Vor der Winterpause sah sich KSC-Torhüter Benjamin Uphoff heftiger Kritik ausgesetzt. Er hatte in zwei Spielen gepatzt, bei den Heimniederlagen gegen Fürth und Wehen Wiesbaden. Der gebürtige Bayer stand zu seinen Fehlern, beschönigte nichts, analysierte selbstkritisch und blieb dennoch selbstbewusst: "Da gingen Tore auf meine Kappe, das passiert leider."

Trotz Konkurrenzdruck: Uphoff bleibt gelassen
Vor dem Trainingslager in Spanien hatte Ex-Trainer Alois Schwartz den Kampf um den Platz im Tor der Badener eröffnet, hat die Chance für Uphoff und seinen Konkurrenten Marius Gersbeck als "fifty-fifty" bezeichnet.
Uphoff blieb cool und gelassen. "Dadurch hat sich für mich im Training nichts geändert." Der Druck brachte ihn nicht aus der Ruhe. Er gab im Training Vollgas, schaffte es zurück zur alten Topform. Beim Spiel in Hamburg lieferte er eine absolute Topleistung ab. Trainer Christian Eichner bescheinigte ihm kurz nach dem Schlusspfiff "eine Klasseleistung."

Der 26 Jahre alte Torhüter war hoch konzentriert, es war ihm zu verdanken, dass der KSC bei den Hanseaten lange ohne Gegentor blieb. Als Sonny Kittel in der 41. Minute völlig allein vor Uphoff auftauchte, regierte der glänzend. Auch beim Schuss von Lukas Hinterseer, kurz nach dem Seitenwechsel, konnte Uphoff mit einer prächtigen Parade die Führung der Gastgeber verhindern.
"Wir können uns auf gar keinen Fall unserem Schicksal ergeben"
Trotz der Niederlage nach guter Leistung und trotz der tiefen Enttäuschung gab sich Uphoff kämpferisch: "Man hat im HSV-Spiel vor allem in der ersten Halbzeit gesehen, dass wir mutiger gespielt haben, als das in den letzten Wochen der Fall war. Wir haben eine Riesenchance und können das Spiel auf den Kopf stellen. Solch ein Moment fehlt uns, das war zu Rundenanfang anders, da sind wir mit der ersten Chance in Führung gegangen", sagt er.

Die Mannschaft sei in einer kleinen Abwärtsspirale, die sie "unbedingt durchbrechen müssen". Uphoff ergänzt: "Wir können uns auf gar keinen Fall unserem Schicksal ergeben. Das erste Gegentor war sinnbildlich für unsere Situation. Aber: Pobacken zusammenkneifen und weitermachen!"
Bleibt Uphoff beim KSC?
Gegen Osnabrück wird er sicher in der Startelf stehen. Die Torwartdiskussion ist beim KSC zunächst einmal beendet. Im Zweikampf mit dem sportlich absolut fairen Herausforderer Marius Gersbeck ist Uphoff weiterhin die Nummer eins. Der neue Cheftrainer Eichner war voll des Lobes.
"Beni hat so gespielt, so wie ich ihn kenne, so wie ich es mir vorstelle", sagt "Eiche" und fährt fort: "Er ist inzwischen sehr lautstark, hat sich nochmals einen Schritt nach vorne entwickelt. Wenn er so weitermacht, kann er in den nächsten Wochen der Rückhalt der Mannschaft werden. Diesen Torwart brauche ich." Auch fußballerisch habe sich Uphoff verbessert.

"Wir haben einen Torwart, der mitspielt" - und das ist Eichner, der auf Passspiel statt auf lange Bälle setzt, besonders wichtig. Uphoffs Vertrag im Wildpark läuft Ende dieser Saison aus. Wie es weitergeht, soll nach Absprache mit dem KSC bis März geklärt werden.