Dirk Schuster - Ex-Profi des KSC, Ex-Liebling der Fans - war plötzlich der Wunschkandidat. "Schu", wie er früher als KSC-Spieler gerufen wurde, sollte die Lücke auf dem Cheftrainerposten schließen, sollte den KSC vor dem Abstieg retten.
Dabei stand Schuster gar nicht auf der Liste der Trainer, die beim KSC zukünftig Verantwortung tragen sollten. Logisch: Schuster stand bis Mittwoch auch beim Erstligisten FC Augsburg unter Vertrag. Dorthin war der "Trainer des Jahres" Anfang Juli 2016 aus Darmstadt gewechselt, hatte einen Vertrag bis 2018 signiert.
Aber kaum war der 48-Jährige beim FCA entlassen worden, bezeichnete ihn KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer als "interessante Trainer-Personalie". Präsident Ingo Wellenreuther kündigte an: "Unser Sportdirektor wird bei Schuster anrufen, um alle Möglichkeiten abzuklopfen."
Doch zum Abklopfen der Möglichkeiten kam es erst gar nicht. Ein Treffen von Kreuzer mit Schuster - die sich gut kennen und gut verstehen - fand nie statt. Denn als Kreuzer ein Info-Gespräch mit Ronny Zeller, dem Berater von Dirk Schuster führte, erklärte Zeller: "Ich habe Oliver Kreuzer mitgeteilt, dass Dirk Schuster aktuell dem KSC als Cheftrainer nicht zur Verfügung steht."
Schuster, der seit 25 Jahren mit seiner Familie in Karlsruhe-Durlach lebt, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Gut denkbar ist allerdings, dass ihn der Wechsel aus Liga eins zu einem Abstiegsaspiranten nicht reizt. Trotz der privaten Bindungen, trotz der Nähe zum Wildpark, den er regelmäßig besucht. Die Trainersuche des KSC geht weiter.