Seit einem Trainingsunfall im Oktober 2017 hat KSC-Spieler Damian Roßbach Zement im Kopf und trägt bei Spielen einen Helm. Beim Heimspiel gegen Fortuna Köln am Samstag konnte er zeigen, was er mit Kopfschutz noch alles kann: In der zweiten Halbzeit köpfte er das Ausgleichstor für seine Mannschaft.
Roßbach zwischen Freud und Leid gegen Köln
Glück und Pech liegen oft ganz nahe beieinander. Bei Damian Roßbach waren es exakt 52 Minuten zwischen diesen Extremen, während der Partie gegen Fortuna Köln. Erst war er mitverantwortlich für die Führung der Kölner Fortunen - dann traf er nach einer Ecke per Kopfball zum 1:1. Dieses Tor war für den KSC eminent wichtig, half zurück in die Erfolgsspur.
Trainer Alois Schwartz, der selten einen Spieler in der Öffentlichkeit so explizit lobt, machte das bei Roßbach sicher ganz bewusst. "Es hat mich richtig gefreut, dass Rossi das 1:1 gemacht hat. Damit hat er seinen Fehler wieder gut gemacht, denn beim 0:1 hat er gepennt."
Schädelbruch nach Zweikampf im Training
Schwartz weiß, dass dieser Treffer Roßbachs erst es Tor in Liga drei für den KSC war. Und: Dass dieses 1:1 der erste Treffer war, den Roßbach per Kopf erzielte - seit seinem schlimmen Trainingsunfall im Oktober 2017, als der 25-Jährige noch beim SV Sandhausen spielte.
Damals krachte es in einem Zweikampf mächtig. Die Diagnose: Schädelbruch. "Bei mir ist ein drei Zentimeter großes Knochenstück rausgebrochen. Es war nicht klar, ob ich jemals wieder spielen kann. Aber die Ärzte sagten: Mit Helm geht das", erinnert sich Roßbach. Es gab Zement in den Kopf, um das Loch zu schließen. Seither trägt er seinen markanten Helm à la Petr Cech, dem Keeper des FC Arsenal. "Das gibt Sicherheit", so Roßbach.

"Ich kann nicht mehr so genau zielen"
Große Furcht, dass etwas Schlimmes passieren könnte, hatte er zwar nie - dennoch ist dieses Kopfballtor eine Art Angstlöser, beseitigt allerletzte Zweifel. "Mit dem Helm habe ich keine Bedenken, damit bin ich gut geschützt", versichert er. Ärgerlich sei nur, dass die Kopfbälle mit Helm etwas schwieriger seien. "Ich kann nicht mehr so genau zielen", sagt er, ergänzt schmunzelnd: "Dafür fliegen die Bälle durch den Helm weiter." Gegen die Fortunen zielte er genau, platzierte er die Kugel perfekt – mit Helm.

Roßbach ist einer, der bei den Fans prima ankommt. Bodenständig, ehrgeizig, zuverlässig. Er ist nicht der filigrane Feintechniker, aber einer, der immer alles gibt, der links souverän verteidigt und Angriffe anschiebt.
Die Fans puschen und weiter kämpfen
Zuletzt, gegen die Gäste aus NRW, gab er zudem den "Einpeitscher", als es nicht so ganz rund lief. Roßbach gab den Patrick Wiencek. Wie es der Handballnationalspieler während der WM regelmäßig machte, so puschte Roßbach die Fans im Wildpark. Er ruderte mit den Armen, sorgte für Stimmung und: Unterstützung. Der 185-Zentimetermann, der in Knielingen wohnt, trug auch dadurch viel zum Heimsieg bei.
Für die kommenden Spiele hat er ein Motto, denkt dabei an die Serie von neun Partien in Folge ohne Niederlage. "Wir wollen an die Leistung anknüpfen, die wir zuletzt gezeigt haben."
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