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Karlsruhe: Ermittlungen gegen Figueras: "Wir halten das Risiko für den KSC für überschaubar"

Karlsruhe

Ermittlungen gegen Figueras: "Wir halten das Risiko für den KSC für überschaubar"

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    Jordi Figueras (l.) mit einem Teamkollegen. Foto: EPA/SEBASTIEN NOGIER/Archiv
    Jordi Figueras (l.) mit einem Teamkollegen. Foto: EPA/SEBASTIEN NOGIER/Archiv

    Herr Todt, sind Sie mit dem Kader, so wie er im Moment aussieht, zufrieden?

    Wir sind zufrieden. Wir haben lange überlegt, gebastelt, diskutiert und uns Zeit genommen. Die Situation war anders als in den Jahren zuvor, weil wir mehr Stützpfeiler verloren haben. Aber wir finden, dass die Mischung jetzt stimmt. Wir haben sehr erfahrene und auch junge, talentierte Spieler - auch aus den eigenen Reihen - in den Kader geholt.

    Wird noch eingekauft?

    Im Moment sehen wir keinen Bedarf, weitere Akteure zu verpflichten. Das wäre nur der Fall, wenn uns noch jemand verlassen würde.

    Man hört: Manzon oder Fassnacht sollen gehen?

    Gehen soll oder muss niemand, aber dem einen oder anderen würde Spielpraxis für seine Entwicklung gut tun. Vadim Manzon hat das Problem, dass er als Russe und damit Nicht-EU-Ausländer nicht in unserer zweiten Mannschaft spielen darf. Er darf auch nicht in der dritten Liga spielen, daher suchen wir nach Möglichkeiten im Ausland. Auch Pierre Fassnacht würde Spielpraxis sicher weiterhelfen.

    Die Verpflichtung von Jordi Figueras kam spät. Zudem sollte ein Innenverteidiger kommen, der dem KSC sofort weiter hilft. Das kann Figueras nicht, er ist nicht fit.

    Auch bei Franck Kom gab es zuerst kleinere Fragezeichen bei der Fitness, als er zu uns kam. Jordi Figueras fehlen natürlich einige Wochen Mannschaftstraining, da er mit uns ja nicht die Vorbereitung absolviert hat. Aber in wenigen Wochen wird das kein Thema mehr sein.

    ... aber das entspricht nicht, dem was die Vorgaben waren: Einen Akteur zu verpflichten, der dem KSC sofort hilft.

    Jordi erfüllt die Vorgaben, er entspricht unserem Anforderungsprofil. Wir wollten einen Profi mit Erfahrung auf hohem Niveau - die hat er. Wir wollten einen körperlich starken Abwehrspieler, der darüber hinaus hohe Qualität im Spielaufbau hat - das ist er. Zudem ist er Linksfuß. Wir können uns unsere Spieler nicht auf dem Reißbrett zusammenfantasieren, Kaderplanung ist ja keine sozialistische Planwirtschaft. Ich bin sehr zufrieden mit Jordis Verpflichtung.

    Komisch bei dieser Verpflichtung ist auch, dass Sie davon wussten, dass er wegen angeblicher Spielmanipulation vor Gericht steht - das aber dem Präsidium nicht mitteilten. 

    Ich werde mich öffentlich nicht über interne Entscheidungsprozesse äußern und bin froh, in einem Land zu leben, in dem die Unschuldsvermutung gilt. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werden wir uns dazu bis auf Weiteres nicht mehr äußern.

    Es war zu lesen: Sie glauben dem Anwalt des Angeklagten. Ist das nicht etwas blauäugig? 

    Nochmals: ich werde keine weitere Stellungnahme zu diesem Thema abgeben. Ich freue mich allerdings total darüber, dass wir Jordi verpflichtet haben.

    Was würde denn im "worst case" geschehen? Falls Figueras verurteilt würde, würde der KSC den Vertrag auflösen, oder?  

    Jetzt wollen wir Jordi doch erst einmal Fußball spielen lassen. Wir halten das Risiko für den KSC in dieser Sache für überschaubar.

    Präsident Wellenreuther hält sich bei der Formulierung von Zielen zurück. Wie sehen Ihre Vorgaben für die Mannschaft aus? 

    Wir haben Ziele - keine Vorgaben. Wir wollen die "Geldtabelle" überlisten und vor Vereinen stehen, die einen größeren Etat haben als wir. Wir wollen wieder positiv überraschen und zum vierten Mal in Folge besser abschneiden, als es unser Budget eigentlich erwarten lässt.

    Das erste Ziel lautet bestimmt, zum Saisonauftakt drei Punkte in Bielefeld holen? 

    Wir wollen dort etwas holen! Drei Punkte zum Start wären natürlich klasse.

    Die Fragen stellte Peter Putzing.

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