Der gebürtige Schwabe ist als Rechtsaußen im 4-3-3 System eingeplant. Da links wohl Eigengewächs Dominik Kother aufläuft, könnte der KSC nach vielen Jahren endlich wieder einmal über eine schnelle Flügelzange verfügen.
Soll über Außenbahn für Gefahr sorgen
Eichner lobt den von Werder Bremen ausgeliehenen Goller: "Er ist ein hoch talentierter Spieler, der über die Außenbahn für Gefahr sorgt. Er kann auf engem Raum gut dribbeln, hat Geschwindigkeit und einen guten Abschluss", so Eichner, der hinzufügt: "Wir versuchen ihm eine Plattform zu geben, dass er sich weiterhin gut entwickeln kann."

Trainer Eichner war wichtig, dass sich Goller pro KSC entschied: "Er hat mir erklärt, wie er mich sieht, auf welcher Position er mich sieht. Das hat alles gut und überzeugend geklungen. Nach diesem Gespräch war mit klar, dass ich zum KSC will."
Clemens Fritz, einst beim KSC erfolgreicher Spieler und inzwischen bei Werder Bremen Leiter der Scouting-Abteilung, kennt Goller gut. Im Gespräch mit ka-news.de lobt auch er den KSC Neuzugang: "Das ist ein richtig guter Junge, mit gutem Charakter. Er ist sehr lernwillig. Seine Stärken: Schnelligkeit, Mut und im Eins-gegen-eins ist der prima. Wir sehen großes Potential in ihm und ich denke er wird sich schnell weiterentwickeln."
KSC wollte Goller länger ausleihen, aber...
Goller dazu: "Das tut sehr gut. Clemens war mit uns im Trainingslager, war auch immer wieder im Training. Wir kennen uns." Alle sind sich einig: Die Spielpraxis, die er beim KSC wohl erhalten wird, wird sicherlich helfen. Der KSC wollte Goller länger ausleihen – Werders Geschäftsführer Frank Baumann winkte ab. "Benjamin hat bereits sein Potenzial in der Bundesliga angedeutet. Um seine positive Entwicklung fortzusetzen und ihm noch mehr Spielpraxis auf hohem Niveau zu ermöglichen, haben wir uns gemeinsam mit ihm für eine Leihe in die 2. Liga entschieden."

Aber: Eben nur für eine Saison. Goller kam bei Werder Ende Januar 2020 letztmals in der Bundesliga zum Einsatz. Seine Saisonbilanz in Bremens Profimannschaft: Zweimal Startelf, acht Einwechslungen - insgesamt stand er 280 Minuten auf dem Feld.
"KSC ist richtig gute Adresse"
Für Goller ist der KSC "eine richtig gute Adresse. Das ist ein großer Verein mit viel Tradition, mit absolut coolen Fans. Zudem liegt der Club im Süden, nicht allzu weit weg von der Heimatstadt Reutlingen." Es ist für ihn kein komisches Gefühl zu wissen: Ich bin ein Jahr da - dann wieder weg! "Ich habe kein komisches Gefühl, sondern ganz, ganz viel Vorfreude." Obwohl klar ist, dass er gut performen muss, um bei Werder wieder in den Kader zu kommen, bleibt er locker.

"Ich setze mich nicht unter Druck. Ich freue mich auf dieses Jahr und mache mir keinen Kopf über irgendetwas. Ich bin selbstbewusst. Ich habe zehn Bundesliga-Einsätze, die ganz gut waren. Klar will ich mich weiterentwickeln, will besser werden, daher komme ich zum KSC.." Auch die Konkurrenz von Rok Choi, "Domme" Kother und eventuell Florian Kath schreckt ihn nicht. "Das ist gut so, das muss so sein, nur so kommt man weiter, nur so kann man sich verbessern. Der Konkurrent puscht - das ist gut für alle."
Ziel: So viele Punkte wie möglich holen
Persönliche Ziele – wie 15 Tore erzielen und 15 Tore vorbereiten - hat er nicht. "Das wäre ein Traum. Mein Ziel ist: Immer, wenn ich die Chance bekomme zu spielen, will ich alles raushauen und mit der Mannschaft so viele Punkte wie möglich holen."
Einer spekulativen Frage weicht er aus: Der KSC steigt auf - und Werder Bremen ab. Was machen Sie dann? "Puhh, schwierige Frage. Aber: Das mit dem KSC Aufstieg wäre wunderbar - das mit dem Werder Abstieg tritt nicht ein."