Denn: Geschichte wiederholt sich – beim vorbildlichen KSC-Profi ganz intensiv. Schon im vergangenen Winter weckte die "Kampfmaschine" im Karlsruher Mittelfeld das Interesse etlicher Clubs. "Cello" war gar ins Visier englischer Vereine geraten. Seine Art Fußball zu spielen passt zu den Briten. Der 23-Jährige rennt und kämpft, ackert und rackert. Zweikämpfe? Die liebt der Mittelfeldmann. Fast logisch, dass das KSC-Eigengewächs erneut die Aufmerksamkeit eines englischen Clubs erregte.
Anfangs des Jahres hatte bereits der der dänische Verein Odense BK Interesse an Mehlem. Als "Zwischenlösung", denn der Traditionsclub ist eine Art "Farmteam" des englischen Topvereins FC Everton. Ähnliches geschah dann auch erneut vergangene Woche. Wieder weckte Mehlems Art Fußball zu spielen das Interesse eines Clubs von der Insel, wieder sollte es einen Umweg dorthin geben.

Aus Belgien - von Royale Union Saint Gilloise - lag dem KSC ein konkretes Angebot vor. Nachdem der sportlich Verantwortliche beim KSC erklärt hatte, dass kein Spieler unverkäuflich sei, wurden die Belgier prompt aktiv, boten Mehlem einen Dreijahresvertrag an und signalisierten, dass für "Cello" mittelfristig der Sprung in Englands Eliteliga absolut machbar sei.
250.000 Euro sind dem KSC wohl zu wenig
Den Badenern unterbreitete "Royal Union" das Angebot, rund eine Viertelmillion an Ablöse für Mehlem sofort zu bezahlen. Dazu sollten die Blau-Weißen bei einem eventuellen späteren Weiterverkauf an der Ablösesumme mit den üblichen zehn Prozent am Mehrwert partizipieren. Ein ordentlicher Betrag für einen Spieler, der es bisher in der Zweiten Bundesliga auf vier und in der dritten Liga auf 28 Einsätze brachte.

Zudem: Mehlems Vertrag im Wildpark läuft in 12 Monaten aus, dann könnte er den KSC ablösefrei verlassen. Aber das KSC-Präsidium entschied nach Diskussion anders. Wohl auch, nachdem man mit Cheftrainer Alois Schwartz intensiv Rücksprache hielt. Aus dem inneren Zirkel des Wildparkclubs war zu hören, dass man Mehlem angeblich nicht unter 350.000 Euro ziehen lassen wolle. Wohl auch, weil ihn Schwartz einmal als "einen meiner absolut wichtigsten Spieler" bezeichnete.
Bei dieser Summe werden wohl auch andere, potentielle Mehlem-Interessenten zurückzucken. Dass Darmstadts Trainer Dirk Schuster ein Auge auf ihn geworfen hat, ist kein Geheimnis. Auch ein deutscher Zweitligist aus dem Westen hätte ihn auch gerne – aber wohl nicht für diese kolportierten 350.000 Euro.
Die Belgier scheint dies dagegen nicht abzuschrecken. Diese sind demnach bereit, die aufgerufene Summe auf den Tisch zu legen. Eine Entscheidung könnte zeitnah erfolgen.