersten drei Teams sei. Dazu müsse der KSC besiegt werden. Aber davon geht der ehemalige Jugendspieler der Blau-Weißen aus.  

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