Ein Beleg, dass am Kader der vergangenen Spielrunde Umbauarbeiten unerlässlich sind. Das Trainerteam um Alois Schwartz analysierte und kam zum Schluss: Der Kader muss neu strukturiert werden, etliche Baustellen müssen geschlossen werden. Da mit Bader und Föhrenbach beide Außenverteidiger gehen, herrscht dort Bedarf. Für links wurde Ex-Spieler Marin Sverko von Mainz II ausgeliehen. Der 20 Jahre alte Sverko hat Talent, war aber zuletzt häufig verletzt.
Die größte "Baustelle"? Die Spielmacherposition. Dafür stand keiner im KSC-Kader. Trainer Schwartz waren daher taktisch die Hände gebunden. Aus diesem Grund lockte er gleich zwei Kreativspieler in den Wildpark: Kyoung-Rok Choi, der bei St. Pauli meist in der Regionalliga zum Einsatz kam, und auch Justin Möbius von der Wolfsburger Reserve hat strategische Fähigkeiten.
Noch nicht alle Positionen sind besetzt
Da auf den Außenbahnen weder Marc Lorenz noch Burak Camoglu konstant gut spielten, wurde Martin Röser aus Halle geholt. Röser ist zudem torgefährlich. Lorenz wartet seit rund zwei Jahren auf einen Treffer aus dem Spiel heraus…
Aus dem eigenen Nachwuchs erhielten Tim Kircher und Janis Hanek einen Profivertrag. Da zudem Severin Buchta und Alexander Siebeck, die ausgeliehen waren, zurückkehren, stehen inzwischen 28 Spieler beim KSC unter Vertrag. Viele – zu viele. Denn: Trotz des Großkaders sind noch nicht alle Positionen ausreichend besetzt. Es fehlt ein dritter Torwart. Da hört man, dass der KSC Mario Schragl, einem 19-jährigen Österreicher, einen Kontrakt anbieten wird. Und es fehlt noch ein Innenverteidiger. Das wäre dann ein 30-Mann-Kader!

Da bekannt ist, dass Erfolgstrainer Schwartz bevorzugt "mit 17, 18 gestandenen Profis und dazu drei, vier Talenten" arbeitet, muss abgespeckt werden. Auch, weil der zuletzt teuerste Kader nicht auch noch der größte in Liga drei sein soll. Oder gibt es bald gar zwei Trainingsgruppen im Wildpark?
Was tun? Zum einen: Verkaufen. Aber: Interesse wecken nur Keeper Benjamin Uphoff (24), Kampfmaschine Marcel Mehlem (23), der von Darmstadts Trainer Dirk Schuster (50) bereits mehrfach beobachtet wurde. Und der tolle Techniker Florent Muslija (19), nach dem sich Leverkusens Coach Heiko Herrlich (46) erkundigt haben soll. Doch was tun, bekommt man keinen verkauft, keinen von der Gehaltsliste?
Quartett könnte auf Streichliste stehen
Verleihen oder Vertrag auflösen heißt die Lösung. Lieber Abfindungen zahlen, als dauerhaft blechen… Kandidaten: Dominik Stroh-Engel (32), Kai Bülow (32), Marc Lorenz (29). Auch Andreas Hofmann (32) könnte ein Kandidat sein. Doch der zeigte nach vielen Verletzungen zuletzt aufsteigende Tendenz. Eines hat dieses Quartett gemein: Keiner ist Stammspieler.
Einige Fakten deuten darauf hin, dass Cheftrainer Schwartz eindeutig bei der Auswahl der Neuzugänge das Sagen hatte. Etliches zeigt deutlich seine Handschrift. Keiner der bisherigen Neuzugänge ist über 30 Jahre alt, sondern weit davon entfernt! In der vergangenen Saison hatten rund ein halbes Dutzend der Neuen diese Altersgrenze überschritten.
Schwartz baut auf junge und hungrige Akteure
Vergangene Saison kamen fast zehn - alles andere als billige - Neuzugänge von höherklassigen Clubs! Jetzt: Bisher keiner! Mit der kleinen Ausnahme, dass es Choi bei St. Pauli auf ganze neun Zweitliga-Minuten brachte...
Ob es mit jungen, schnellen und hungrigen Spielern einen besseren Start gibt als in der abgelaufenen Spielrunde? Damals legte der KSC einen Fehlstart hin, landete mit einer "erfahrenen" Mannschaft zwischenzeitlich auf dem letzten Tabellenplatz, ehe Schwartz das Team im Schnitt um sieben Jahre verjüngte und ein grandiose Aufholjagd hinlegte, die leider nicht mit dem Aufstieg belohnt wurde. Abwarten...
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