Und Oliver Kreuzer setzt alle Hebel in Bewegung - zuletzt setzte er Trainer Tomas Oral beim KSC an die Luft - dass sich die Badener aus der Abstiegsregion verabschieden. Dazu wäre ein Sieg bei Dynamo ein erster Schritt. Obwohl der Papa bekennt: "Seit Niklas in Dresden spielt schlägt schon ein kleines schwarz-gelbes Herz in meiner Brust", und er für Niklas immer nur "das Beste will. Aber es ist auch klar: Ich will mit dem KSC Erfolg haben."
Niklas Kreuzer, in München geboren, in Basel aufgewachsen und beim FC Basel ausgebildet, hat sich als Rechtsverteidiger in die Startelf der Dynamos gespielt. 14 Zweitligaeinsätze in der laufenden Spielrunde belegen das. Überrascht hat das den Papa, der mit Bayern München zweimal deutscher Meister wurde, den UEFA-Cup gewann und für die Bayern und den KSC fast 300 Bundesligaspiele absolvierte "überhaupt nicht. Ich wusste immer, dass Niklas Potenzial hat."
Bewiesen hat das Niklas bei seinen 16 Einsätzen in DFB-Jugendauswahlen. Doch wenn der die Bilanz seines Vaters sieht, dann atmet er erst tief durch, ehe er sagt: "So eine Laufbahn wie die von Papa, die erträumt sich jeder", so Niklas, der sich als 'Bayern-Fan' outet. Niklas will "das Maximum herausholen und irgendwann in der ersten Bundesliga spielen."
Der 51-jährige Oliver Kreuzer traut dem Sohn noch einiges zu. "Er ist noch nicht fertig mit seiner Entwicklung, es ist noch Luft nach oben. Ich bin zuversichtlich, dass das so weiter gehen kann."
Zwei Kreuzer beim KSC? Keine Option!
Bei so viel Lob, wäre doch Niklas eine absolute Verstärkung für den KSC, der im Winter eh Neuzugänge holen wird. Doch das lehnen beide ab. "Das wäre nicht gut", sagen sie unisono. "Das wäre für uns beide eine ungute Situation, durch die man sich nur Probleme schaffen würde", so Kreuzer Senior, der aber auch bekennt: "Obwohl Niklas vom Profil her schon passen würde. Niklas ist technisch sowie taktisch sehr gut ausgebildet, hat Tempo, Spielintelligenz und einen guten Schuss". Niklas scherzt: "Da ist nichts vererbt." Beide schmunzeln, beide lachen. Die 'Chemie' stimmt zwischen Vater und Sohn.
Sohn kennt das Spiel des Vaters nur noch aus dem Fernsehen
Zwar kenne er den Papa als Fußballprofi "vorwiegend von Ausschnitten im Fernseher. Aber ich kann mir da einiges abschauen. Vor allem sein Kopfballspiel war absolute Klasse." Als Vater Oliver 1997 sein letztes Spiel für die Bayern absolvierte, war Niklas vier Jahre alt.
"Danach an die Zeit in Basel, daran hat er mehr in Erinnerung", so der KSC-Sportchef. "Ja", sagt Niklas und lacht, "da erinnere ich mich an einen verschossenen Elfmeter", scherzt er. "Hör´ auf, ich habe sie wenigstens geschossen", sagt dazu der lachende Papa. Sie verstehen sich – die Kreuzers.
Mal schauen, wie das nach dem Spiel der Dynamos gegen den KSC ist. Vor allem: Sollte Kreuzer Junior den Siegtreffer gegen das Team des Papas erzielen. Der Haussegen wäre dann wohl kurzfristig gefährdet.