Aber: Der Leihspieler von Werder Bremen wirbelte auf den offensiven Außenbahnen - so lange er die Kraft dazu hatte. Nach 77 Minuten war der Akku absolut leer und damit Schluss für den jungen Schwaben. "Benni" ist gerade einmal 21 Jahre alt.
Goller lässt das Smartphone auch mal gerne zu Hause
Die meisten dieser Altersgruppe gehören zur Kategorie "Handy - immer und überall dabei!" Nicht so der Reutlinger. Er nimmt das Mobiltelefon oft gar nicht mit, wenn er weggeht. "Das nervt meine Freunde, weil ich dann nicht erreichbar bin", sagt er lächelnd.

Genervt haben ihn auch die Niederlagen im Pokal gegen Union Berlin und danach beim Saisonauftakt in Hannover. Technische Finessen, Antrittsschnelligkeit und den Blick für den Mitspieler - all das zeigte er in beiden Begegnungen oft. Goller ist einer, der etwas Überraschendes macht, der das Risiko liebt.
Ein Spieler mit Risikofreudigkeit
Genau so hat er in Hannover gespielt. Er hat viel versucht, viel riskiert - einiges ist ihm dabei misslungen. Aber: Seine Antrittsschnelligkeit tut dem Team gut. Er ist auf dem Weg, es auf den Außenbahnen viel besser zu machen als die vielen Fehleinkäufe der Jahre zuvor.
Er überzeugte - und das, obwohl ihn Cheftrainer Christian Eichner aus personaltaktischen Gründen auf der linken offensiven Außenbahn nominierte. Eigentlich die "falsche" Seite, denn über rechts, seine angestammte Position, ist "Benni" stärker.

Ein Manko: Torgefahr konnte der sechsfache U20-Nationalspieler bisher nicht ausstrahlen. An der Effektivität vor dem gegnerischen Tor muss das 67 Kilogramm-Leichtgewicht - bei 1, 80 Meter Körpergröße - noch arbeiten. Zudem muss Goller einiges an Muskelmasse zulegen, um in Zweikämpfen robuster zur Sache gehen zu können und somit erfolgreicher zu sein.
"Benni ist sehr lernwillig"
Dass er das macht, davon ist Cheftrainer Eichner überzeugt. "Eiche" lobt Goller nach nur wenigen Wochen Zusammenarbeit mächtig: "Benni ist sehr lernwillig. Er will sich unbedingt positiv entwickeln. Er hat Mut, geht ins Eins-gegen-eins. Er hat großes Potential."

Man sieht seine Spielfreude, man merkt auch, dass ihm die Spielpraxis guttut. Die hatte er weder beim FC Schalke 04 noch bei Werder Bremen. Daher hat er, was sein Zukunft angeht, nicht nur auf den Fußball gesetzt: "Als ich bei Schalke 04 war, habe ich das Fachabitur gemacht. Man weiß nie, was kommt. Eine schwere Verletzung und alles kann vorbei sein."